Mein Leben könnte man in zwei Abschnitte einteilen. Dem davor und dem danach. Vor und nach der größten Kriese in meinem Leben. Ich verlor mein "Leben" und meine Liebe. Kurz gesagt, den wundervollsten, liebenswertesten Menschen den es auf der Welt gab. Wir hatten eine gemeinsame Geschichte, welche jedoch nicht das große, begehrenswerte Happy End fand. Wir hatten eine Liebe, so schön und rein, wie sie es nur wenige erlebten. Doch ich glaubte über zwanzig Jahre lang, dass alles verloren zu haben, ihn verloren zu haben. Biss jetzt.
Hastig zeihe ich mir meine schwarzen, abgetragenen Converse über die giftgrünen Strümpfe, während ich wie eine irre durch meine Wohnung hüpfe um an meinen Spiegel zu gelangen. Ich war mal wieder spät dran und eigentlich war dies keine Ungewöhnlichkeit, doch da heute ein sehr wichtiger Tag in meinem Leben war, wenn nicht sogar der Wichtigste, kann ich mir dies nicht leisten. Das mein deutscher Schäferhund Angel mir zwischen die Beine herumwuselte, machte die Sache nicht gerade einfach. Ich neige im allgemeinen zu starker Nervosität und Hektik und hatte mir eigentlich auch vorgenommen, mich eher fertig zu machen. Doch mal wieder Klappte nichts so, wie es sollte. Ich glättete mein Fan-Shirt und streiche ein letztes mal über die blaue Jeans.
Vor wenigen Tagen bekam ich eine Mail, in der stand, dass ein Superstar aus den 90'er Jahren, erneut auf große Tour gehen würde, auch hier in München. Er hatte ein neues Album herausgebracht und für einen kurzen Moment stand meine Welt still. Er war der Jungen, mit den langen braunen Haaren, der Stadien mit über 100.000 Plätzen füllte. Der einen Hahn, unter den 15.000 Hühnern. Er wurde mit seiner Familie weltberühmt, floh dann aber regelrecht in ein Kloster und verbrachte dort über 6 Jahre, nachdem er letztendlich den Weg zurück gefunden hatte. Denn er besaß eine Begabung, welche nicht viele Menschen geschenkt wird.
Manche sagen, die Musik findet einen. Andere denken, sie fließt einem durch die Adern wie Blut. Bei ihm war beides der Fall. Er wurde mit der Gabe geboren und ging voll und ganz in ihr auf. Und doch fand die Musik zu ihm in seiner schlimmsten Zeit. Man konnte sagen, dass er wie der Phönix aus der Asche erstieg. Seine Kariere und sein Erfolg kannten nur eine Richtung, und zwar die nach oben. ER heißt Michael Patrick Kelly, den viele vielleicht unter dem Namen Paddy kannten. Er war die große Liebe meines Lebens. Wir hatten das, wovon so viele träumten und es wurde zerstört.
Jedenfalls beschloss ich, eine Karte zu bestellen. Nur um ihn wieder zu sehen. Ich hatte keine großen Hoffnungen, eher gesagt keine. Was soll man auch nach 20 Jahren erwarten?
Nachdem ich mir ein letztes mal meine braunen, langen Haare gerichtet, die Kette von Paddy angelegt, nach Angels Näpfen geschaut hatte und meinem Spiegelbild einen letzten prüfenden Blick gab, schloss ich die Tür hinter mir und meinem alten, trüben und traurigem Leben. Egal wie ich heute Nachte wiederkomme, ich werde ein anderer Mensch sein.
*
Mit feuchten Händen stehe ich vor einer großen Halle und warte auf den Einlass. Mein Herz hämmert gegen meinen Brustkorb und auch meine Gedanken wollten nicht still werden. Ganz auf mich konzentrier lasse ich mich im Schneidersitz auf einer kleine Treppe nieder und schließe kurz meine Augen. Warum habe ich mich bloß entschieden, diesen Schritt zu wagen? ER wird mich nicht mehr erkennen, das habe ich im Gefühl. Es war zu viel vorgefallen.
"Hi, ist alles gut bei dir? Du siehst aus, als ob dir schlecht währe.", reißt mich eine leise aber klare Stimme aus meinen Gedanken. Erschrocken öffne ich meine Augen und sehe in die blauen, großen Augen einer kleinen Frau. Sie kniet genau vor mir und schaut mich mit besorgter Miene an. "Oh...ja, klar. Ich musste mich nur kurz hinsetzen. Ich bin ganz schön nervös.", erwidere ich und falte meine nassen Hände in meinem Schoß. Ein lächeln huscht über ihren kleinen Mund und sie sieht mich freundlich an. "Das ist gut. Ich hatte mir schon ein klein wenig sorgen gemacht.", sagt sie, als sie sich wieder aufrichtet und ein altes Paddy-Fan-Shirt zum Vorschein kommt. "Ich kenne das. Ich bin auch immer so unfassbar nervös, wenn ich auf ein Konzert gehe. Übrigens, mein Name ist Lilli und ich komme hier aus München."
Ich betrachte Lilli und konnte ein lächeln nicht unterdrücken. Ihre blonden Haare hat sie zu kleinen, hübschen Locken gedreht, welche perfekt zu ihrem Engelsgesicht passten. Ihr rundlicher Körper steckt in einer schwarzen Jeans zu dem auffallendem T-Shirt. Irgendwie erinnert sie mich an meine beste Freundin Anna. Bei diesem Gedanken wird mein Herz erneu schwer und ich schlucke. "Hi, mein Name ist Dahlia, ich komme ebenfalls aus München und bin 39 Jahre alt. Es freut mich dich kennen zu lernen."
"Ich freu mich auch und mal so unter uns, die meisten hier sind ganz schön komisch oder?". Den Rest flüstert sie und strahlt mich an. Ein Lachen drang aus meiner Kehle, als ein Mitarbeiter die Türen zu Halle öffnet. "Wo sitzt du Dahlia?", fragt mich Lilli gleich und zeigt mir ihre Karte. "Mein Sitzplatz ist in Reihe 2, Platz 3." Ich starre sie an und muss erneut grinsen. "Was es doch für Zufälle gibt. Ich bin Reihe 2, Platz 4." Nun strahlten Lilli und ich um die Wette. "Ich denke das Schicksal will, dass wir Freunde sind.", sagt sie und wir bahnen uns eine weg durch die Menschenmasse.
Nun ist es so weit, ich werde ihn wiedersehen.
Als wir endlich an den Sicherheitsleuten vorbei waren, habe ich so eine Art Déjà-vu und erinnerte mich an den Abend, der alles verändert hatte. Den Abend, an dem ich Paddy Kelly traf.
Hey, das ist nun der Anfang und ich hoffe der geht so. ^^ Hier gibt es bestimmt auch so große Paddy Fans wie ich es bin😊 und deshalb hoffe ich, dass euch das hier gefällt. Ich bin noch nich so geübt im schreiben aber das wird schon oder? Naja seid gespannt wie es mit dem ersten Treffen mit Dahlia und Paddy weitergeht ;)
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Higher Love [MPK]
Fanfiction• "Das kannst du nicht Paddy. Bitte nicht. Du kannst mich nicht aufgeben.", weinte sie und ich konnte hören, wie ihr Herz brach, als ich meinen nächsten Satz sagte. "Aber du musst mich aufgeben. So wie ich dich aufgegeben habe. Ich will dich nur bes...