~ Stay strong ~

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Davor 

Das erste war ich mitbekam, war ein stechender Schmerz in meinem Kopf. Wie als würden tausende von Fäusten gleichzeitig darauf einschlagen. Und es war eng. Sehr eng. So eng, dass ich meine Beine nicht bewegen konnte und mein Kopf dicht an meinen Oberkörper gepresst wurde. Wo befand ich mich? Was war geschehen? 

Paddy ... Langsam bekam ich meine Erinnerungen zurück. Paddy und ich in Spanien. Wir auf dem Heimflug. Der Zettel in meiner Tasche und Paddys Gesicht, welches noch nicht ahnte, was wirklich hinter meiner Verabschiedung steckte.

Plötzlich durchfuhr mich ein noch heftigerer Schmerz, als das, was gerade in meinem Kopf stattgefunden hatte. Mein Herz. Dies war der Schmerz, welcher mich von innen zerreißte. Es vermisste Paddy und wusste, das so gut wie keine Möglichkeit mehr bestand, ihn zu sehen. Als nun auch mein Gehirn das begriff hielt ich es nicht mehr aus. Ich schrie... und schrie. So laut ich konnte. All meine Schmerzen brüllte und weinte ich heraus, versuchte, meine Beine zu bewegen, irgendetwas zu bewegen, aber nichts half. Ich war alleine in dieser Dunkelheit. 

Überwältigt von einer weiteren Schmerzwelle, schloss ich vor einen kurzen Moment die Augen und wurde abrupt von einer wohltuenden Dunkelheit in die Teife gezehrt. Wieder galt das letzte Bild was ich sah, mein letzter Gedanke, dem Mann den ich liebte. 


P.V.O Paddy 

Vor 30 Minuten begann, gleich nachdem Dahl auf Toilette gegangen war, ein ungutes Gefühl in meinem Magen zu wachsen. Jede Minute, in der sie nicht erschien, wurde es größer, bis ich es nicht mehr aushielt. Ich schickte Anna, welche genau so einen skeptischen Blick in den Augen hatte, um nach ihr zu sehen und wartete. Angelo redete mir die ganze Zeit zu, das doch alles ok sei, aber mein Kopf wollte einfach nicht auf mich hören. Ich wusste, dass etwas falsch war. 

Als ich dann Annas panischen Blick entdeckte, als sie auf uns zu gestürmt kam, wusste ich es entgültig. Piet. Dieses Gefühl stieg bei mir schon hoch, als Dahl aus der Flugzeugtoilette kam und sich so verkrampft und schweigend neben mich setzte. "Sie ist nicht....Paddy...sie ist nicht.", versuchte sie mir, mit Tränen in den Augen zu erklären. "Schhht...Baby.", kam Angelo ihr zu Hilfe.

Und nun, nach dem Anna uns gesagt hatte, das Dahl nicht in der Toilette war, stellte sich mein Körper auf Standbymodus, um den Schmerz nich heranzulassen und um einem klaren Kopf zu bewahren. Automatisch wieß ich alle zu den nächsten Schritten an und verständigte den Flughafen und die Poltzei. Anna konnte jedoch nicht aufhören zu zittern, sodass ich Angelo ersteinmal zu ihr schickte, dass er sich um sie kümmern kann. Keine Gefühle erreichten mich.

Derweil steckten ich und Leo unsere Köpfe zusammen und ich versuchte mich daran zu erinnern, was die Sicherheitskräfte uns bei einem dieser Kurse, vor vielen Jahren, erzählt hatten, was wir, in solchen Situationen, wenn einer von uns verschwindet, zu tun hatten. 

Wie von einem Blitz getroffen, schauten Leo und ich uns gleichzeitig an und ich wusste, dass wir den gleichen Gedanken hatten. "Der Sender.", reifen wir  und ich hatte für einen kurzen Moment sowetwas wie Hoffnung. Mein Körper schirmte aber immernoch mein Innerstes ab. 


P.V.O Dahlia 

Als ich ein weiteres Mal erwarte, war nicht wieder diese Dunkelheit wie in meinen Träumen. Es war hell. Sehr hell und ich verdeckte mit der rechten Hand meine Augen.  Endlich konnte ich meine Beine bewegen, sie ausstrecken und allmählich gewöhnten sich meine Augen an die Lichtverhältnisse. Ich befand mich  in einem Raum, einem weißen, aber irgendwie runtergekommen aussehendem Raum, mit keinen Fenstern. Nur eine alte Lüftung brummte mich krächzendem Geräusch vor sich hin. Wieder die Frage...Wo war ich? 

Higher Love  [MPK]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt