~ Das große Nichts. ~

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Davor

Bum. Bum. Bum.

Ich schlug für einen kurzen Moment die Augen auf und was ich da sah, raubte mir den Atem.
Vor mir stand mein Engel. Der Mann, in den ich mich Hals über Kopf verliebt habe, der, mit dem ich mir ein Leben ohne ihn, kaum vorstellen kann, der Mann, den ich einmal heiraten werde und der, der ängstlich zu mir herunter schaut.
Ich konnte nur in seine wunderschönen Augen schauen, seine gerade Nase mustern und seinen Duft inhalieren, der von seinen braunen Haaren ausging.

"Ich liebe dich.", sagte eine mir völlig fremde Stimme, die aus meinem Mund kam. Er ist wunderschön, dachte ich mir und wurde auf einmal unsäglich müde. Ein letztes mal schaffte ich es, ihm in die Augen zu schauen, bevor alles um mich herum schwarz wurde und ich in eine tiefe Lehre gerissen wurde.

Bum. Bum. Bum.

Als ich das nächste mal aufwachte, sah ich als erstes eine Person unter mir, die meine Gesichtszüge, Harre und Figur hatte. Was mir jedoch nicht ähnlich sah, war diese unnatürliche, ja fast tot aussehende Blässe, die ganzen blauen Flecken und das verdrehte Bein.

Ich konnte alles sehen, die Sanitäter, die um mein Leben kämpften, die Bäume, die an uns vorbei rauschten und einen Jungen braunhaarigen Mann, der in der Ecke des Krankenwagens saß, sich die Haare raufte und weinte. "Das kann nicht sein, das kann nicht sein.", sprach er immer wieder vor sich her.

Ich schaute mir ihn genauer an, aber konnte nichts ausmachen, was mir an ihm bekannt vorkam. Ich kannte diesen Mann nicht, und warum fährt er in diesem Wagen mit?

Ich schwebte an der Decke und schaute auf die Person, die aussah wie ich, herunter. Was ist nur passiert?, grübelte ich vorsichtig hin, schwebte auf den Boden, und lief im Krankenwagen hin und her. Niemand konnte mich sehen, was wahrscheinlich daran lag, dass ich gerade so eine Art Nahtot Erfahrung hatte.

Bum. Bum. .....piep...

Paddy P.o.V

"Was war das.?", schrie einer der Sanitäter und versuchte, einen Herzschlag bei Dahlia auszumachen. "Hier war ein Stein auf der Fahrbahn und der Wagen stolperte.", antwortete der Fahrer.

Erst jetzt realisierte ich, das dieser lange hohe Piepton von der Maschine kam, an der Dahl angeschlossen war. "Oh Gott. Machen sie was. Sie hat keinen Herzschlag mehr.", schrie ich die Sanitäter an. "Sie müssen was machen. Sie ist tot. Bitte, bitte machen Sie was." Ich hatte solche schreckliche Angst. Das war mein Mädchen da auf dem Tisch und ich konnte ihr nicht helfen, ich konnte nix machen.

Der Sanitäter, der sich als Rick vorgestellt hatte, machte eine Herz-Druck-Massage, aber nichts half. Dieser nervende Piepton hörte einfach nicht auf und ich fing jede Sekunde an mehr zu zittern. Ich kann sie nicht verlieren, dachte ich mir, nicht sie, bitte Herr, nicht meine Dahlia. Wenn es dich gibt, dann mach etwas. Ich flehe dich an.

Plötzlich hörte dieser Ton auf und alles war still.

Bum. Bum. Bum

Ich schwebte nun durch das Krankenhaus, die vielen lichtdurchfluteten Gänge entlang, an erschrockenen Patienten, Schwestern und Ärzten vorbei und in einen noch helleren Saal herein. Jetzt wüsste ich, wo ich war. Ich befand mich in einem Op und unter mir, versuchten 10 Ärzte mein Leben zu retten.

Der braunhaarige Mann saß, ganz aufgelöst, auf einem Stuhl im Wartebereich und man sah ihm an, das er gerade bangte, wie um sein eigenes Leben

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Der braunhaarige Mann saß, ganz aufgelöst, auf einem Stuhl im Wartebereich und man sah ihm an, das er gerade bangte, wie um sein eigenes Leben.

Bum. Bum. Bum.

Der Tod war ein Gedanke, mit dem ich, mit meinen 19 Jahren, noch nicht so oft gespielt habe. Na klar, man kann bei den sinnlosesten Sachen draufgehen oder einfach durch die Dummheit der anderen Menschen, aber mein Leben war noch nicht vorbei. Irgendwas hielt mich hier und dieses Band war so stark, dass ich mich dagegen nich wehren konnte.

Sterben ist leicht. Es ist fast wie einschlafen, nur das man nie wieder den ersten Sonnenstrahl eines neuen Morgens mitbekommt, denn den neuen Morgen wird es für einen nicht geben. Ob mich jemand vermisst?, Habe ich das beste aus meinem Leben gemacht?, Gibt es ein Danach?. Das währen eigentlich die Fragen, die man sich stellen sollte, aber mir schwirrte nur eine Frage im Kopf herum: Habe ich geliebt?

Bum. Bum. Bum.

Paddy P.o.V

2 Stunden, 2 verdammte Stunden saß ich nun hier auf dem Stuhl und wartete darauf, das ich irgend eine Nachricht bekam, hauptsache irgend etwas.
Wenn sie sterben würde, was sollte ich noch mit meinem Leben anfangen. Sie war mein Anker, meine Bezugsperson, zu der ich immer konnte, wenn es mir schlecht ging, meine Liebe und mein ganzes Leben.

Wenn sie tot währe, hätte ich es bestimmt innerlich gespürt. Da würde dieser Kampf in mir aufhören und ich könnte entweder aufatmen oder untergehen.
Sie ist in der letzten Zeit, ein so großer Bestandteil meines Lebens geworden, so das es mir das Herz zerreißen würde, wenn sie nicht mehr bei mir währe.

Da kam plötzlich ein Mann, ungefähr Mitte 40, mit schwarzen kurzen Haaren und grünen Augen auf mich zu und stellte sich als Dr. Hofmann vor.
"Sie müssen dann also der Freund sein. Paddy Kelly, nicht war?" Ich bejahte die Antwort und reichte ihm die Hand.

"Ich will sie nicht lange auf die Folter spannen. Die Operation war zwar äußerst kompliziert, aber ich kann Ihnen mitteilen, dass sie es überstehen wird. Momentan liegt sie im Aufwachraum und wird dann in die IMC versetzt, in der sie die junge Dame besuchen können. Sie hatten Echt mehr als nur einen Schutzengel.", verabschiedete sich der Arzt und ich plumpste auf den Sitz.

Mir fielen auch mehr als nur ein Stein vom Herzen und ich konnte wider Atmen.

Hey Leute. Ich hoffe es gefällt euch und alle Schutzengel wachen auch stets über euch.
Einen wundervollen Tag ❤️
LG Pia

Higher Love  [MPK]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt