VI

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Kura findet, dass ihr Meister schon viel zu lange weg ist und unterbricht damit das Gespräch mit den beiden Clonen, um Fixer anzuweisen, Kontakt mit Meister Tiin aufzubauen.
>Commander, sind sie da?<, fragt Fixer nach. 
Nach kurzer Zeit, ertönt die gehetzte Stimme von diesem.
>Fixer gut das du bist, wir haben hier alle Hände voll zu tun, wir könnten Hilfe gebrauchen. Der Kopfgeldjäger flieht in den äußeren Bezirk, nicht weit von euch. Ich übermittle euch die Koordinaten. Versucht ihm den Weg abzuschneiden.<
Sie schauen sich alle an und Boss und Fixer ziehen wieder ihre Helme auf und nehmen ihre Blaster wieder zur Hand, sie sie in der Zwischenzeit an das Kanonenboot gelehnt haben. 
Sie rennen alle drei los um noch rechtzeitig den Kopfgeldjäger festzusetzen. Nicht lange und sie kommen am äußersten Bezirk an. Hier laufen sie auch endlich mal auf festen Boden und lassen damit den sandigen Boden hinter sich. 
>Hier Boss an General, sind jetzt am äußersten Bezirk.<
>Er hat Freunde mitgebracht, kommt zu den neuen Koordinaten. <
Boss führt die kleine Truppe, durch ein Gassen Labyrinth, an allerlei finsteren Gestalten vorbei, die sie alle feindselig mustern. Doch sie werden in Ruhe gelassen, trotzdem ist Kura froh als sie ihren Meister mit den anderen Clonen sieht.  Sie sind alle weitaus unauffällige gekleidet. Mäntel, in matschigen Brauntönen lassen sie fast nahtlos mit dieser Stadt verschmelzen und verdecken erfolgreich, Jedirobe und Rüstung.
Sie lassen die drei Neuankömmlinge in den Kreis treten, den Meister Tiin mit zwei weiteren Clonen gebildet hat.>Ah da seit ihr ja.< Kura blickt auf das Hologram, dass ihr Meister in der Hand hält. Es zeigt den Grundriss eines Gebäudes und als Kura sich kurz umblickt, vermutet sie das es die Zimmereinteilung des Hotels zeigt, vor dem sie stehen. >Der Kopfgeldjäger und drei weitere Freunde haben sich dort verschanzt und alle Eingänge mit Sprengsätzen blockiert.<, erklärt ihr der Soldat zu Meister Tiins rechten. 
Als Kura nickend aufblickt und Meister Tiins Blick begegnet, hat sie schon die böse Vorahnung, dass ihr gleich etwas ganz und gar nicht gefallen wird. 
>Genua, kein Weg rein. Zumindest nicht auf direkten Weg.< Diese kryptische Worte gefallen Kura nicht. Mit einem schlechten Gefühl folgt Kuras Blick den Finger ihres Meisters, der in eine Straße zeigt. Straße war es nicht wirklich. Es war eine kleine Sackgasse, die direkt neben den Hotel verlief. Doch sosehr Kura auch versuchte herauszufinden, was ihr Meister meinte, sie fand es nicht. Ihr Blick streift viele leere Schachteln, die achtlos weggeworfen wurden, zu einem Müllschacht , der direkt über einem mehr als überfüllten Müllcontainer endet.
Warte! Kuras Blick schnellt zurück zum Müllschacht und ihre Augen werden groß. Der Ekel überkommt sie schon bei dem Anblick und sie schüttelt noch bevor die Worte ihren Mund verlassen, vehement den Kopf. 
 >Auf keinen Fall!<
>Du willst doch deine Tat wieder gut machen, oder nicht?< Das konnte er nicht wirklich von ihr wollen. 
>Natürlich, aber nicht indem ich durch eine Abfallschacht klettere.<
>Kura du musst! Wir haben alles überprüft, es gibt keinen anderen Weg rein, außerdem bist du die Einzige die schmal genug ist um dadurch zu passen.< Meister Tiin so rational und durchdacht wie eh und je, doch Kura graut es durch einen Müllschacht zu klettern. Noch eine Minute gestattet sich Kura davor zu drücken, dann lässt sie ergeben die Schultern sinken. Langsam und immer mit der Hoffnung es doch nicht machen zu müssen, bewegt sie sich langsam auf den Müllcontainer zu. 

Der Gestank alleine davor zu stehen war einfach nur bestialisch und Kura blickt gequält zurück. Ihr Meister ist der Einzige der sich halten kann, alle anderen haben schon Tränen in den Augen vor lauter Lachen. Sie schenkt ihnen einen bösen Blick und klettert dann hinauf. Vergammelte Lebensmittel und andere verschimmelte Sachen stapeln sich höher als sie schauen kann. Ihr Magen rebelliert und der Gestank treibt ihr die Tränen in die Augen. Seitlich stellt sie sich auf den Container, um auch ja nichts von den Sachen zu berühren, dann öffnet sie die Luke über ihr und ab da wird es richtig schlimm. Ein nicht identifizierte Schleim ähnliche Substanz tropft hinaus und direkt in ihr Gesicht. Die modrige, warme Luft im inneren des abgeschlossenen Schachts entweicht nach außen und trifft sie mit voller Wucht. Mit geschlossenen Augen muss Kura wirklich an sich halten und das Gegacker der Clone macht es nicht besser. 
Mit der einen Hand wischt sie den Schleim aus dem Gesicht und hofft einfach auf das beste, während sie mit der anderen Hand noch immer die Klappe offen hält. Da es nun sowieso nicht mehr schlimmer werden konnte, ergibt sie sich ihrem Schicksals und klettert in die Dunkelheit. Die Klappe fällt unter ihr wieder zu, sodass sie nichts mehr sieht. So schnell wie möglich kriecht sie sich an den Seiten abstützend die Senkrechte nach oben. 
Der Gestank nimmt sie nur noch als eine schwere Unternote war, wenigstens das. Doch die Flüssigkeiten, die sie von allen Seiten beschmieren durchnässen ihre Kleidung und lassen ihre Haare zu Berge stehen. 

Storm of ShadowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt