XIX

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Kura wird durch das Wiederholen ihres Namens geweckt. Noch einmal spricht Tarja ihren Namen aus bis sie bemerkt, dass Kura wach ist. Kura setzt sich auf. >Guten Morgen, wir sind angekommen.< Streckend verjagt Kura die Steifheit aus ihrem Körper.
>Lass uns keine Zeit verlieren, ich habe auf Ryloth mitbekommen, dass es hier jemanden gibt, der uns helfen kann.<
Kura zieht eine Augenbraue hoch. >Geht es auch spezifischer?<
>Nur dass er ein Zygerrianer ist. Mein Informant sagte, dass er immer im gleichen Lokal absteigt.<
Tarja spricht während sie Seite an Seite die Laderampe hinunter gehen. >Na dann los.<

Das Lokal stellte sich als Bar mit vielen leichtbekleideten Mädchen heraus. Unwohl tritt Kura, im Angesicht der Tatsache, dass es sich bei den Mädchen, vorallem um Twil'eks handelt, mit Tarja hinter ihr, ins Lokal. Beide haben sich dreckige
und vorallem unauffällige Ponchos übergestreift.
Doch schon am Eingang stößt Kura auf ein Problem, dass sie zugleich ihrer Begleitung mitteilt. >Wir haben ein Problem. Dort und dort sitzt jeweils eine Katze. Wir werden uns aufteilen müssen.< Mit einem bestätigen Nicken begibt sich Kura auf den groß gebauten Mann zu. Er sitzt mit vielen Twileks zusammen, die sich an ihn schmiegen. Kura setzt sich gegenüber von dem fremden Mann.
Interessiert musstert er sie, ohne auf seine weiblichen Begleitungen zu achten, die sich rechts und links an ihn kuscheln und versuchen seine Aufmerksamkeit zurück zu erlangen. >Ich glaube wir kenne uns noch nicht. Ich bin Cadoc.<
Kura lächelt leicht. >>Freut mich Cadoc, ich bin Kura.<< Mit diesen Worten beugt sich Kura nach vorne und hält ihm ihre Hand hien. Cadoc umfasst sie zugleich und Kura spürt das pelzige Fell, das ihre Haut streift. Nachdem er seine Hand zurückgezogen hat, gibt er den Mädchen um ihn herum ein Zeichen und sie verschwinden zügig.
>Ich habe dich noch nie hier gesehen , also Kura was willst du von mir?< Kura überlegte und wählte ihre Worte mit bedacht.<Ich brauche Informationen zum Aufenthalt der Rebellen.< Cardocs Miene verändert sich kein Stück. >Tut mir leid, dass du den ganzen weiten Weg zurückgelegt hast, aber ich kann dir nicht helfen.< Kura musstert ihn
>Doch ich bin mir sicher, dass du der bist den ich gesucht habe.<
Cardoc ist im Begriff aufzustehen doch da hatte Kuras Aufmerksamkeit schon die Kette mit einer eingravierten Nummer auf sich gezogen. >Du kanntest die Clone.< Cadoc umgreift sofort die Kette und schützt  so die Kette vor Kuras neugirigen Blicken.
>>Ich weiß nicht was du meinst.<<
Doch Kura lässt sich nicht beirren. >>Doch diese Nummer kenne ich. 5597. Ich bin mir nicht mehr sicher, aber er gehörte zur 500 Legion.<<
Cardocs Mine bröckelt. Kura erkennt die Trauer und sein Blick schweift ab. Er setzte sich langsam wieder, sein Blick wird trüb. >Nein er gehörte zur 501.< Dann blickt er sie rückartig an und beäugt Kura misstrauisch. >Woher weißt du das und wer bist du wirklich? Kein Außenstehender kann sowas wissen.< Kura schaut ihm lange in die Augen, bis sie antwortet. >Also hatte ich Recht du bist der den ich gesucht habe.<
Er verschränkt seine Arme vor seinem Körper. >Ich kann dir trotzdem nicht helfen.< Kura stützt ihre Arme auf den Tisch und lehnt sich leicht nach vorne. >Warum nicht?< Die Macht lässt sie große Trauer und Einsamkeit spüren. >Wir haben schon versagt. Ich habe schon genug Probleme mit dem Imperium und brauche nicht noch mehr.... Du hast doch keine Ahnung von mir und meinen Problemen. <
Kuras Blick wird sanft.
>Du hast Recht, dass habe ich nicht, aber das was dich quältes. Es sind die  Schuldgefühle der Überlebenden.<
Sie starren sich gegenseitig an und beide wissen, dass Kura Recht hat. Cardocs gelbe Katzenaugen blitzen, bevor sie urplötzlich müde werden. Seine ganze Gestalt sackt in sich zusammen und Kura empfindet Mitleid mit ihm. Cadoc reibt sich über seine Augen und fängt dann an in einem leisen Ton an zu sprechen. >>Ich kenne nicht den genauen Aufenthalt der Rebellen, aber ich kann dir ihre letzte Basis veraten. Vielleicht findet ihr Informationen, die euch weiterhelfen.<< Kura lächelt ihm aufmunternd zu. Cadoc schaut sich einmal genau um und lehnt sich weiter zu Kura hinab. >> D’Qar<<
Kura legt eine Hand auf seine und flüstert ein Danke. Sie steht auf, zögert aber noch. Sie spürt seinen Schmerz und kann es nicht übers Herz bringen in zu verlassen, ohne ihm das Angebot anzubieten. >Du kannst mit kommen, runter von diesem Planeten. Dir vielleicht wo anders ein anderes Leben aufbauen.<
Cardoc lächelt traurig und steht ohne weitere Worte auf. Er verschwindet in einem angrenzenden Raum. Kura schaut ihm hinterher und begibt sich dann zurück zu Tarja, die schon ungeduldig an der Tür wartet. >Ah endlich Kura, meine zugeteilte Katze war ein totaler Reinfall. Ich hoffe du hattest mehr Glück. <
Kura bleibt nicht stehen. Ihre Gedanken drehen sich um ihre alten Freunde und um ihren toten Meister. Sie beachtet Tarja nicht, sondern geht an ihr vorbei auf direktem Wege, aus dem Lokal, raus. Tarja folgt ihr aufgebracht. >Hey, was ist los? War er der richtige?< Kura schaut sich wehmütig zu ihr nach hinten um. >Wir müssen nach D'Qar.< Dann dreht sich Kura wieder zurück und geht den Weg zum Schiff zurück. Ihr ständiger Begleiter bleibt die Einsamkeit und die Gewissheit, dass Alle, die ihr wichtig waren gegangen sind.
Die blaue Chiss bleibt den ganzen Weg über stumm. Kurz vor dem Schiff spürt Kura die warme Hand von Tarja an ihrem Handgelenk, die sie davon abhält die Rampe emporzusteigen.
>>Unsere Vorräte sind alle. Wir müssen neue besorgen. Ich gehe. Warte du solange beim Schiff.<<
Kura nickt ihr zu und ist mit der Idee einverstanden. Dann setzt Kura ihren Weg fort und begibt sich ins Innere des kleinen Schiffes.
Sie geht in den Maschinenraum und überprüft den Hyperraumantrieb, genauso wie die Getriebe. Doch weit kommt sie dabei nicht. Durch Schreie und Schüsse hebt sie ihren Blick und schaut durch ein Sichtfenster, auf die Straße. Genau in dem Moment biegen am Ende der Straße Tarja und Cadoc um die Ecke. Kura ist erstaunt, dass Tarja Cadoc an ihrer Seite hat, doch sie entschlüsselt die Situation direkt, anhand des panischen Rennens und den wilden Rufen, sie solle starten. Kura schwingt sich blitzschnell auf den Pilotensitz und schiebt den Regler nach oben, dabei lässt sie die Einstiegsrampe offen. Doch genau in dem Moment, als Kura sich drehen möchte sieht sie aus den Augenwinkeln Sturmtruppler, um die Ecke biegen und die Verfolgung auf nehmend. Doch viel kann Kura nicht gegen die ankommende Gegenmacht entgegenrichten. Ohne Schilde und Gewehre an Bord, stellt Kura das Flugzeug auf Autopilot und positioniert es ein paar Meter über dem Boden. Dann springt sie auf und rennt durch den Gang zur Laderampe. Kurz vor der Tür schnappt sie sich einen von Tarjas Blastern. Seitlich stehend positioniert sie sich auf der Rampe und feuert auf die Angreifer. Mit tötlicher Prezesion trifft sie einen Truppler nach dem anderen.
Nach dem der letzte Soldat in weißer Rüstung zu Boden geht, kommen die anderen schnaufend bei Kura an. Kura hält ihnen erleichtert einem Arm hien und zieht einen nach dem anderen hoch. Noch bevor Kura sich an Cadoc wenden kann, ertönt ein dumpfes unglaublich lautes Surren. Gebannt starrt Kura auf die Strafe, die die anderen eben entlang gerannt sind. Langsam schiebt sich ein gewaltiger Metallkörper um die Ecke. Ein Kampfläufer mit 10 Fußsoldaten biegt um die Ecke. Geschockt sieht  Kura dem grünem Blitzlichtgewitter entgegen. Grüne Salven surren um sie herum und Kura schuppst die Anderen zwei in Deckung. Doch urplötzlich geht ein Ruckeln durch das Schiff und Kura hällt sich dank ihrer Machtfähigkeiten auf den Beinen. Die Anderen haben nicht so viel Glück und werden auf den Boden getrieben. Kura sieht dabei zu, wie sich das Schiff mit ihnen an Bord in die Lüfte erhebt und sich aus dem Beschuss der Imperiale Streitkräfte entfernt. Tarja schaut Kura geschockt an. >Wenn du hier bist, wer steuert dann das Schiff?< Kura schaut zur geschlossenen Tür des Cockpites. Sie begibt sich immernoch mit der Waffe in der Hand zur Tür. Kurz verharrt sie, bis sie auf den runden Knopf drückt. Die Tür  öffnet sich sofort und Kura richtet die Waffe auf den Pureblood. Das rote Gesicht dreht sich in ihre Richtung  und beginnt zu lächeln. Sein markantes rotes Gesicht entblößt spitze weiße Zähne. Demonstrativ nimmt der unbekannte seine Hände vom Steuer und zwinkert Kura zu.
>Ein blinder Passagier. Interessant! Dürfte ich deinen Namen erfahren?<
Der unbekannte Mann grinst Kura immer noch überheblich an. >Natürlich, man nennt mich Narvic. Da ich euch das Leben gerettet hat und ihr mich im Gegenzug mitnehmt würde ich sagen wir sind quitt.< Kura schaut ihn belustigt an. In Gedanken muss sie sagen, ganz Unrecht hat er wohl nicht. Doch bevor sie etwas dazu sagen kann, stürmt Tarja an ihr vorbei. Ihre roten Augen blitzen angriffslustig. > Wie kannst du es wagen einfach unser Schiff zu kapern!< Doch Narvic lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und verliert die ganze Zeit nicht sein spitzbubiges Lächeln. Mit einem Blick nach draußen bemerkt Kura an, dass es nun sowieso zu spät sei, ihn rauszuschmeißen, da sie sich schon längst im Hyperraum befinden.
>Da kann ich dir nur zustimmen und du Blaui, solltest mal runterkommen. Ich ruh mich dann mal aus.<< Ohne weitere Worte zwängt sich Narvic an Kura vorbei und verlässt das Cockpit. Aufgebracht setzt sich Tarja an das Steuer und gibt ihre Zielkoordinaten in den Steuercomputer. Währenddessen spricht Tarja immer wieder leise zu sich selbst, dass dieses Verhalten inakzeptabel ist und das sid ihn den Weiten des Weltalts überlassen sollten. Schmunzelnd erkundigt sich Kur, ob Tarja noch Hilfe braucht und nachdem sie das verneint hat schließt sie die Tür hinter ihr und wendet sich Cardoc zu, der immer noch leicht unsicher im Gang vor dem Cockpit steht. >Also hast du dich doch entschieden mitzukommen.< Er kratzt sich verlegen am Kopf und seine Ohren drehen sich unruigh umher. >Ja, nach der Aktion auf dem Markt musste ich ihr< ,damit deutet er auf das geschlossene Cockpit. >einfach helfen. Somit hat mich nichts mehr auf diesem schrecklichen Planeten gehalten.<
>Also du kanntest die Clone und die Rebellen.<< Kura schaut in neugierig an. >Ja, also... Ich weiß nicht wie viel dir von der alten Republik noch im Kopf hängen geblieben ist, aber es gab eine riesige Streitmacht der Republik auf Kamino. Dort wurden Kopfgeldjäger eingesetzt um sie zu trainieren.< >Aha verstehe  also warst du ein Kopfgeldjäger.< Cadoc bestätigt das. >Ja, ich war oder bin...naja keine Ahnung. Erst ging es bei der ganzen Ausbildungssache nur um das Geld. Doch nach dem ich ausbezahlt wurde, sind die Clone mir so ans Herz gewachsen, dass ich freiwillig geblieben bin.< Kura lächelt glücklich. Cadocs Blick wird wieder traurig und schweift in die Ferne ab. Seine Mauern brechen . >Ich hätte ihnen helfen können. Vielleicht lag es an mir. Einen Kopfgeldjäger dafür bezahlen Clone auszubilden, was für eine absurde Idee. Doch jetzt ist es zu spät.< Er fängt an zu zittern. >Ich habe sie erschossen. Es war Selbstverteidigung.... Nein, nein ich habe sie erschossen. < Kura unterbricht ihn in seinem Selbstvorwürfen in dem er ihm einen Hand auf die Schulter legt. >Du trägst keine Schuld an dem was geschehen ist. Geh jetzt am besten schlafen.< Damit drückt Kura ihn bestimmt in eine Koje und schließt daraufhin die Tür. Sie selbst begibt sich in einen weiteren Raum und beginnt zu meditieren. Ihr Körper bleibt auf dem Boden.

Storm of ShadowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt