Gelähmt

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Tagelang lag ich ruhig und reglos in meinem Bett. Ich teilte niemandem von dem Unfall etwas mit, nicht einmal meinen Eltern. Wenn ich von den Ärzten etwas gefragt wurde gab ich eine Antwort, doch ansonsten war ich gedankenverloren und traurig. Ich weinte gefühlt den ganzen Tag und die ganze Nacht, meine Augen schmerzen schon von den vielen, dauerhaften Tränen. Was war mein Leben ohne das Tanzen? Nichts. Das Ballett war das, was mich ausmachte. Es war das einzige, wo ich mich wirklich frei fühlte, so als könnte ich fliegen. Ich brach erneut in Tränen aus, als eine Schwester hereinkam. ''Heute werden wir versuchen aufzustehen'', erklärte sie. Doch ich hörte ihr nicht zu, wenn ich nicht tanzen konnte, was brachte mir dann das Laufen? Seit ich hier war, hatte ich noch kein einziges Mal versucht meine Zähen zu bewegen. ''Probieren Sie Ihren Fuß zu kreisen. Forderte mich die Krankenschwester auf. ''Es geht nicht'', schluchzte ich. Sie kam näher und berührte meine Fußsohle. ''Spüren Sie das?'' Ich gab keine Antwort. Ich hatte keine Ahnung, ob ich es spürte und es war mir auch egal. ''Miss Webster, wenn ich Ihnen helfen soll, müssen Sie schon mit mir reden.'' Ich wollte keine Hilfe und ich wollte auch nicht reden, ich wollte allein sein und weinen. ''Spüren Sie meine Berührung, oder nicht?'' Ich schüttete den Kopf. ''Es tut mir leid'', sie senkte den Kopf,'' ich werde es an den Arzt weiterleiten. Er wird später vorbeikommen.'' Mit diesen Worten verließ sie den Raum. Was das die Bestätigung? War ich für den Rest meines Lebens gelähmt?

Angst zu stürzen (Dance Academy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt