Angst zu stürzen (Dance Academy)

Wellen

Mein Handy gab einen seltsamen Ton von sich. Ich öffnete die Augen und warf einen Blick auf das Display. Mir wurde ein Eintrag in meinem Kalender angezeigt. Ich hatte keine Ahnung was das sein könnte und da ich auch zu müde zum Nachdenken war, öffnete ich meinen Kalender und las meinen Ertrag. 'DORNRÖSCHEN!', stand da geschrieben. Jetzt fiel es mir wieder ein. Heute Abend fad die erste Aufführung statt und ich konnte nicht dabei sein. Nicht bei dieser Aufführung, nicht bei der nächsten, niemals würde ich wieder auf der Bühne stehen und tanzen können, egal wie groß die Sehnsucht danach war.
Jetzt konnte ich sowieso nicht mehr schlafen, also stand ich auf. Langsam stieg ich die Stufen hinunter, öffnete die Tür und trat hinaus in den weichen Sand. Nachdenklich lief ich den Strand entlang. Ich konnte einfach nicht aufhören ans Tanzen zu denken. In der Kompanie würden sich die Tänzerinnen wahrscheinlich gerade aufregen, dass in der Umkleidekabine so wenig Platz war, dieser Gedanke machte mich fertig. Sie sollten doch einfach froh sein. Immer weiter lief ich.
Irgendwann blieb ich stehen und schaute mich um. Nirgends war jemand zu sehen. Ich wollte nicht weiter laufen. Ich konnte mich zwar von meiner Bleibe entfernen, jededoch nicht von meinen Problemen. Also setzte ich mich an den Strand und schaute den Wellen zu. Ich wusste, dass sich das Wasser nicht bewegte. Es blieb immer an derselben Stelle, nur die Kraft der Wellen zog über sie hinweg. Vielleicht war ich wie Wasser, die Probleme zogen über mich hinweg. Doch die Wellen hörten nicht auf. Vielleicht würden die Probleme auch nicht aufhören. Niemals. Eines zog das nächste heran. Und so würde es bis in alle Wenigkeit weitergehen. Dieser Gedanke brachte mich zum Weinen. Die Tränen liefen über meine Wangen. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich schluchzte bitterlich, denn ich hatte Angst, Angst vor der Zukunft.

"Tara", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah in seine brauen Augen.