Angst zu stürzen (Dance Academy)

Stadtbesichtigung

Ich wachte auf und das erste an das ich dachte war, gestern Nacht. Christian. Das Tanzen. Ich stand auf und lief zum Frühstückstisch hinunter.
Alle lachten und freuten sich. Als ich mich dem Tisch näherte, kam Kat auf mich zugelaufen und fiel mir regelrecht um den Hals. "Ich habe eine Rolle!" "Kat! Das ist ja toll!" Nun musste auch ich grinsen. Ich freute mich wirklich unheimlich für sie. "Ich habe gerade den Anruf bekommen!", berichtete sie glücklich. Nun setze auch ich mich an den Frühstückstisch. Ich griff mir ein Croissant und strich Butter mit reichlich Honig darauf. Christian beobachtete jeder meiner Bewegungen. "Alles in Ordnung?", fragte ich unsicher. "Alles in bester Ordnung", bestätigte er grinsend. Irgendwas hatte er doch. Das spürte ich.
Nach dem Frühstück schlug Kat vor zur Feier des Tages in die Stadt zu gehen, sich alles anzusehen, gut zu essen und ein bisschen zu shoppen. Natürlich waren wir alle sofort einverstanden. Wer könnte da schon 'nein' sagen?
Blitzschnell liefen wir nach oben und holten unsere Sachen. Ich warf meine Sonnenbrille noch in die Tasche, bevor meine Freundin mich aus dem Zimmer zog.

Als wir in der Stadt angekommen waren, staunten wir nicht schlecht. Niemand von uns war vorher je in der Innenstadt gewesen. Das erste Mal, als ich den äußeren Teil gesehen hatte, war ich mit Christian Gewürze kaufen gewesen. Der Marktstand, an dem wir eingekauft hatten, war sehr weit außerhalb gewesen, wesswegen wir den wunderschönen inneren Teil der Stadt gar nicht wahrgenommen hatten.
Wir schlenderten ein wenig durch die Straßen und Gassen. Es roch verlockend nach den verschiedensten Speisen. Die Geschäfte waren dicht aneinander gereiht, es war unmöglich jedes an einem Tag auch nur zu betreten und sich umzuschauen.
Auf einmal blieb Kat stehen und nahm mich an der Hand. Stürmisch zog sie mich in ein Kleinergeschäft. Die restlichen sechs folgten uns. Begeistert lief meine Freundin durch die Reihen und bewunderte all die schönen Kleider. Da zog sie eines von einer der Stangen und drückte er mir in die Hand. Es war traumhaft schön. "Probier' das! Heute Abend gegen wir feiern!" Eigentlich hatte ich keine große Lust dazu. Das letzte Mal, als wir mit Alkohol im Berührung gekommen waren, hatte das böse Folgen mit sich getragen. Kat zuliebe ging ich aber trotzdem in eine der Kabinen und zog das Kleid, das sie ausgesucht hatte, an.
Als ich wieder herauskam, blieb Christian der Mund offen stehen. Glücklich drehte ich mich einmal im Kreis und betrachtete das Kleidungsstück von allen Seiten. Es gab absolut nichts daran auszusetzen, naja abgesehen von dem Preis. "Komm schon! Leiste dir mal was! Ich zahl' sogar drauf. Aber das Kleid steht dir einfach super!", drängte Kat. Jetzt würde ich aus der Nummer sowieso nicht mehr rauskommen.
Ich verschwand wieder in der Kabine, um mir das Kleid wieder auszuziehen. Als ich diese wieder verließ, stand plötzlich Christian da. "Du siehst wirklich wunderschön aus damit", sagte er langsam. "Danke." "Weißt du, ich würde die gestrige Nacht gerne wiederholen." "Ich auch", flüsterte ich zurück.
"Kommt ihr?", rief Ben von der Kasse zu uns. Ich nickte und lief zu den anderen. Inzwischen hatte auch Kat ein Kleid gefunden. Beide bezahlten wir unsere Einkäufe und verließen das Geschäft. "Wisst ihr was? Ich habe Hunger", verkündete meine beste Freundin und steuerte direkt auf ein Restaurant zu.
Als wir nach einem ausgiebigen Essen unsere Tour fortsetzen wollten, zogen dunkle Wolken auf. Wenige Minuten später fielen auch schon die ersten Regentropfen. Schleunigst machten wir uns auf den Weg zurück in die Villa. Da wir uns im Zentrum der Stadt befanden, würde das ungefähr eine halbe Stunde dauern. Bald grollte der Donner und die ersten Blitze zuckten. Wir liefen so schnell uns unsere Beine tragen konnten.

Völlig durchnässt kamen wir in unserer Bleibe an. "Ich nehme jetzt mal ein Bad", verkündete Ollie. Da kam Grace auf die Idee, uns ins Wirlpool zu setzen.
Wenig später saßen wir auch schon im warmen Wasser. "Aus dem Feiern wird heute wohl nichts mehr", meinte ich ein wenig froh. "Ich weiß da schon was", entgegnete Kat geheimnisvoll. Dieses Grinsen bedeutete nichts Gutes.