Rettung

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Das Schiff schaukelte. Mehr und mehr. Nun bekam auch ich es mit der Angst zu tun. Ich warf einen Blick aus dem kleinen Fenster der Kajüte. Das Wasser schwabbte an Deck. "Das Boot müsste in wenigen Minuten ankommen", erklärte der Kapitän. Das konnte ich nur hoffen.

Gott sei Dank hatte er Recht behalten. Wenig später hielt ein kleines Motorboot neben dem Ausflugsschiff. Ein Mann stieg aufs Deck unsres Schiffes, öffnete die Tür der Kajüte und erklärte:"Wir können erstmal vier Personen mitnehmen. Bald müssten weitere Boote kommen und die restlichen Personen mitnehmen."
Wir alle merkten wie der Sturm stärker wurde. Der kleine Junge schlief mehr oder weniger freilich auf dem Arm seiner Großmutter und das Mädchen klammerte sich ängstlich an seinen Opa, bei jedem Wellenschlag zuckte die Kleine zusammen. Natürlich sollten diese vier zuerst fahren.
Kurz nachdem die vier weggebracht worden waren, klatsche wieder eine Welle gegen das Schiff. Wir schwankten hin und her. Ich hatte Angst. Ich fühlte mich hilflos. Doch Christian hielt mich. Kat hatte sich auf den Boden gesetzt, so konnte sie nicht mehr umfallen. Eathen lehnte neben Abigail an einem Wand, auch sie sahen etwas verängstigt aus.

Als ich wenig später wieder aus dem Fenster blickte, sah ich Blitze am Himmel. Mir war bewusst, dass unser Schiff das höchste Objekt weit und breit war, und mir war sich gewusst, dass Wasser sie Energie des Blitzes weiterleitete. Ein Schauer lief mir über den Rücken, wenn ich mir daran dachte.

Zu unserem Glück erreichte kurz darauf ein weiteres Motorboot das Schiff. Auf diesem hatten sechs Leute Platz. "Geht ihr vier Mädchen!", ordnete Ben an und nickte dann in Richtig des jungen Ehepaares. Die beiden, Grace, Abigail, Kat und ich verließen auf seinen Befehl die Kajüte und stiegen in das kleine Boot. Man konnte ein Dach darüberklappen, wofür ich sehr dankbar war. Der starke Motor konnte es Gott sei Dank, mit dem ständig stärker werdenden Sturm aufnehmen. Das nahm ich aber gar nicht wahr, denn meine Gedanken waren bei Christian. Hoffentlich würde ihm nichts passieren.

Bald kamen wir sicher und unversehrt am Hafen an und stiegen aus dem Boot. Das junge Ehepaar verschwand sofort, doch wir mussten noch auf die Jungs warten. Ein netter Herr zeigte uns ein kleines Häuschen, wo wir uns hinsetzen, etwas entspannen und wärmen konnten.

Ungefähr zehn Minuten später erkannte Grace ein sehr mickriges Motorboot. Sie stürmte sofort hinaus, um Ben in Empfang zu nehmen. Doch zu meinem Erschrecken, stiegen aus dem Boot nur zwei anstatt vier. Ollie und Ben. Wo waren nur Christian und Eathan? Ich machte mir große Sorgen um die beiden. Nun verließ auch ich die kleine Hütte. "Wo sind die anderen?", erkundigte ich mich bei Ollie. "Noch draußen", gab er besorgt zurück. Auch ihm war nicht entgangen, dass der Sturm immer stärker, der Regen immer mehr und die Blitze immer häufiger wurden. Wir machten uns alle Sorgen.

Dann. Irgendwann. Nach einer gefühlten Ewigkeit, glaubte ich ein Boot am Horizont ausmachen zu können. Und wirklich, kurze Zeit später stiegen Eathan, Christian und der Kapitän aus dem Motorboot. Abigail fiel Eathan übermütig um den Hals. Ich war so glücklich, dass ich steif stehen blieb.

Dem Himmel sei Dank.

Angst zu stürzen (Dance Academy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt