Sydney

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"Lucas?" Er war der letzte, den ich jetzt sehen wollte. "Hey mein Satz", grüßte er mich, kam auf mich zu und küsste mich auf die Wange. "Was?", fragte ich etwas gereizt. "Nichts. Ich ich wollte wissen wie es in Europa war. Wollen wir nicht was trinken gehen?" Nein, wollten wir nicht. Ich wollte mich jetzt nicht mit ihm angeben, denn schließlich war ich immer noch sauer auf ihn. "Ich hab keine Zeit", wies ich ihn ab. "Alles in Ordnung?", fragte er verwundert, über die Tatsache, dass ich ihn wegschickte. "Ich muss mich ausruhen. Die Zeitumstellung hat mich ganz schön mitgenommen", log ich und machte mich mit schnellen Stritten auf den Weg nach Hause.

Zum ersten Mal schaute ich mich wirklich in Sydney um. Einige der Gebäude kannte ich gut. Doch andere erschienen mir fremd. Meistens war ich so im Stress, dass ich keine Zeit hatte, sie zu betrachten. Doch jetzt hatte ich nichts zu tun. Langsam schritt ich durch die Straßen Sydneys und begutachtete jedes der Häuser.

Als ich in meiner Wohnung ankam, setzte ich mich auf mein Bett. Ich nahm ein Buch in die Hand, schlug es auf und begann zu lesen. Es war die selbe Geschichte, die ich gelesen hatte, als ich nach Europa geflogen war. Damals hatte ich an Christian denken müssen. Ich hatte mich furchtbar geärgert, dass ich ständig an ihn denken musste. Doch mittlerweile machte es mich nur noch traurig, weil ich wusste, dass er nicht da war. Ich vermisste ihn. Was würde er wohl gerade machen? Würde er auch im Moment an mich denken?
Ich versuchte mich vergeblich auf das Buch zu konzentrieren und mich von meinen Gedanken an ihn loszureißen. Unmöglich.
Ich schnappte mir mein Handy. Zögernd öffnete ich die Kontaktliste. Wie anhänglich würde es wohl rüberkommen, wenn ich ihn jetzt anrufen würde? Aber was sollte ich tun? Ich brauchte ihn nun mal. Ich drückte auf den Anruf-Button und hielt mir das Telefon ans Ohr. Mailbox. Enttäuscht legte ich wieder auf. Hoffentlich würde er sich bald melden.
Ich stand auf, legte meine Hand auf die Tischkante und hob mein linkes Bein leicht an. Meine Augen geschlossen. Sofort besserte sich meine Laune. Denn wenn mich etwas zu ihm bringen konnte, dann das Tanzen.

Angst zu stürzen (Dance Academy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt