"Welches Prinzip? Das du mich herumkommandieren kannst wie du willst?"

7.9K 334 9
                                    

Freitagmorgen um 01:30 Uhr und ich sass hellwach im Bett und schaute durch die Glasfenster nach draussen in den dunklen Wald. Die Bäume, bewegten sich leicht,mit dem Wind, hin und her. Seufzend strich ich mir übers Gesicht und schaute auf meine rechte Seite. Noèl schlummerte friedlich vor sich her wären er sich schmatzend, am Bauch kratzte. Ein Wunder das ich mich nicht eingequetscht zwischen seinen Armen befand, wie letztes mal. So leise ich konnte, verliess ich das Schlafzimmer und ging nach unten. Der Mond, erleuchtete das ganze Wohnzimmer, was mir ein leichtes lächeln auf die Lippen zauberte. Ich stellte mich nahe an die Fensterfront und schaute nach unten zum Dorf und zog meine Augen zu Schlitzen als ich von weitem zwei Gestalten war nehmen konnte. Zwei Wölfe gingen nebeneinander durch die Dorfmitte und hielten wahrscheinlich Wache. "«Jula?"» Erschrocken drehte ich mich um. "«Warum schläfst du nicht?"» Von meinem Schock herholt, liess ich meine Hand von meiner Brust gleiten und schüttelte den Kopf. «Das sollte ich dich wohl eher Fragen und was machst du überhaupt so spät in Noèl Haus?"» Lachend kam Dylan auf mich zu. «Ich warte auf einen gewissen Herrn, der so wie ich befürchte immer noch schläft» Er kratze sich am Hinterkopf. «Und jetzt du. Warum bist du um diese Urzeit noch wach?» «Konnte nicht schlafen.» Ich setzte mich auf den Sessel, der Noèl wegen mir vor die Fensterfront stellen musste und deckte mich mit der Wolldecke zu. « Der dunkelhaarige setzte sich auf die Sessellehne und sah mich eine Zeitlang nachdenklich an. «Warum sieht du meine Mate so lange an. Muss ich mir Sorgen machen, Dylan?» Noèls kräftige Stimme durchdrang die Stille und mein Kopf schnellte in seine Richtung. Dylan stand blitzschnell auf und grinste schief. «Ich habe nur nachgedacht. Kein Grund um auf falsche Gedanken zu kommen.» Er ignorierte seinen Beta, kam auf mich zu und lehnte sich nach unten um mir einen Kuss auf die Stirn zu drücken. «Du hast mich erschreckt als du nicht mehr neben mir im Bett lagst.» Ich zuckte mit meinen Schultern. «Konnte nicht schlafen.» Er nickte und stellte sich wieder gerade hin. «Mach dir einen Tee und leg dich ins Bett. Ich muss jetzt zu einer Besprechung.» «Wann bist du wieder da?» «Machst du dir etwa sorgen?» grinste er doch ich verneinte. «Ich will nicht zu spät zur Schule kommen das ist alles.» Dylan fing laut an zu Lachen. « Du hast dich wirklich nicht verändert Jula. Gefällt mir.» Ich schaute verwirrt zu ihm hoch. «Ich meine, jeder Wolf verändert sich auf eine gewisse Art und Weise, wenn er auf seinen Seelenverwandten trifft aber du. Ich habe echt Gedacht das Noèl dich endlich soweit hat, seit dem Vorfall von gestern aber so wie es scheint, hast du noch ein wenig zu tun mein Freund.» Er boxte Noèl gegen die Schulter der ihn nur mürrisch anschaute. «Es liegt daran, dass ich das ganze hier nicht Freiwillig mache. Ich weiss zwar das ich mich gegen die Gefühle nicht weher kann aber ich gebe meine mein besstes nicht weich zu werde» «Gehen wir.» sagte Noèl knapp und Dylan nickte. «Schule kannst du vergessen. Ich bin erst gegen Mittag wieder zu Hause. Wenn ich wieder komme, wäre es schön dich hier anzutreffen.» und mit diesen Worten schloss er die Tür hinter sich und liess mich in der Dunkelheit zurück. Habe ich nicht einen entzückenden Mate?

Ich musste im Sessel eingeschlafen sein. Als ich das zweite Mal an diesem Morgen aufwachte, schien die Sonne in mein Gesicht. Mein Blick glitt auf die grosse Uhr, die oberhalb des Fernsehens hing und war erleichtert. Ich war pünktlich aufgewacht und hatte noch genug Zeit, um mich für die Schule fertig zu machen. Das Noèl nicht in die Schule kommen konnte, war mir sichtlich egal aber ich, ich werde nicht noch einmal wegen ihm fehlen und dass er mir gesagt hatte, dass die Schule für heute gestrichen sei, das konnte er sich schön in sein Arsch stecken. Er ist nicht mein Vater. Ich streckte meine Beine die ein Knacken von sich gaben und ging nach oben um mir frische Kleider aus dem Schrank zu holen. Ja ihr habt richtig gelesen. Noèl bestand darauf meine Kleider in seinen Schrank zu verstauen. Als ich ihm diese Idee abschlagen wollte, schüttelte er den Kopf und nahm die Sache selber in die Hand.

Im Flur zog ich meine braunen römerändlichen Sandalen an und guckte mich noch einmal im Spiegel an. Leicht geschminkte, blaue Augen schauten mich an. Ich strich über den weissen Stoff meines weissen Kleides um es ein wenig zu glätten und lächelte überzeugt. So konnte ich mich zeigen lassen also nahm ich meine Schultasche und ging nach draussen. Sofort schlug mir der warme Wind entgegen und Kindergelächter drang in mein Ohr. Eine Frau, die neben mir durch lief, grüsste mich breit lächeln, was ich mit einem Guten Morgen erwiderte. Die Leute hier waren alle Bodenständig, stets höflich und hilfsbereit. Wie eine grosse Familie sein musste. «Gehen sie aus?» ertönte auf einmal eine brüchige, männliche Stimme neben mir. Ein Älterer Mann sah mich lächelnd an und stützte sich auf seinem Gehstock ab. «Die Schule ruft.» gab ich nickend zur Antwort. «Passen Sie auf sich auf Luna.» verabschiedete er sich und setzte seinen Weg fort. Ich nickte abwesend und stellte meine Tasche auf den Boden ab. Es wird Zeit, zu gehen und da ich keine Mitfahrgelegenheit hatte, verwandelte ich mich in meinen Wolf das musste reichen. Ich schüttelte mich ausgiebig und nahm meine Tasche in mein Maul und schaute noch einmal zu dem alten Mann der mir zu winkte.

Bei der Schule angekommen, sah ich auch schon Lara, die sich mit Zoe unterhielt und gesellte mich zu ihnen hin. Wenn ihr euch jetzt fragt, warum Lara und ich nicht gemeinsam zur Schule gingen dann denkt noch einmal genau Nach. Noèl fand die Idee nicht besonders gut und hatte es uns verboten. Seine Antwort war blos, dass ich ja ihn hätte und das ausreichend wäre. Aber zurück zur Realität. «Hey.» machte ich mich bemerkbar und schon lagen die zwei Augenpaare auf mir. «Was machst du hier? Solltest du nicht beim Rudel bleiben solange Noèl bei der Besprechung ist?» «Welches Rudel und wer ist Noèl?» Lara schüttelte ihren Kopf. «Naja ist jetzt auch egal. Gehen wir rein?»

Noèls Sicht

Übermüdend verliess ich, mit Dylan an meiner Seite die Versammlung und seufzte. «Warum wollen die auf einmal das Revier vergrössern. Wie stellt sich Vater das vor?» «Das Rudel wächst Noèl und der Platz wird weniger.» Stimmt da hatte er Recht. Das Rudel vermehrt sich und wächst an. Ich verriegelte diese Gedanken und schloss sie hinter der Arbeitstür ein. Ich will jetzt einfach nach Hause zu Jula und sie in meine Arme schliessen. Bei ihr konnte ich mit der Arbeit abschliessen und einfach ich sein. Ich musste mich nicht verstellen und einfach ich sein. «Naja, wenn du mich nicht mehr brauchst, werde ich mich auf den Weg zur Schule machen. Du bist nicht der einzige, der jemand besonderes in die Arme schliessen möchte.» Dylan zwinkerte und ich winkte ihm grinsend zu. «Übertreibt nicht, ihr zwei Turteltauben.»

Ich blieb vor der Haustür stehen und stutzte. Hatte ich die Tür nicht abgeschlossen? Mit schnellen Schritten betrat ich das Haus. «Jula?» Keine Antwort. «Antworte mir Jula.» wiederholte ich und rannte die Treppe hoch doch sie war nicht auf zu finden. Ich bekam es mit der Panik zu tun und raufte mir die Haare. Ich schaute in die Ecke, wo ihre Schultasche immer lag und biss mir auf die Zunge. Diese Frau treibt mich noch in den Wahnsinn. Mit schnellen Schritten, verliess ich das Schlafzimmer, schnappte meine Autoschlüssel und fuhr los Richtung Schule. Kaum angekommen, traf ich auf Dylan der mich fragend anschaute. «Ist nicht wahr.» lachte er und betrat mit mir zusammen das Schulgebäude als ich blos nickte. «Welches Fach?» «Biologie aber hey.» Mein Beta hielt mich am Arm zurück. «Sei nicht zu streng mit ihr. Sie ist alt genug um selber Entscheidungen zu treffen okay. So als Tipp am Rande.» Er liess mich los und folgte mir zum Zimmer Nummer 207 im Erdgeschoss. Ohne an zu klopfen betrat ich das Zimmer und unterbrach somit den Lehrer beim Erzählen. Ihre Augen sahen mir geschockt entgegen als sie erkannte, wer so eben in den Unterricht platzte.

Julas Sicht

«Ach du scheisse!» flüsterte ich und verdeckte meinen Kopf mit meinen Armen, machte mich so klein wie es ging. «Tut mir leid, dass ich einfach so reinplatze aber ich muss kurz jemand entführen. Also, pack deine Sachen zusammen bevor ich es für dich erledige.» Harsch wie immer dachte ich und packte seufzend meine Sachen in die Tasche. Alle Augen lagen auf einmal auf mir und am liebsten würde ich im Erdboden versinken. Ich nickte dem Lehrer entschuldigend zu und stampfte neben Noèl nach draussen auf den Schulflur. « Und dann fragst du dich, warum ich nichts mit dir zu tun haben möchte?» Er lief mir hinterher, schnappte nach meinem Arm doch ich entzog mich ihm. « Fass mich nicht an.» fauchte ich und er blieb für eine Sekunde überrascht stehen. «Es geht hier um das Prinzip Jula.» «Welches Prinzip? Das du mich herumkommandieren kannst wie du willst?» «Es gibt Regeln Jula.» «Deine Gottverdammten Regeln interessieren mich aber nicht. Ich sage es dir noch einmal okay. Ich bin mehr Mensch als Wolf und scheisse auf die Verpflichtungen die ein Alpha aufstellt. Es tut mir leid aber ich kann so nicht weiter Leben.» Ich war so in Rache das ich mir gar nicht bewusst war, was ich meinem Mate, der zugleich Alpha war, an den Kopf schmiss und erschrak ab mir selber. «Jula.» sagte er leis und schien auf einmal verletzlich. Ich drehte mich zu ihm um und wusste nicht was ich denken sollte.

Alpha The Game Of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt