"Tina und ich bin schon zwei"

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Ich ging neben Noél der mich durch die Lichtung zu einer riesigen Hütte führte und sah mich auf dem Weg um. Das Klima war wie zu Hause bei Noéls Rudel nur waren die hier in der Zeit stehen geblieben. Die Frauen sahen auf wie die Mägde im alten Mittelalter mit ihren langen, lumpen ähnlichen Kleider und deren Schürze. Ich kam mir in meiner zerrissene Jeans, dem schwarzen, schulterlosen Oberteil und den weissen Sneakers gleich dämlich vor.

Den Kindern die hier fröhlich herumtobten, schien es nicht zu interessieren das ihre nackten Füsse und deren Kleider schmutzig wurden

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Den Kindern die hier fröhlich herumtobten, schien es nicht zu interessieren das ihre nackten Füsse und deren Kleider schmutzig wurden. Selbst die älteren Teenager versammelten sich draussen genossen die wärmende Sonne und unterhielten sich mit einander. In unserer Gegend sassen die meisten irgendwo uns glotzen auf ihr Handys. Ich zupfte an meinem Oberteil herum und merkte nicht wie mir Noél dabei zu sah. „Man gewöhnt sich daran." Ertappt schaute ich hoch und merkte erst jetzt, dass wir vor der besagten, riesen Hütte standen. Uns wurde die Tür von einem kleinen Mädchen geöffnet die uns neugierig musterte. „Tina ich habe dir doch gesagt, du sollst die Tür nicht einfach öffnen." Eine zierliche Frau etwa Mitte Zwanzig kam zum Vorschein und lächelte uns an. „Noél. Schön dich wieder zu sehen. Mein Mann erwartet dich schon ungeduldig." Auf einmal trafen ihre Augen auf mich. „Jana." Stellte sie sich vor und bat uns hinein. „Jula." Ich streckte ihr meine Hand entgegen die sie sofort umfasste. „Und du bist?" Ich stupste dem grünäugigen Mädchen gegen ihre kleine Stupsnase was sie zum Kichern brachte. „Tina und ich bin schon zwei." Dabei hält sie drei ihrer Finger in die Höhe, was mich zum Lachen brachte. Jana führte uns durch die Wohnung nach draussen in einen kleinen Garten der aus einem Teil der Lichtung bestand und bat uns an den Tisch zu setzten wo noch zwei ältere Kinder sassen. „Zia hol doch bitte deinen Vater und Endy...." Sie nahm ihren einzigen Sohn mahnend das Messer aus der Hand und legte es zurück auf den gedeckten Tisch. "Man kann nicht meinen, dass du der älteste deine Geschwister bist." Sie guckte uns entschuldigend an und dann kam auch schon Zia mit ihrem Vater zurück der breitgrinsend den Garten betrat. Ein gutaussehender, junger Mann stach mir ins Auge. „Ich muss schon sagen. Mit den Männern hatten wir Glück." Flüsterte mir Jana zu als ich meinen Blick nicht von den zwei Umarmenden Männer reissen konnte. „Siehst gut aus." Lachte Noél und Paul fuhr sich gespielt elegant durch seine etwas längeren schwarzen Haare. „Nicht war." „Pass aber auf, dass du nicht noch mehr Falten bekommst." Der ältere setzte sich an den Tisch. „Wenn du einmal eine Frau und Kinder hast, kannst du den Falten dabei zu sehen wie sie sich langsam in deine Haut eingravieren. Da kann man nichts machen." Gab er Schulterzuckend von sich und guckte schmunzelt zu Jana und erst jetzt schien er auch mich wahrzunehmen. „Ohh. Wenn haben wir den da schönes?" Platzte es aus ihm heraus und stand wieder auf. „Darf ich dir vorstellen, Jula meine Luna." Stellte mich Noél stolz vor und zog mich an meiner Taille zu sich ran. „Eh ja. Hi..." Er schnappte meine Hand und schnupperte daran was mich kurz zu Jana rüber schauen liess. Sie zuckte bloss mit ihren Schultern und widmete sich Tina zu, die an ihrem Rock zupfte. „Lass uns Frühstücken." Meinte sie auf einmal und schon begangen die Kinder, die brav auf uns gewartet hatten, an zu essen.

„Ich? Nein. Um Gottes Willen." lachte ich nervös als mich Jana fragte, ob ich schon schwanger sei. Am liebsten hätte ich laut losgelacht und wäre aus dem Haus verschwunden als sie mich auch noch fragte warum? „Ich bin zu jung um auf Kinder auf zu passen." Gab ich als Antwort und sie sah mich leicht belustigt an. "Ich war zwanzig als ich mit Endy schwanger war." Was will sie mir damit sagen? Dass ich mich an die Arbeit machen soll? „Es ist nicht so leicht weisst du." Ich guckte zu Zia die Tinas Haare mit einem Puppenkamm bürstete und fing an ihr zu erzählen, dass ich wie ein Mensch aufgewachsen wurde und das Rudelleben nicht kannte. Das ich diese Regeln und Verpflichtungen, das Prägen auf einen anderen total schwachsinnig fand, weil ich es nicht gewohnt war. Jana schaute mich nachdenklich an als ich zu Ende erzählt hatte. „Jemanden wie dich, habe ich noch nie getroffen. Ich finds Toll das du nicht alles mit dir machen lässt aber Jula du kannst dich nicht ewige dagegen ankämpfen, die Verbindung zu Vollenden." Wissens nickte ich doch das Thema war schnell vergessen als Jana auf einmal aufsprang. „Ich habe total vergessen, die bestellten Medikamente bei der Apotheke ab zu hole!" Sie bat mich kurz auf Tina auf zu passen da, Zia und Endy mit ihr mit gehen wollten und liess mich überfordert mit ihrer jüngsten Tochter im Arm zurück. Und was soll ich jetzt damit machen?

Mit Tina im Arm versuchte ich die restlichen Kleider an der Wäscheleine zu befestigen, die Jana liegen geblieben waren und merkte nicht einmal, dass sich jemand von hinten an mich ran schlich.  Erst als ich die fremde Stimme nahe an meinem Ohr hörte zuckte ich zusammen und liess die Socke fallen. „Ich habe dich noch nie hier gesehen. Wie heisst du meine schöne?" Ich drehte mich zu ihm um und guckte in blaue Augen die mich interessiert musterten. Der blondhaarige Mann, stand nahe bei mir und wartete auf eine Antwort. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht." Tolle Antwort Jula... Ein raues Lachen entfloh seiner Kehle. „Dein Geruch habe ich schon Gestern gerochen und er zog mich regelrecht an." Ich ging einen Schritt nach hinten und umschlang Tina stärker mit meinen Armen. „Ich denke, du solltest gehen." „Das denke ich nicht. Man sieht nicht immer eine solch hübsche Frau." Ich schlug seine Hand weg die meinem Gesicht gefährlich nahe kam und auf einmal wurde er mit einem Ruck von mir weggezogen. „Wag es noch einmal in ihre Nähe und du wirst es bereuen." Knurrte Noél gefährlich, was selbst mich zusammen zucken liess. Erleichtert pustete ich die angehaltene Luft aus meinen Lungen. „Ich wusste nicht, dass sie zu dir gehört." Entschuldigte sich der blondhaarige sofort und verschwand so schnell wie er gekommen war. Paul sah seinem Rudelmitglied knurrend hinter her.„Ich werde mich darum kümmern." Kopfnickend nahm Paul seine Tochter aus meinem Arm und liess uns alleine. „Sieh mich nicht mit diesem Blick an." „Wenn du dich endlich von mir markieren lassen würdest, gäbe es solche Zwischenfälle gar nicht. Dann würdest du nach mir riechen und jeder wüsste, dass du zu mir gehörst." Ich verdrehte meine Augen. Ich wusste zwar, dass er sich um mich Sorgen machte aber war es wirklich notwendig mich an zuschreien? „Du hast recht." Gab ich mich geschlagen. „Natürlich habe ich recht. Ich meine dein Geruch schwebt hier überall." Ich nahm seine Hand in meine und er beruhigte sich wieder. Sein Atem wurde regelmässiger und auch das Zittern hörte auf. „Ich misch mich ja ungern in die Privatsphäre anderer Leute ein aber ich habe eine Idee, wie ihr endgültig den ewigen Streit beenden könnt." Sagte Jana die neben uns stehen blieb. Seit wann war sie den wieder zurück?

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