Kapitel 24

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Mein Herzschlag hatte sich nun endlich wieder etwas verlangsamt. Ich war mir gestern Abend wie im siebten Himmel vorgekommen, als ich so lange mit Thomas getanzt hatte. Ich wusste nicht, dass man so alles um sich herum vergessen konnte und sich dabei so stark auf eine Sache fokussieren konnte. Das war wirklich erstaunlich. Ich konnte es ehrlich gesagt immer noch nicht wirklich glauben und somit auch nur schwer in Worte fassen.

Ich konnte nur kurz sagen, dass es, obwohl außer tanzen nichts bei uns gelaufen war, dennoch so wunderschön gewesen war, dass ich nun, am nächsten Morgen, noch immer so von den Socken war, dass es mir schwerfiel, im Hier und Jetzt zu sein, da nun unsere wahre Mission zu den Kosmokraten starten würde.

Ich konnte immer nur an Thomas denken, wie er sich bewegt hatte, so perfekt, als würde er nie etwas anderes machen und wie er mich manchmal berührt hatte, mit mir auch Sachen wie Rock'n'Roll getanzt hatte, obwohl ich eigentlich vorher der vollen Überzeugung gewesen war, dass das bei mir eine komplette Katastrophe sein würde und ich mich da total peinlich anstellen würde.

Doch durch Thomas' Hilfe hatte es dennoch erstaunlich gut geklappt und wir hatten somit sehr viele Tänze tanzen können, die er beherrschte. Er hatte mich einfach führen müssen und ich hatte mein Gehirn ausgeschaltet. Es hatte geklappt, als würden wir nicht zwei Personen sein, sondern eine Einzige.

Ich erinnerte mich nun noch immer an den Blick, aus seinen wunderschönen braunen Augen und wie sich seine Augenfarbe immer ein klein wenig verändert hatte, wenn sich das Licht veränderte.

„Hey, May, stoppe deine Träumereien doch bitte mal für einen Moment. Es ist gerade echt wichtig!" Jen rammte mir ihren Ellbogen sanft in die Seite und holte mich somit aus meinen Träumereien. Ich war ein kleines bisschen sauer, da ich mich nicht auf den Ernst der Lage fokussieren wollte. Ich wollte diese tolle Zeit, in der ich mir um gar nichts Sorgen machen musste, noch eine Weile in meinem Gedächtnis haben können und sie ständig abspulen können. Das waren diese Momente, für die man lebte und ich wusste, wenn ich eines Tages vielleicht mit Thomas zusammenkommen würde, wäre ich das glücklichste Mädchen auf der ganzen Welt und ich würde jeden Tag Tage wie diese erleben und das Leben würde so toll sein und ich so glücklich, dass ich gar nicht wissen würde, wo ich mit meinem ganzen Glück hinsollte.

„Sorry", murmelte ich Jen zu und sah nun nach vorne. Thomas, der neben mir stand, versuchte ich zu ignorieren, doch ich konnte das nicht wirklich so gut und so beschleunigte sich die Frequenz meines Herzens gleich wieder.

Ich hörte, wie sich eine Tür öffnete und sah Keenser, der nun in den Raum trat und Sachen auf seinem Arm trug, die ich nicht erkennen konnte. Hinter ihm trat nun ebenfalls Ju in den Raum und die beiden traten direkt auf uns drei zu.

„May, Thomas und Jen, hier sind eure noch verbesserte Ausrüstungsgegenstände, wie Phaser, kugelsichere Westen, die euch auch zum Beispiel vor Elektroschockern schützen können und noch ein bisschen mehr Schnickschnack. Wir setzen alles auf euch und wissen, dass ihr uns nicht enttäuschen werdet", verkündete Captain Picard lächelnd. Er nickte Keenser und Julia zu und nun überreichten uns die beiden unsere nun verbesserte Ausrüstung. Ich wusste nicht ganz, was das alles sein sollte, doch ich war mir sicher, dass es uns helfen würde und wir in brenzligen Situationen sicherlich glücklich sein würden, dass wir es haben würden.

„Vielen Dank. Ich danke allen, dass wir es geschafft haben, so gut zusammenzuarbeiten. Und nun werden wir auch das schaffen. Wir sind hier alle vereint, es gibt keinen Unterschied unter den Arten, heute sind wir alle eins und wir werden es als ein großes Team schaffen. Die Schiffe von euch allen, die sich versteckt halten und uns jederzeit helfen könne, tragen auch einen riesigen Teil dazu bei, dass wir uns sicherer fühlen können und wir es somit sicherlich schaffen werden, dass schon in ein paar Stunden alles gut ist und wir alle feiern können, dass das Universum gerettet ist", verkündete ich.

Es war auf einmal total komisch, da ich gar keine Angst gehabt hatte, vor so vielen Menschen und vor allem auch Außerirdischen zu reden. Thomas brachte anscheinend die besten Seiten in mir zum Vorschein. Das konnte er gerne weiterhin tun, ich wollte viel erreichen, zu dem ich mich noch nicht bereit gefühlt hatte oder ich mich einfach nicht getraut hatte.

Die anderen jubelten mir alle zu und auch der Captain lächelte mich an und nickte zustimmend. Julia nahm mich in den Arm und auch Keenser traute sich, näher zu mir zu watscheln, als würde er sich nicht ganz trauen, mir nahe zu kommen. „Ach komm schon, kleiner Mann." Ich schloss ihn nun auch mit in meine Umarmung. Ich war so froh, so gute Freunde gefunden zu haben. Das war wirklich unbezahlbar.

Nachdem wir uns aus der Umarmung gelöst hatten, legte Thomas seine Hand auf meinen Rücken und lächelte mich so breit an, dass alles in mir anfing zu brennen, wie wenn man ein Feuer entfacht hätte. Ich spürte die Stelle, die er auf meinem Rücken berührte und dort kribbelte alles, es breitete sich bis oben zu meinem Nacken aus und ich zuckte leicht zusammen. Ich fühlte mich einfach nur glücklich und war momentan total locker, obwohl ich eigentlich total aufgeregt sein müsste, so wie ich mich kannte.

„Also dann, viel Glück euch allen. Ihr schafft das. Ihr alle seid unsere Rettung."

Wir alle liefen noch ein paar Meter bis wir alle gebeamt werden konnten und wir uns nun auf die richtige Burg begeben würden und wir nun unsere letzte Mission erledigen würden.

Ich hatte meine Freunde an meiner Seite und ein so gutes Team. Gestern war ein kleiner Ausrutscher gewesen, doch nun waren wir wirklich bereit, das fühlte ich. Es würde vielleicht nicht ganz einfach sein, doch wir würden das schaffen. Da war ich mir sicher.

„Energie!"

Die kosmischen Burgen [Star Trek / Thomas Sangster]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt