Kapitel 29

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„Lassen Sie unsere Freundin gehen! Wir haben eine ganze Armee voller Leute, die auf Befehl kämpfen und dann wird es nicht gut für Sie aussehen!", sagte Thomas und sah die Kosmokraten böse an. Sie blickten ihn allerdings an, als würde es sie nicht interessieren. Jen war schon ganz bleich im Gesicht und sah uns panisch an. Sie hatte Angst und wollte da einfach nur weg, bevor man ihr etwas antat, doch sie konnte nicht, denn wenn sie sich jetzt bewegen würde, dann würde es nicht gut für sie aussehen.

„Thomas!", zischte ich so leise wie möglich , damit mich sonst niemand verstand, „die Enterprise hat uns doch mit Waffen ausgestattet, bevor wir hier hingereist sind. Wir haben alle eine Pistole in der Hosentasche. Sie ist zwar noch gesichert, aber man könnte sie entsichern und dann benutzen. Jen ist gerade nicht in der Lage und bei dir wäre es auch zu auffällig, doch ich könnte es schaffen, meine Waffe irgendwie herauszuholen und sie dann in einer geeigneten Sekunde auf sie richten. Ich könnte auch anfangs in die Luft schießen. Wir können dann nur hoffen, dass sie sich erschrecken und du dann auch deine Waffe herausholen kannst. Anders können wir es nicht schaffen."

Thomas sah erst mal so aus, als hätte er mich nicht gehört, damit es nicht zu auffällig wirkte, doch dann nickte er leicht, sodass man es eigentlich nicht sehen dürfte, wenn man nicht darauf achten würde.

Nun lag es in meiner Hand, meine Freundin und alle hier zu retten. Ich bekam Panik.

Wenn etwas schief laufen würde, wäre ich alleine daran Schuld. Alles würde hier den Bach runtergehen, nicht nur wir hier wären verloren, sondern eigentlich alle. Ich hasste es, ich wollte jemand anderem diese Aufgabe übertragen, aber das konnte ich nicht machen. Ich war jetzt dazu bestimmt und konnte daran nichts mehr ändern.

Zitternd tastete ich meine Hose ab, um meine Pistole zu ertasten, ich spürte sie auch. Das beruhigte mich zumindest schon mal und auch, dass Thomas hier bei mir war, half mir. Ohne ihn würde ich jetzt komplett am Rad drehen, alle Nerven verlieren, doch er half mir, ruhig zu bleiben. Wie ich so dicht an ihn gepresst stand, konnte ich fast nichts erkennen.

Ich konnte die Kosmokraten gar nicht ausmachen, nur verschwommen. Diese standen noch immer still da, Jen in ihrer Gewalt. Sie warteten wohl darauf, wie wir jetzt reagieren würden. Wahrscheinlich dachten sie, dass wir uns opfern würden, damit Jen aus ihrer Gewalt freikam, doch es war klar, dass sie uns danach einsperren und unsere Crew sehr stark verletzen würden.

Wir waren schlauer, wir taten so, als wären wir kurz vor der Kapitulation, um dann noch einmal richtig anzugreifen, so dass sie es nicht erwarten. Ich muss es schaffen, in diesem Überraschungsmoment zu handeln.

„Thomas, May, bleibt dort und zieht euch zurück. Begebt euch nicht in Gefahr, ich ...", rief Jen uns schnell und panisch zu, doch sie wurde mit einem Schlag in die Seite zum Schweigen gebracht. Ich musste sie sehen! Ich trat ein Stück zur Seite.

Jen stand nicht mehr aus eigener Kraft, sie war zusammengeklappt wegen des Schlages, doch sie wurde von den Kosmokraten festgehalten, sodass sie sich nicht auf den Boden legen konnte. Man sah ihrem Gesicht ihren Schmerz an. Ich konnte das nicht mit ansehen, ich musste handeln!

Ich trat wieder hinter Thomas und gab ihm mit einem Anstupsen zu verstehen, dass ich nun so weit war. Hoffentlich würde ihm etwas Gutes einfallen!

„Okay, hören Sie alle. Lassen Sie unsere Freundin gehen. Wir ziehen uns zurück, wir haben es verstanden und wir werden es auch unseren Leuten erzählen. Sie werden nichts mehr von uns hören, das verspreche ich. Lassen Sie bitte einfach nur unsere Freundin gehen ...!"

Während Thomas redete und ich durch Linsen sah, dass die Kosmokraten voll auf ihn konzentriert waren, zog ich schnell meine Pistole und hielt sie hinter meinen Rücken. Jetzt musste ich nur noch auf den richtigen Moment warten.

„Haben Sie nicht gehört? Wir geben auf!" Thomas versuchte, resigniert zu klingen.

Das musste mein Einsatz sein. Ich hob meine Pistole höher, spürte, dass ich die volle Kontrolle darüber hatte. Ich würde Jen retten! Ich würde mit meinen Freunden dem allen hier ein Ende bereiten! Wir waren ein so gutes Team, man hatte uns nicht umsonst zu dieser Mission auserwählt.

Ich zielte auf einen Punkt an der Decke, der ungefähr über den Köpfen der Kosmokraten war, damit sie am besten erschrecken würden. Ich schloss die Augen, nachdem ich mein Ziel noch einmal überprüft hatte, ich stand gut in dem Schutz von Thomas, sodass man mich nicht sehen konnte und dann schoss ich.

Der Knall war so laut, dass mir fast das Trommelfell platzte und der Rückstoß ließ mich ein bisschen nach hinten taumeln. Da sah ich, dass der Kosmokrat, der Jen festgehalten hatte, seinen Griff etwas gelockert hatte. Jen ergriff diese Chance sofort und befreite sich.

Sie rannte neben mich und kramte auch in ihrer Hosentasche nach ihrer Pistole, als ich weitere Schüsse hörte.

Ich sah schon Thomas vor mir, wie er getroffen war und klappte fast zusammen, doch als ich mich zwang, einen Blick hinzuwerfen, sah ich, dass Thomas den Kosmokraten ins Bein geschossen hatte. Sie lagen nun alle auf dem Boden und krümmten sich vor Schmerzen.

Jen reagierte auch schnell und nahm ihnen alle Waffen ab, damit sie nicht auf uns schießen konnten. Sie tat es in dem Moment, in dem die Kosmokraten so verwirrt waren, dass sie es gar nicht bemerkten.

Nun hatten wir hier alle Waffen bei uns. Bevor die Kosmokraten sich allerdings irgendetwas Anderes überlegen konnten oder Hilfe holen konnten, mussten wir diesen wichtigen Knopf finden, damit wir dem allen ein Ende setzen konnten.

Es musste ja in diesem Raum sein.

Ich ließ meinen Blick umherschweifen und sah einen Glaskasten, der sich um einen Knopf befand. Ich würde wetten, dass dies der Knopf war.

Die kosmischen Burgen [Star Trek / Thomas Sangster]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt