Kapitel 26

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Ich sah Jen und Thomas an. „Ich kenne diese Leute! Natürlich nicht persönlich, doch mein Großvater hat mir öfter mal erzählt, dass sie Leute verloren hätten, das auf einem anderen Planeten geschehen wäre und sie alle dachten, dass sie tot wären und sie sie nie wiedersehen würden." Thomas sah mich ungläubig an. „Oh mein Gott! Das habe ich glaube ich auch mal mitbekommen, das kann ja gar nicht sein! Das ist doch ein Wunder! Wir müssen sie auf jeden Fall hier befreien, sie müssen mit uns kommen und dann müssen wir sie auf die Erde beamen, dass sie deinen Großvater treffen und auch noch andere, die bei dieser Expedition dabeigewesen sind. Sie müssen auf jeden Fall erfahren, dass sie noch leben!"

Er hatte vollkommen recht. Sie waren sicherlich gute Bekannte meines Großvaters und wir durften sie auf keinen Fall im Stich lassen. Das würde ich nicht zulassen!

„Hören Sie! Ich kenne sie vom Hören. Wir sind alle von der Sternenflotte, außer Jen hier, aber sie gehört nun auch zu uns. Für Thomas und mich ist es die erste Mission, die uns die Sternenflottenakademie genehmigt hat. Wir haben diese Reise mit der Enterprise angetreten, doch nun helfen wir all den anderen Völkern und wir alle zusamen versuchen, die Kosmokraten zu eliminieren, damit sie uns nicht alle umbringen. Wir sind noch gut in der Zeit, deswegen können wir uns auch nicht so lange bei Ihnen aufhalten, doch wir werden wiederkommen und Sie retten! Das verspreche ich, so wahr ich May Kirk heiße!"

Ich wollte mich schon wieder abwenden, damit wir weiterlaufen konnten, als einer der Männer mich noch einmal kurz unterbrach.

„May Kirk? Bist du mit Jim verwandt? Du musst bestimmt seine Enkelin sein. Wir glauben dir, dass deine Freunde und du uns retten werdet. Jim war immer ein guter Freund von uns gewesen und er kann sich glücklich schätzen, dass er dich hat, du wirkst wie ein vernünftiges Mädchen!"

Ich lächelte sie an. Das half mir nun, den nötigen Mut aufzubringen, um unsere Mission weiterführen zu können. Wir würden es schaffen, die Kosmokraten zu erledigen, alles hier unter unsere Kontrolle zu bringen und dann die Männer hier retten.

Jen nahm uns beide an der Hand und zog uns ein paar kleine Gassen weiter, bei denen ich sicherlich niemals auf die Idee gekommen wäre, dass sie wieder zurück auf den rechten Weg führen würden. Nun würden wir es sicherlich schaffen, da diese Männer uns die Daumen drückten.

Die nächsten Minuten verliefen ziemlich entspannt, es gab nicht viel, auf was man achten musste. Wir bekamen ein paar Durchsagen, welche Wege wir lieber meiden sollten, doch da wir ja nun einen kleinen anderen Weg eingeschlagen hatten, betrafen uns diese Warnungen zum Glück nicht. Ich dachte schon, dass es sicherlich zu einfach sein würde, wenn wir jetzt einfach die ganze Zeit laufen konnten und uns keiner in den Weg kommen würde.

„Macht langsam, da vorne sehe ich viele, die uns den Weg versperren. Wir müssen es irgendwie schaffen, an ihnen vorbeizukommen und die Tür zu öffnen. Ich weiß nicht, ob der Schlüssel direkt dahinter liegt, doch sicherlich wird es dann nicht mehr ganz so weit bis zum Ziel sein, da bin ich mir sicher." Thomas hatte Jen und mich an der Schulter angefasst und uns nach hinten an die kalte Wand aus Steinen gedrückt. Ein Stein, der nicht ganz glatt geschliffen war, drückte sich in meinen Rücken und es war schon sehr unangenehm, doch ich wollte mich auf keinen Fall auch nur ein bisschen rühren. Ab jetzt musste jeder Schritt sorgfältig geplant werden, damit es keine Komplikationen geben würde.

„Ich gebe den anderen mal unsere Position durch! Ich glaube, es gibt auch einen Gang, den die anderen erreichen müssten, da sie ja eine andere Route als wir laufen. Wir müssen uns hier vestecken und warten, bis sie angekommen sind und sie dann die Wachen überlisten oder ablenken, damit wir dann die Tür passieren können und weiter vorankommen. Meiner Meinung nach ist das der einzige Lösungsweg!", meinte Thomas. Jen und ich stimmten ihm zu und schon sprach Thomas so leise wie möglich alles mit den anderen ab. Ich wollte ihm am liebsten trotzdem zuzischen, dass er leiser reden sollte, da ich ständig Bedenken hatte, dass wir auffliegen könnten und dann alles gelaufen wäre. Das wäre schließlich kein gutes Ende.

Ich ließ mich an der alten Steinwand auf den Boden sacken, ganz langsam und sorgfältig, damit ich ja keind Aufmerksamkeit auf uns zog. Jen und Thomas machten das nun ebenfalls und so saßen wir nun untätig auf dem Boden, während wir nicht mal wussten, wo die anderen sich gerade aufhielten oder was sie machten. Vielleicht waren sie ja in Schwierigkeiten und wir saßen hier und halfen ihnen nicht.

„Hey, beruhige dich, May! Alles wird gut, wir haben es schon so weit geschafft und wir haben sogar noch diese Leute gefunden, von denen alle seit Jahrzehnten dachten, dass sie tot seien. Wenn das doch kein gutes Zeichen ist ... Die anderen sind gleich hier, lenken die Wachen ab und schon bald haben wir es dann endlich geschafft und können von hier verschwinden. Denk doch mal dran, wir werden danach sicherlich gelobt werden, für das, was wir alles getan haben. Es gibt sicherlich ganz viel leckeres Essen!"

Thomas gluckste und sah mich an, wie wenn er Goofy nachahmen wollte. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Ich war mir sicher, selbst wenn ich nicht auf ihn stehen würde, würde er es trotzdem ständig schaffen, mich zum Lachen zu bringen.

Ich wusste, dass er nicht so locker war, wie er tat, doch das merkte man ihm gar nicht an und das war wirklich erstaunlich. Ich würde das auf keinen Fall schaffen.

Spielerisch rammte ich ihm meinen Ellbogen in die Seite. „Ihr Jungs könnt aber auch immer nur ans Essen denken!" Da lächelte er breit.

Die kosmischen Burgen [Star Trek / Thomas Sangster]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt