Kapitel 6

151 10 8
                                    

Mit zunehmender Wartezeit und ein paar kurzen Gesprächen zwischen Thomas, Julia und mir, waren wir zu dem Schluss gekommen, dass wir dachten, dass die Enterprise annehmen würde.

Wie Thomas gesagt hatte, sie waren alle sehr pflichtbewusst und würden sicherlich nicht das Leben von so vielen aufs Spiel setzen. Wir drei hatten auf jeden Fall beschlossen, dass wir uns einsetzen würden und wenn wir die Mission starten würden, mit allem dabei sein würden. Egal, ob es gefährlich sein würde, wir würden es schaffen, dass wir die Menschheit und auch so viele andere Völker und Planeten retten konnten. Wir mussten zumindest alles in unserer Macht stehende tun.

„Wir haben uns entschieden", verkündete der Captain nach einigen weiteren Minuten. Sofort verstummten alle.

Thomas und ich sahen uns an und warteten, ob sich unsere Vermutung bestätigen würde. Wir hofften es wirklich gerne. Vor allem hätte ich dann in der nächsten Zeit genug Zeit, um zu trainieren, Thomas' Mimik lesen und deuten zu können. Dazu würde ich noch eine Weile brauchen und sehr viel Übung, was ich ihm natürlich nicht sagen würde, das verstand sich sicherlich von selbst.

„Die Enterprise wird sich so gut es in ihrer Macht liegt um diese Problem kümmern. Es ist unsere Pflicht, alles zu tun, damit Sicherheit für alle bereitgestellt wird. Sie können auf uns zählen, wir werden uns auch so bald wie möglich mit den anderen Völkern, die sie uns nennen können, in Verbindung setzen und mit Keenser so viel wie möglich über eine mögliche Lösung tüftlen. Wenn wir die Standorte der Burgen ausfingig gemacht haben, werden wir uns auch gleich dran machen und planen, wie wir alles durchführen können."

Man konnte dem Volk ansehen, wie erleichtert sie waren. Sie strahlten über das ganze Gesicht (ich wusste nicht, wie man das, was sie hatten, richtig bezeichnen konnte) und das sah bei diesem Volk etwas merkwürdig aus. Vor allem Jen lächelte mich aus ihren braunen Augen an, als würde sie mir dafür danken. Ich habe da leider nichts zu beitragen können, doch in Zukunft kann die Enterprise besonder auf mich bauen, dass ich helfen werde, die Probleme zu lösen.

„Wir bedanken uns alle herzlich bei Ihnen. Wir wissen Ihre Güte wirklich zu schätzen und ich freue mich sehr, sie ebenfalls auf ihrer Reise begleiten zu dürfen. Ich hoffe, sie werden nichts dagegen haben, Keenser und mich als ihre Gäste aufzunehmen, dass wir alle zusammen auf unser Ziel hinarbeiten können."

Es freute mich wirklich sehr, dass sie uns begleiten würde. Sie schien mir wirklich sehr sympathisch und ebenfalls sehr kompetent. Sie würde sicherlich viele gute Ideen haben, die uns sicherlich weiterhelfen konnten und außerdem war sie sicherlich auch menschlich sehr angenehm, sodass man gut mit ihr auskommen konnte.

Es schien so, als würde unser Besuch sich dem Ende zuneigen. Alle machten sich daran, sich zu verabschieden und Jen verabschiedete sich unter Tränen von allen anderen. Es tat mir wirklich für sie, denn es schien ihr nicht leicht zu fallen, sie alle hier zu lassen und mit uns zu kommen. Sie kannte uns alle schließlich nicht. Doch ich hatte jetzt in dieser Sekunde beschlossen, dass ich versuchen würde, ihr den Aufenthalt bei uns so schön wie möglich zu gestalten. Das würde mir sicherlich sehr gut gelingen, denn ich war ein sehr geselliger Mensch. Ich war nun sehr gespannt, was auf uns alles zukommen würde.

***

Wir waren nun auf der Enterprise angekommen und es fand gleich eine Besprechung über alles statt, bei der Jen natürlich anwesend war. Thomas und ich hatten uns in sein Zimmer zurückgezogen und versuchten, uns die Zeit zu vertreiben, bis wir wussten, wie es denn nun weitergehen würde.

Wir hatten gerade in dieser Sekunde nicht viel zu besprechen, da jeder wohl danach suchte, etwas sagen zu können. Mir fiel zumindest gerade im Moment gar nichts ein, das diese peinliche Stille durchbrechen könnte.

Deswegen machte ich mich einmal daran, das Tablet, das sich an der Eingangstür von Thomas' Zimmer befand, zu inspizieren. Dieses Tablet gab es in jedem Zimmer und ich war in meinem Zimmer bisher noch nicht dazu gekommen, zu sehen, was es alles konnte. Sicherlich hatte es einige nützliche Eigenschaften, denn sonst würde es das hier sicherlich nicht geben.

„Ist es in Ordnung, wenn ich es mir einmal ansehe?", fragte ich Thomas, als ich es eingeschaltet hatte und ich den Hintergrund, der die Enterprise im All darstellte, vor mir hatte. „Klar, warum nicht?", zuckt er mit den Achseln und war in der nächsten Sekunde mit seinen Gedanken schon wieder woanders. Ich fragte mich, was ihn denn so bedrückte, denn etwas musste es ja sein, sonst würde er mehr reden. Ich kannte Thomas zwar noch nicht sehr lange, doch er war kein Typ, der in sich gekehrt auf seinem Bett saß und keinen Mucks von sich gab. Er redete immer von irgendwelchen Sachen, die er herausgefunden oder irgendwo gehört hatte oder einfach über Sachen, die aktuell waren. Besser gesagt, er tat alles, um nicht zu schweigen. Was jetzt im Moment gerade das komplette Gegenteil war.

Man konnte auf dem Tablet ziemlich viel einstellen, man konnte allgemeine Sachen wie Wecker, Helligkeit, Temperatur, etc. einstellen, doch auch viele andere Sachen. Man konnte sich zum Beispiel auch aus einer Mediathek einen Film aussuchen, der dann an die Wand projiziert werden würde oder ein Gesellschaftsspiel, das einem dann ins Zimmer gebeamt werden würde. Ebenfalls konnte man hier schon einen Ort aussuchen, den man auf dem Holodeck besuchen wollte, sodass in der Zwischenzeit, bis man dort war, niemand anderes kam und einen anderen Ort einstellte und dann dort verschwand.

Ich erzählte Thomas erstaunt von all dem, was ich gerade entdeckt hatte, doch ich hatte noch immer das Gefühl, dass er mir gar nicht so richtig zuhören würde. „Jetzt sag doch mal, was mit dir los ist!", beharrte ich und ließ mich neben ihm auf seiner Matratze nieder. Ich würde nicht lockerlassen, bis er mit der Wahrheit herausgerückt war.

„Es ist nur, ich habe Bedenken, dass wir uns zu viel zutrauen, dass diese ganze Mission in einer großen Katastrophe endet und wir am Ende alle dran glauben müssen. Auch Jen, sie hat so viele Informationen, sie könnte sie ein wenig abändern oder einen Pakt mit unseren Feinden haben und uns damit komplett zerstören!" „Ich werde mit ihr reden, Thomas, ich werde sie checken, dass wir ihr vertrauen können! Niemand wird uns in Gefahr bringen, das verspreche ich dir!"

Die kosmischen Burgen [Star Trek / Thomas Sangster]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt