Kapitel 18

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Heute fand eine wichtige Besprechung über die Maßnahmen, die wir gegen die Kosmokraten unternehmen wollten, statt. Eigentlich war die Anwesenheit von jedem in dem großen Besprechungszimmer erforderlich, damit somit eine Videokonferenz zu den Bewohnern anderer Planeten gestartet werden konnte.

Ich hatte Glück gehabt, ich hatte mich heute krank gemeldet und musste somit nicht bei den anderen im großen Raum antanzen, aber ganz konnte ich der Sache leider auch nicht entkommen. Ich musste deswegen mein Tablet in meinem Zimmer an der Wand befestigen und somit auch als Konferenzpartner an der Konferenz teilnehmen.

Ich fand das leider auch nicht ganz so prickelnd, da dann mein Gesicht schön als ein Teil auf den großen Bildschirm hier auf der Enterprise und auch bei den anderen Planeten zu sehen sein würde. Vor allem würde Thomas mich ständig sehen und jede Mimik und Gestik von mir interpretieren können.

Ich konnte wirklich nur beten, dass Jen es vorher schaffen würde, mit ihm zu reden. Er musste das einfach verstehen und hoffentlich würde er mich dann nicht mehr bedrängen. Julia würde ihm sicherlich genau das auch sagen und er hatte auch gar keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Ich wusste, dass ich zu ihm kommen konnte, wenn ich ihn brauchte oder mich etwas bedrückte.

Ein Klingeln meines Tablets riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah einen Knopf auf dem Bildschirm erscheinen, auf dem Stand 'Videokonferenz der Enterprise und anderer Teilnehmer hinzufügen'. Mein Herz fing an, schnell zu schlagen. Um noch ein paar Sekunden zu haben, bevor ich mich einklinken würde, drehte ich mich schnell herum und schmiss alle Klamotten, die in meiner Nähe lagen, zur Seite, auf den Boden, Hauptsache war, dass man sie nicht sehen würde, wenn ich der Konferenz beitreten würde. Die Leute mussten nicht denken, dass ich ein Messi oder so etwas in der Art war.

Okay, May, jetzt atme noch einmal tief durch! Du schaffst das! Deine Freunde sind bei dir und Thomas wird auf dich gar nicht achten! Einfach nicht zu ihm hinsehen, das ist ganz einfach!

Bevor ich es mir noch anders überlegen konnte, drückte ich schnell auf den Button zum Annehmen. In der nächsten Sekunde sah ich auf dem Bildschirm vor mir ganz viele kleine und ein großes Fenster. In dem großen Fenster sah ich eigentlich alle Leute, die sich momentan auf der Enterprise befanden und in den kleinen Fenstern immer die Vertreter der einzelnen Völker der Planeten.

In einem anderen kleinen Fenster, war mein Gesicht zu sehen. Oh mein Gott! Ich erschrak bei meinem Anblick, da ich total fertig aussah. Mann, ich hätte vorher vielleicht mal in einen Spiegel sehen sollen. Hätte Jen mir nicht sagen können, dass ich wie ein Zombie aussah? Das war mir so peinlich! Hoffentlich würde mich hier niemand beachten.

„Guten Tag, alle zusammen. Ich danke Ihnen, dass sie sich diese Zeit genommen haben, um mit uns alles zu besprechen. Die Koordinaten der Burg der Kosmokraten habe ich vor etwa einer halben Stunde an alle geschickt und nach meinem Stand müssten Sie alle schon Schiffe dort hingesandt haben. Bleiben Sie aber auf jeden Fall in Deckung, wir dürfen uns nicht zu früh zu erkennen geben, sonst hätten wir ein großes Problem."

Ich blickte in das Gesicht der Vertreter der anderen Nationen, sie nickten alle zustimmend. Ich war froh, dass wir uns alle auf ihre Hilfe verlassen konnten. Das bedeutete mir wirklich sehr viel, das musste ich mal sagen.

Jetzt blickte ich in das Gesicht unseres Käptn's. Picard blickte total selbstsicher in die Kamera, als hätter er gar keine Angst vor dem, was uns allen bevorstand. Doch ich wusste, dass das nur sein Pokerface war. Ich wusste, dass er insgeheim Angst hatte, was denn alles schiefgehen konnte und was das dann für Konsequenzen haben könnte. Ich verstand ihn aber total. Er wollte die anderen nicht verunsichern und deswegen ließ er es sich nicht anmerken.

Da bemerkte ich Jen und direkt neben ihr auch Thomas! Sofort fing mein Herz an, total schnell zu schlagen. Er starrte mich an! So hatte ich zumindest das Gefühl. Ich meinte, wen von den anderen Leuten, die er auf dem Bildschirm von den anderen Planeten sah, sollte er sonst anstarren?

„Picard, haben Sie schon ausgearbeitet, welche Ihrer Leute auf die Burg geschickt werden und was ihre Aufgabe sein wird oder ob wir auch dabei sind und wie wir helfen können?"

Ich wurde noch immer angestarrt. Und wurde rot. Wie eine Tomate.

„Wir haben schon die Leute ausgewählt und den Plan auch, wir werden nach der Konferenz allen hier, die beteiligt sind, eine Nachricht zukommen lassen, dass sie sich mit uns treffen sollen, damit wir mit ihnen alles noch einmal im Detail besprechen können. Haben Sie Soldaten, die sie auf die Burg schicken könnten?"

Von den Mitgliedern kam zustimmendes Gemurmel. Nach und nach nannte jeder eine gewisse Anzahl von Mitgliedern, die als Soldaten in Frage kommen würden.

„Vielen Dank, an alle. Diese Zahl wird sicherlich mehr als ausreichend sein. Ich bitte Sie, Ihre besten Soldaten auszusuchen und nachher noch einmal in eine Konferenz zu uns schalten zu lassen, wenn wir auch unseren Leuten erklären, was sie im Einzelnen zu tun haben. Im Großen und Ganzen wird es in etwa so ablaufen wie auf der letzten Burg. Wir bräuchten eben einen Grundriss, damit wir wissen, wo sich der Schlüssel befindet und wo wir unsere Truppe stationieren müssen. Die Gruppe, die loszieht, um sich den Schlüssel zu holen, wird dieses Mal auf jeden Fall größer sein. Wir gehen davon aus, dass die letzte Burg ein Kinderspiel gewesen ist. Die Truppen werden vorher alles so gut wie möglich auskundschaften und dann sagen, ob es möglich ist, dass die Auftragsgruppe die Burg betritt. Dann würden wir beamen. Ziel ist es füe alle Soldaten, die Kosmokraten und auch möglicherweise andere Gegner von der Gruppe fernzuhalten, damit sie ihre Aufgabe erledigen können."

Ich wusste nicht, ob ich mir wünschen sollte, wieder, wie letztes Mal, in der Auftragsgruppe zu sein.

Die kosmischen Burgen [Star Trek / Thomas Sangster]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt