Kapitel 32

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„Hey May, sagst du mir jetzt bitte, was mit dir los ist? Ich mache mir schon so lange Sorgen, wollte dich aber nicht drängen, dass du es sagst, da du auch mit all dem, was vor uns lag, so viel zu tun hattest, doch nun haben wir das doch alles hinter uns. Also, bitte, ich verspreche dir, ich werde dich nicht verurteilen und es auch niemandem erzählen, da kannst du dir ganz sicher sein. Ich will einfach nur, dass es dir gut geht. May, du bist doch meine beste Freundin, du bist mir so wichtig!"

Ich sah ihn mit klopfendem Herzen an. Jetzt würde ich es sagen. Mein Herz würde sicherlich ins einigen Sekunden so schnell schlagen, dass ich einen Herzinfarkt erleiden würde oder ich wegen irgendetwas anderem einfach umkippen würde. Wie konnte ein Mensch nur so nervös sein, wie ich das gerade war? Thomas war so perfekt, wie ich ihn ansah, wusste ich nicht, wie ich es überhaupt verdient hatte, dass ich so einen perfekten Menschen als meinen besten Freund hatte. Mir war es klar, dass ich mich in ihn verliebt hatte, schließlich fragte ich mich, wieso das nicht jeder tat? Er war einfach alles für mich. Ich hoffte so sehr, dass das, was ich jetzt sagen würde, nicht unsere Freundschaft zerstören würde, denn das könnte ich nicht überleben. Das wäre zu schrecklich.

„Genau darum geht es, Thomas. Wir sind beste Freunde ... Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber ich mag dich. Wirklich sehr, klar, vor allem als so guter Freund, denn ich hab dich wirklich lieb, doch auch noch in einer anderen Weise. Ich weiß, das wird sich jetzt komisch anhören, doch ich habe dich immer mehr gemocht. Erst dachte ich nur, dass es die perfekte Freundschaft ist und ich einfach nur so glücklich bin, so jemanden wie dich gefunden zu haben. Doch Jen und Julia haben mich dann darauf aufmerksam gemacht, dass ich wohl verdächtig oft von dir rede oder bei dir bin oder auch sehr oft in Gedanken versunken bin. Dann habe ich es auch gemerkt. Vorher schien ich das wohl ein bisschen verdrängt zu haben ..."

„May, es ist okay, ich glaube, ich weiß, was du sagen willst und ich will dazu bitte auch etwas sagen", unterbrach er mich und blickte mir in die Augen. Ich wusste nicht, was dieser Blick aus seinen braunen Augen mir mitteilen wollte und ich hatte ziemlich Angst, dass es nichts Gutes dein würde.

„Nein", meinte ich entschlossen, „bitte, lass es mich jetzt zu Ende bringen. Ich denke, dass mich sonst der Mut verlassen wird und dann wird das hier gar nichts mehr werden. Ich muss es jetzt einfach hinter mich bringen, damit ich damit abschließen kann. Ich schiebe das schon viel zu lange vor mir her." Ich balle meine zitternden Hände zu Fäusten und stelle mich gerade hin, da meine Beine wie Wackelpudding sind und ich somit fast umkippe. „Ich habe es dann auch gemerkt, dass ich dich zu sehr mag. Dass es sich in eine komplett andere Richtung als nur Freundschaft entwickelt. Doch dann habe ich mitbekommen, dass Jen dich gefragt hat, ob du eine Freundin hast oder verliebt bist, obwohl ich ihr in diesem Moment den Kopf hätte abreißen können. Dann habe ich mitbekommen, dass es für dich diese eine Mädchen gibt, sie wohl auch an der Sternenflottenakademie ist und du sie wohl sehr vermissen musst und sehr traurig bist, dass du momentan nicht mit ihr zusammen bist. Da habe ich es verstanden, dass ich diese Gefühle nicht für dich haben darf. Ich meine, Thomas, ich war in diesem Moment dabei, mich in dich zu verlieben und es wurde mit jedem Tag schlimmer. Ich wusste, dass ich das nicht durfte und dass ich es dir eigentlich auch nicht sagen wollte, denn ich würde dieses Mädchen niemals hintergehen, denn so bin ich nicht. Ich bin wirklich froh, dass du jemanden gefunden hast und ich bete wirklich nur, dass sie es zu schätzen weiß, was für ein toller Mensch du bist und dass sie den Hauptpreis mit dir hat, da ihr nichts Besseres hätte geschehen können ..."

„May, bitte, ich muss dazu etwas sagen ..." „Thomas, bitte, zerstöre es nicht. Ich weiß, ich werde dafür Sorgen, dass meine Gefühle für dich verschwinden, du brauchst keine Angst zu haben, dass ich mich an dich ranmachen werde oder so etwas in der Art, denn das werde ich auf keinen Fall. Ich werde natürlich erst einmal meine Zeit brauchen, um das zu verdauen, doch danach hoffe ich, dass wir einfach nur Freunde sein können und das alles hinter uns lassen. Denn ich will dich auf keinen Fall verlieren. Du kannst jetzt sagen, was du willst, aber bitte mach es nicht zu hart. Du musst wissen, wie viel Überwindung es mich gekostet hat, dir das alles zu beichten."

Thomas sah mich ernst an und wenn ich mich nicht täuschte, sah er auch nervös aus. Ich hatte ihn wohl gerade vollkommen verwirrt. Er schien wohl gar nicht damit gerechnet zu haben. Hoffentlich hatte ich ihn jetzt nicht komplett verschreckt, denn das wollte ich gar nicht.

Mir war so schlecht. Auf der einen Seite fühlte ich mich befreit, da ich es nun endlich gesagt hatte und es draußen war, doch ich hatte auch große Angst vor dem, was nun auf mich zukommen würde. Ich würde das nicht aushalten, wenn Thomas es nicht kurz und schmerzlos machen würde.

„May, ich muss dir etwas ganz Wichtiges sagen. Ich habe dich auch lieb und wir werden für immer und ewig Freunde bleiben, das verspreche ich, denn so eine tollen Menschen wie dich werde ich nie wieder finden. All die Zeit über habe ich geahnt, dass irgendetwas mit dir ist und habe mir auch schon Gedanken gemacht, ob du vielleicht in mich verliebt sein könntest, doch dann hat es ein Kopf abgestritten, da es zu absurd gewesen wäre. Ich habe es mir so sehr gewünscht, aber ich dachte die ganze Zeit, dass es nur Wunschdenken von mir sein würde. Dieses Mädchen von der Akademie. Da hast du Recht gehabt, ich stehe wirklich auf sie, doch sie hat all die Zeit nichts davon gewusst, denn ich habe mich nicht getraut, es ihr zu sagen, da ich Angst hatte, so die Freundschaft zwischen uns zu zerstören. May, du bist dieses Mädchen, du bist es immer gewesen, es gab nie eine andere!"

Die kosmischen Burgen [Star Trek / Thomas Sangster]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt