Kapitel 5

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Mein Atem stockte und meine Blick ging nach oben. Kevin? Er trug ein weißes Shirt und schlichte blaue Jeans. Fina legte sich hin und Kevin setzte sich zu mir. "Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken",sagte er und schenkte mir ein Lächeln. "Schon gut",sagte ich erleichtert und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Ich dachte ich wäre jetzt verloren. "Wirklich alles gut? Du siehst so blass aus",fragte er besorgt. Ich nickte schüchtern. "Hätte nicht gedacht, dich so schnell wieder sehen und wer ist das?",fragte er und streichelte Fina. "Fina",antwortete ich fix. "Schöner Name",sagte er und krauelte sie. Ihr gefiel es und ging zu ihn. Dabei hielt ich trotzdem noch die Leine fest. Ich müsste Lächeln, weil die beiden sich echt gut verstanden. "Wohnst du hier in der Gegend?",fragte er.
"Ja, dort", Antwortete ich und zeigte auf die andere Straßenseite. Er lächelte mich immer noch an und seine Augen funkelnden mich an. Süß ist er und seine Lächeln ist hübsch. Wahrscheinlich lief ich gerade rot an und deswegen grinst er mich so an. "Die Röte steht dir besser",sagte er und sah mir dabei an. Ich kicherte wie eine dusselige Kuh. Peinlich! Aber ich möchte am liebsten nach Hause, auch wenn ich seine Anwesenheit Echt genoss. Ich stand langsam auf und Fina erhob sich mit mir. "Willst du schon gehen?",fragte er und sah mich etwas traurig. "Ja, ich muss nach Hause",antwortete ich und Fina setzte sich vor mich hin und hechelte. "Ich will nicht aufdringlich sein, aber kann ich noch mit kommen? Du bist mir echt sympathisch und ich würde gerade gerne bei dir sein. Du hast was anziehendes an dir",sagte er und biss sich auf die Unterlippe. Okay heiß! Kevin macht es mir echt schwer nein zu sagen. "Na gut, dann komm",willigte  ich lächelnd ein. Nun grinste er wie ein Honigkuchen und sprang förmlich von der Bank. Ich lachte kurz auf, da Fina sich freute und mit ihren Schwanz wedelte. Unerwartet nahm Kevin meine Hand und es dauerte bis ich seine Ergriff. Es ist lange her, dass ich mit jemanden Händchen hielt oder generell mit einen Jungen mich unterhielt, was nicht über die Arbeit ging.

In meiner Wohnung angekommen zogen wir uns Jacke und Schuhe aus. Auf dem Weg ließ er nicht meine Hand los und er nahm mir sogar Finas Leine ab. Ein wahrer Gentleman. Ich habe bei ihm das Gefühl, dass wir uns schon seit Ewigkeiten. Wir zwei gingen ins Wohnzimmer und Fina ging aber gleich in die Küche, Man konnte sie trinken hören. Kevin und ich setzten uns aufs Sofa und er rückte ganz dicht an mich.  "Sind deine Hände immer so kalt?",fragte er und legte seine großen Hände auf meine. Ich schüttelte den Kopf und sah zu ihn auf. Ein schiefes Grinsen erschlich sein Gesicht und legte nun sein Arm um mich.  "Wenn es wegen mir ist, tut es mir leid. Das war nicht meine Absicht",entschuldigte er sich. "Nein, du musst dich nicht entschuldigen",sagte ich, "Und was machen wir jetzt?". Er sah sich in mein Wohnzimmer um und nahm die Fernbedienung. "Darf ich?",fragte er und hob dabei seine Augenbrauen. Ich nickte und lehnte mich zurück. Er nahm dann sein Arm wieder zu sich und machte Netflix an. "Scheinst viel zu gucken, nicht wahr?",lachte er. "Ey!",lachte ich und boxte gegen seine Schulter. "Stimmt doch, du Süchtige",scherzte er und suchte schlussendlich eine Komödie raus, die ich nicht gesehen habe. Naja normal Fernsehen tu' ich schon gar nicht mehr, nur noch Netflix. Ist halt mein Hobby geworden. Ist das überhaupt ein Hobby? Egal, für mich schon. Langsam legte Kevin sich zurück, strich dabei über mein Oberschenkel und legte dann wieder sein Arm um mich. Sein Deo oder Parfüm roch extrem gut. Was mach ich hier eigentlich? Ich sitze mit einem so gesehen fremden Mann in mein Wohnzimmer. Obwohl er auch mein Stalker sein könnte. Aber meine Stalker schrieb doch selbst, er hätte schwarze Haare. Schnell versuchte ich mich wieder auf den Film zu konzentrieren. Ich bin vielleicht sehr naiv, aber ich kann nicht jeden unterstellen er sei mein Stalker und Kevin damit zu konfrontieren will ich auch nicht. Am Ende ist er gar nicht mein Stalker und haut ab.

Es sind ein paar Wochen vergangen und der Psycho meldete sich täglich mehr Mals. Kevin und ich sind ziemlich beste Freunde geworden. Da ich keine Beziehung will, solange Psycho nicht ein gesperrt ist. Ich sagte Kevin das mit mein Stalker und er lässt mich kaum noch alleine. Somit schickte mit Psycho kaum Sachen oder so, was irgendwie komisch war. Ich mein' , Psycho mag Kevin scheinbar nicht und zeigt das auch mit Nachrichten oder Geschenken. Kevin machte sich darüber lustig und meinte auch, darüber sollte man sich kein Kopf mehr machen. Kevin beschützt mich und das ich echt nett von ihn.

Kevin war wieder da von Gassi gehen mit Fina. Beide kamen total aus der Puste in die Küche und ein Glück war ich gerade fertig mit der Pizza, die jetzt nur noch in den Ofen muss. "Ananas war doch richtig, oder?",fragte ich und   schob die zwei Pizzen in den Ofen. "Ja",keuchte er und holte sich ein Glas aus dem Hängeschrank neben mir. Er stank regelrecht nach Schweiß und Fina schmatzte und Trank was das Zeug hält. "Kevin, du stinkst nach Schweiß!",sagte ich und hielt mir aus Spaß die Nase zu. "Nicht so frech!",lachte er und sah mich gespielt traurig an. Ich setzte mich auf die Arbeitsplatte und grinste. Er griff nach dem Saum seines Shirts und zog es sich über den Kopf aus. Meine Augen blieb bei seinen Sixpack hängen. Sie waren feucht und glänzten durch sein Schweiß. Verdammt! Biss ich mir auf die Unterlippe und schüttelte mein Kopf. "Ich weiß, dass ich heiß bin, danke",sagte er und zwinkerte mir zu. Grinsend verdrehte ich die Augen.  "Geh duschen, sonst gibt es keine Pizza für dich",sagte ich noch. Kevin verdrehte die Augen und ging Richtung Bad. "Ai, Ai Chef!", rief er noch und dann hörte ich nur noch die Dusche laufen. Ich widmete mich wieder der Pizzen. Allein vom Geruch knurrte schon mein Magen. Ich hüpfte von der Arbeitsplatte runter und wischte noch einmal darüber. Dann vibrierte es hinter mir auf dem Tisch. Kevin hatte dein Handy hier vergessen. Ich wollte nur sein Handy mit ins Wohnzimmer nehmen, da leuchtet es auf. Die Pizzen brauchen noch etwas im Ofen. Dann sah ich,  Er hat einige Nachrichten bekommen und eigentlich sollte ich es nicht lesen, aber wer würde es nicht lesen? Schließlich sind wir Freunde und ich will ihn nicht hintergehen. Ich schwankte eine Weile hin und her bis letztendlich meine Neugier gewann. Nein! Nein, nein, nein! 

>Halt dich mehr zurück! Sonst warst das mit euch beiden und du bist dein Job los!<

Ich hätte es nicht lesen sollen! Kevin steckt mit dem geistig kranken unter einer Decke! Wütend ging ich mit sein Handy ins Wohnzimmer und wartete ich auf ihn. Fina lag da und schlief. Frisch geduscht und neu gekleidet kam er wieder zu mir. Verwirrt sah er mich an und ich reichte ihm sein Handy hin. "Pack' deine Sachen und geh!",sagte ich wütend. Kevin kam ein Schritt auf mich zu. "Bitte, lass mich das erklären!",bat er. Ich schüttelte den Kopf und schränkte die Arme vor meiner Brust. "Was willst du denn erklären, mh? Ich habe dir vertraut und du gehörst zu dem Psycho!",schrie ich ihn an. Er nahm sein Handy an sich und seine Mimik war geknickt und besorgt. "Los, verschwinde!",sagte ich und war den Tränen nah. Wie dumm konnte ich nur sein? So schnell jemande zu vertrauen und ihn in mein Leben lassen. "Bald wirst du es verstehen",seufzte er und holte seine Sachen. Dann verschwand er aus meiner Wohnung. Ich raufte mir meine Haare und kauerte mich aufs Sofa zusammen. Ich vertiefte mich immer mehr ins Weinen und bekam einen Heul krampf. Ping! Erschrocken blickte ich auf mein Handy.


>Mein armes Mädchen, nicht traurig sein! Bald sind wir zusammen und dann wirst du ihm verzeihen können<


Ich schüttelte den Kopf und wischte mir meine restlichen Tränen weg. Fina kam zu mir angelaufen und kuschelte sich an mich. Ich versuchte wieder vernünftig Atmen zu können und mein Herz zu beruhigen. Was mach ich jetzt? Soll ich mich ergeben? Ihm die Oberhand überlassen?



Ich habe ab heute eine Woche Urlaub, daher versuch ich oft zu updaten wie möglich. Da ich gerade voll lust habe zu schreiben. Es könnte sein das fast jeden Tag ein Kapitel kommt, wenn mein Hund mich schreiben lässt. 

Stolen LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt