Kapitel 23

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Vor meinen Augen spielte sich alles ab. David und Hannah eilten mir zur Hilfe. Ich konnte ihre Umrisse erkennen. Starke Arme hoben mich hoch und trugen mich fort.

Ich erwachte in einem fremden Zimmer, alles steril weiß. Die weißen, bodenlangen Gardinen waren zu gezogen und man sah die Sonne leicht durch scheinen. Nun kam Hannah mit einem unbekannten Mann hinein. Der Mann ähnelte etwas David, nur er schien einiges älter zu sein. Aber Wieso war ich hier und nicht bei Markus? Ich wollte etwas sagen doch es kam nur ein keuchender Schmerz. „Besser redest du nicht und schonst deine Stimme. Sie hat dir ordentlich die Luft und Stimmbänder zugedrückt",erzählte Hannah und setzte sich auf die Bettkante. Der Unbekannte holten aus einer Kommode, die unter Fenster stand, eine kleine weiße Tafel und einen schwarzen Stift mit kleinen Schwamm  hinaus. „Hier, Miss! Damit können Sie kommunizieren",sagte der Unbekannte und reichte mir die Tafel samt Stift. Ich schrieb ‚Danke' und zeigte es ihm. „Wie unhöflich, mein Name ist James",stellte er sich freundlich vor. Ich nickte und sah an meinen Händen runter. Teilweise übersät mit blauen Flecken und ich mochte gar nicht meinen restlichen Körper sehen. „Es ist nichts gebrochen, du hast viele Hämatome  und Prellungen",sagte James. Ich wischte die Tafel sauber und schrieb ‚Was ist mit Markus?'.
Hannah verdrehte die Augen, blieb aber dennoch freundlich. „Er weiß, dass du hier bist, aber er kommt erst in ein paar Tagen zu uns. Wenn es dir einigermaßen besser geht. So lasse ich dich nämlich nicht zurück". Ich nickte, während ich die Tafel sauber wischte. Hannahs Art war sehr mütterlich. Okay könnte gut daran liegen, dass sie schon zwei Kinder hat. „Du hast sicher Hunger oder?",fragte Hannah. Ich nickte und wunderte mich was ich an hatte. Ich trug eine schwarze Jogginghose und ein weißes T-Shirt. Nicht das was ich angezogen hatte. „Ich habe Sie umgezogen",sagte James. Wieder hat mich eine fremder Mann angefasst. Ich schlug die Decke zur Seite und stand auf. Ich nahm die Tafel mit und ging James nach. Er führte mich durch den ewig langen Flur hinunter in eine große und schöne Küche. „Der Arzt meinte, du solltest erstmal keine festen Mahlzeiten zu dir nehmen. Also würde ich Kartoffelpüree mit Weich gekochte Möhrchen",teilte mir James mit und ich schrieb ‚Sehr lecker' auf die Tafel und grinste schief. „Tut mir leid, aber ich denke püriertes Fleisch konnte nicht lecker sein",sagte James und stellte ein Teller in die Mikrowelle mit Kartoffelpüree und Möhren. Ich setzte mich an die Frühstückstheke und schon piepte die Mikrowelle. James öffnete die Mikrowelle und stellte den Teller vor mir ab. „Guten Appetit",sagte er und grinste. Sehr nett. Es ist nicht so das es nicht lecker ist, aber ich könnte mir was leckeres Vorstellen als das. Das Schlucken tat sehr weh und das leicht berühren meines Hals tat weh.

Nach dem Essen ging ich ins Wohnzimmer und schaute Fernsehen. Auf einmal kam ein kleines wunderschönes Mädchen zu mir her und lächelte mich an. Ihre braune Haare fielen ihr leicht über ihre Schulter und ihre hellblaue Latzhose war wirklich niedlich. „Mami sagt du kannst nicht sprechen, wegen den blauen Flecken am Hals",sagte sie und zeigte auf mein Hals. Ich nickte ihr zustimmend zu und sie grinste um so mehr. „Du bist hübsch, auch mit den blauen Flecken",lächelte sie. Ich nahm die Tafel an mich und schrieb ,Danke'. Mir ist ihr Name leider entfallen. Ich wischte schnell das ,Hallo' weg und schrieb ,Ich heiße Vanessa und du?'. Sie setzte sich neben mich und schaute neugierig auf die Tafel. „Mia",sagte sie,"Wollen wir mit Josh Lego Duplo spielen?". Sie schaute mich mit ihren großen Augen an und hüpfte vom Sofa. Sie ging zu einen Schrank und zog eine große Kiste raus. Ich ging zu ihr und half ihr die Kiste aus dem Schrank zu holen, stellte diese mitten im Wohnzimmer hin. Mia lief los und kam mit David und Josh ins Wohnzimmer. Ich setzte mich auf dem Boden, neben der Kiste und Mia gleich neben mich. „Hallo",sagte David und setzte sich mit Josh zu uns. Wow, Josh ähnelt seinen Vater ganz schön krass. Josh holte sich gleich eine große rote Platte und sah mich nun an. „Hast du da Aua?",fragte Josh. Ich nickte und David antwortete für mich, „Ja, sie kann dadurch auch nicht reden". Mia baute regelrecht ein Schloss mit mir zusammen, während Josh und David ein Baumhaus bauten. Mia holte immer mehr Steine.

Wie aus dem nichts räusperte sich hinters uns.  James und Markus standen dort an der Tür. „Sir., Mr. Morgan möchte Vanessa abholen",sagte James. Markus Miene wirkte Eiskalt, doch er lächelte leicht. Er machte mir Angst und panisch sah ich zu David. Ich dachte,  er holt mich erst in ein paar Tagen ab. „Ich dachte wir hätten das geklärt. Du lässt sie zu Ruhe kommen",sagte David und stand auf. „Liebes, komm bitte her",sagte Markus. Ich nahm die Tafel und gehorchte ihm. Markus sah sie mein Hals genau an und sah nun in meine Augen. Ich schrieb ,Ich will nicht zurück' auf die Tafel. „Ich möchte dich bei mir haben",sagte Markus,"und das nicht erst in ein paar Tagen. Ich möchte mich um dich kümmern".  Ich sah zu David. Ich wusste ehrlich gesagt nicht was ich machen sollte. Ich schüttelte den Kopf und trat ein Schritt zurück. „Bitte! Ich weiche nicht mehr von deiner Seite. Du kannst mir vertrauen",sagte er und machte ein Schritt auf mich zu. „Vanessa, dass musst du wissen, aber keine Sorge, wenn du uns brauchst wir stehen hinter dir und kommen zu dir, falls du uns brauchst. Versprochen",sagte David. „Schön, wie sehr du hinter mir stehst, David",sagte Markus genervt. „Hast du gesehen, wie sie aussieht! Ihr geht es schlecht wegen den ach so tollen Weibern die bei dir leben und du lässt es noch zu! Bist du überhaupt für sie da? Denn für mich sieht es nicht so aus, als wäre es so! Sie wäre letzte Nacht fast gestorben. Sie wäre erstickt an ihren eigenen Blut",knallte David Markus vor den Kopf. Mutig stand David sich zwischen uns und ich verkroch mich weiter hinter Ihn. Die kleinen bekamen nichts mit da James zu Ihnen ging und mit ihnen weiter spielt. „Es tut mir doch leid und ich ändere mich und alles! Ich werde alles daran setzen das ihr kein Haar gekrümmt wird. Ich will sie nicht verlieren. Die Weibern werden nach und nach abgeholt, ob die wollen oder nicht",sagte Markus und David ging wieder zur Seite. „Ich will nur dich! Keine andere ist mir so wichtig wie du mir wichtig bist. Komm bitte nach Hause",bat Markus mich und er nahm meine Hände. Wieso finde ich das niedlich und schön was er gesagt hat? Ich hatte Angst, keine Angst vor ihm sondern vor den Mädchen. Wenn sie wissen, dass sie Markus verlassen, dann gibt es doch nur mehr Ärger. „Ich bleibe die ganze Nacht bis du ja sagst, dass du mit mir kommst", lächelte Markus und zog mich näher zu sich. Er strich mir eine Strähne hinters Ohr und streichelte kurz über meine Wange. Ich schrieb ‚Okay' auf die Tafel. Markus gab mir einen dicken Kuss auf die Wange und lächelte mich an. Ich wischte das ‚Okay' von der Tafel und schrieb ‚Ich hoffe Hannah ist nicht sauer'. Ich zeigte es David und er schüttelte Grinsend. „Nein, sie wird es verstehen und du bist hier herzlich willkommen".  Ich nickte und sah zu Markus. „Dann komm, Liebling",sagte Markus. Ich verabschiedete mich von Mia und Josh. Wo auch immer Hannah steckte.  Ich ging mit mulmigen Gefühl zurück in die Hölle. Ich hatte Angst und zwar große Angst dass Markus sein Versprechen nicht hält und das Jackie und die anderen auf mich weiter los gehen. Ich versteh nicht wie die anderen Mädchen hinter Jackie stehen können. Was bringt denen das denn? Nur damit man selber nicht von Jackie gemobbt wird? Traurig.

So Kapitel zu Ende. 🙈Irgendwie nicht ganz zufrieden aber egal. Das nächste wird eventuell spannender oder so. Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen und wir sehen uns Samstag oder nächsten Mittwoch ❤️

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