Kapitel 33

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Seit Stunden liege ich hier schon auf dem Bett und weiß nichts mit mir anzufangen. Doch Markus wollte ich nicht sehen. Er wusste von meinen Gefühlen und dafür schämte ich mich. Ich schäme mich dafür, dass er es so erfahren hat. Draußen wurde es dunkler, was noch lange nichts über die Uhrzeit verriet. Ich hörte nun, das klicken des Türschloss. Markus kam ins Zimmer und ließ die Tür hinter sich zu fallen. Er ging gleich ins Ankleidezimmer und kam nach ein paar Minuten wieder zu mir. Er trug nur noch eine schwarze Boxershorts und legte etwas aufs Bett. "Ich habe dir etwas zum Schlafen raus gesucht",sagte er und ging ins Bad. Ich dachte, erst gar nicht daran es an zuziehen oder mich zu bewegen. Ich hatte keine Kraft für irgendetwas. Markus näherte sich mir und es machte mir Angst. Das Atem fiel mir in den Moment echt schwer. "Warum ziehst du dich nicht um?",fragte er mich und hockte vors Bett, sodass er neben mir war und mir in meine Augen sah. Ich musste schrecklich verheult aussehen, nicht desto trotz ich schwieg weiterhin. "Soll ich dir helfen?",fragte er nach. "Es ist alles meine Schuld",sagte ich leise und drehte mich auf die andere Seite. "Was?...Was hast du gesagt?",sagte er irritiert und legte sich auf mich drückte mich auf den Rücken. Seine Hand hielt leicht mein Kopf zu ihm. "Sieh mich bitte an!". Seine Stimme klang traurig, was mir mehr weh tat. Ich atmete tief ein und wieder aus und sah ihn an. Ich hatte wieder das Gefühl gleich wieder los weinen würde. Wieso empfand ich was für ihn? Bin ich etwa naiv? Oder habe ich das Stockholm Syndrom? Alles war so durcheinander in meinen Kopf. Ich biss mir vor krampf auf die Unterlippe. "Es tut mir leid, dass es so kommen musste, aber ich werde dich auf keinen Fall gehen lassen! Wir gehören zusammen! Ich liebe dich und du empfindest das gleiche". Ich starrte seine Lippen an während die Worte über seine Lippen kamen. Was wollte er nun von mir hören? Er wusste doch schon die Antwort. Ich kann es schlecht verneinen. "Bitte, sag etwas!",sagte er und strich mir über meine Wange. "Das hier ist....meine Schuld, weil...weil ich naiv und....dumm bin!",sagte ich und schluckte immer wieder schwer, da ich nicht wieder heulen möchte. "Nein, kleine. Das ist nicht Wahr! Nichts alldem hier ist deine Schuld!",sagte er.
"Ich bin freiwillig mit dir gegangen, weil ich Angst hatte eingesperrt zu werden".
"Du hättest mit mir reden können, aber das hast du nicht. Mit den Konsequenzen musst du jetzt leben. Du hast mich sehr verletzt, weil du nichts gesagt hast. Dass tut mir leid, aber du musst noch lernen, mit mir zu reden". Ich wollte niemanden verletzten, aber wie sollte ich was sagen. Aber in Grunde ist es meine Schuld, dass ich nichts gesagt habe oder nicht? Markus erhob sich von mir und stand vom Bett auf. "Komm' es ist schon spät und morgen müssen wir früh aufstehen",sagte er und half mir auf. Er zog mich einfach so aus, aber blieb mir eine andere Wahl außer das zu tun was er will, damit ich meine Freiheit zurück zugewinnen? Diese Zwickmühle zwischen Liebe und Gefangenschaft bringt mich noch um dem Verstand. Er gab mir eins seiner T-Shirts und ich zog es schnell über. Ich huschte unter die Bettdecke, dort war es so schön warm und kuschelig. Eine kleine Ablenkung für ein paar Sekunden bis Markus mich zu sich zog und an mich kuschelte. "Dein ganzer Körper ist kalt",sagte er leise und lehnte seinen Kopf an meinen. "Ja, mir ist auch etwas kalt",stimmte ich ihn zu. "Ich bin immer für dich da. Wärme dich und tröste dich, egal wann. Schließ' deine Augen kleine. Morgen wird ein ganz anderer Tag sein". Ich schloss meine Augen und dachte daran, wie es Micky gehen muss, Markus hat sie ja sehr angefahren mit seiner Laune.

"Kleine, steh auf!",hörte ich barsch von der Seite. Ich streckte mich ein wenig und sah Markus vorm Bett stehen und wie er sein Hemd zu knöpfte. "Mhm, wie spät ist es denn?",fragte ich müde und rieb mir den Schlaf aus dem Auge. "Wir haben sieben Uhr und müssen los!",sagte er streng und holte Kleidung aus dem Ankleidezimmer. „Hier anziehen!",sagte er und warf mir die Sachen entgegen. Genervt verdrehte ich die Augen.  Da ist der Ekel ja wieder. Wieso benahm er sich so als wäre nie was gewesen? „Los, kleine!",grinste er," Soll ich dir beim anziehen helfen?". An sich ist der Gedanke gut, da müsste ich mich nicht bewegen und ich fing an zu kichern. „Findest du das etwa amüsant?",fragte er und kroch aufs Bett. Er stützte sich über mich und grinste. Unsere Nasen berührten sich fast und seine Augen funkelten wieder so schön. Wieso konnte ich ihm nicht wieder stehen. „Ziehen wir uns jetzt an und hören auf Spielchen zu spielen?", fragte er wieder nach. Ich grinste ihn frech an und gab ein „Nope" von mir. „Schön du hast es so gewollt",sagte er und ging wieder vom Bett runter. Mit einen Ruck zog er die Decke weg und zog mich auf mein Po. Er half mir beim aus und anziehen. Ich trug eine blaue Bluse und eine schwarze enge Jeans. „Was machen wir denn überhaupt so früh?",fragte ich und zog mir schwarze Sneakers an. „Ich habe ein Meeting und wie gesagt, du gehst nirgendwohin ohne mich außer du muss auf Toilette",antwortete er und zog sein Jackett an. Wow das wird ja ein Spannender Tag für mich. „Hör auf die Augen zu verdrehen, Das ist unhöflich!",sagte er und nahm meine Hand. „Ich bin unhöflich, sagt der Richtige",murmelte ich vor mir rum. Markus entgegnete mir mit einen bösen Blick und zog mich auf meine Füße. „Ich hoffe, ich habe mich verhört!",sagte er mit finsterer Miene. Irgendwie war es lustig ihm Konter zu geben. „Hm, vielleicht liegt es auch an deinem Alter, dass du nicht mehr so gut hören kannst",kicherte ich. Plötzlich riss er mich einfach mit sich und schüttelte genervt den Kopf. Markus ging recht zügig in sein Büro und es viel mir schwer mit ihm zu halten, ohne über meine Füße zu stolpern. Kevin war schon dort und rollte ein Stuhl neben Markus Chefsessel. „Vielen Dank, Kevin",sagte Markus und ging mit mir zu seinen Schreibtisch. „Sag Susan. Vanessa und ich frühstücken heute hier und dass sie soll es hier hinauf bringen",fügte Markus zu und machte es sich in seinen Chefsessel gemütlich. Ich blieb still vor seinen Schreibtisch stehen und sah ausdruckslos vor mich hin. Ich wusste ehrlich nicht was ich hier die ganze Zeit machen soll. "Steh nicht so stumm in der Gegend rum sondern setz dich zu mir!",entgegnete er mir mit einen leichten lachen in der Stimme. Ich seufzte und tat, dass war er wollte. Ich hoffe, ich habe meine komplette Freiheit hier nicht ganz verloren und darf noch was für mich selbst entscheiden. "Was machen wir jetzt den ganzen Tag?",fragte ich und sah ihn an. "Gleich frühstücken wir gemeinsam mit Henry und Sean, wie es mit den anderen Mädchen weiter geht",antwortete er und startete seinen Laptop.
"Was habe ich dann hier zu suchen?",fragte ich stutzig.
"Du weißt warum! Ich möchte dich nicht die ganze Zeit in einem Raum einsperren".
"Aber mit dir in einen Raum soll besser sein?". Markus seufzte genervt nach meinen Worten an ihn und gab sein Passwort blitz schnell ein. "Sei ein liebes Mädchen und tu' was man dir sagt. Und diskutiere nicht mit mir",antwortete er und sah mich mit netten Lächeln an. Und Nett ist der kleine Bruder von Scheiße. Bevor ich was sagen konnte kam Susan mit einen riesen Tablett ins Zimmer, hinter ihr was Kevin mit Tassen und einer Kaffeekanne. Vorsichtig kamen beide aus uns zu und stellten alles auf dem Schreibtisch ab, genug Platz war ja da für. Susan richtete den ganzen Tisch zu einen Frühstücksbüfett aus. Von frischen Brötchen zu Aufschnitt und co. "Kevin, wann kommen nochmal meine Gäste?",fragte Markus und hob keines Weges seinen Kopf vom Laptop weg. Auf seinen Laptop war nicht viel zu sehen, außer Aktien die Stiegen und fielen. "Sie müssten gleich ein Treffen",antwortete Kevin und reichte Markus eine Tasse mit Kaffee. Wie der Geschmack von Kaffee und Milch mir fehlte.  Am liebsten würde ich gerade eine ganze Kanne aus trinken. Nur leider war Markus da anderer Meinung und würde mit sofort auf die Finger hauen und mich wahrscheinlich zwingen es aus zu spucken. Plötzlich riss Kevin mich aus meinen Gedanken und fragte mich:"Möchtest du heißen Kakao oder lieber Orangensaft?". Ich schreckte hoch und sah ihn ratlos an. "Ähm, Kakao?",gab ich von mir und dass o von Kakao kam so hoch rüber. "Kleine, war das eine Antwort oder Frage?",fragte Markus und sah zu mir her. "Eine Antwort",sagte ich klein laut. "Gut",sagte Markus grinsend und lehnte sich zurück. Seine Hand legte er auf mein Oberschenkel  und streichelte mit seinen Daumen hin und her. "Was hältst du von einer Massage?".fragte er. Wie kommt er jetzt darauf? „Nicht so viel",antwortete ich und nahm die Tasse von Kevin an.
„Warum nicht?",fragte Markus nach.
„Mag das an fassen von Fremden nicht".
„Wer sagt, dass dich Fremde anfassen?".
„Keiner?".
„Siehst du und vor mir müsstest du ja keine Angst haben". Ich nickte und nippte an meinen viel zu heißen Kakao, der mir meine Zunge verbrannte. Vorsichtig stellte ich die Tasse auf den Tisch neben mein Frühstücksbrett. „War zu heiß?",fragte Markus fürsorglich. „Ja",antwortete ich leise. Markus beugte sich zu mir vor und gab mir einen langen Kuss auf die Wange. Auch wenn ich noch sauer auf ihn war und er wahrscheinlich noch auf mich, tat sein Kuss echt gut.

Nach ein Paar Minuten stille öffneten sich die Tür es kamen Sean, den ich bereits kennen lernen durfte und ein Mann der älter als schien und sich sehr ähnelten. „Guten Morgen",Markus begrüßte die beiden und reichte beiden die Hände. Mir war das hier irgendwie nicht so ganz geheuer. Der andere Mann hatte eine komische Aura, die um sich lag. Man spürte regelrecht die kälte, die ein erfieren lässt. Nun viel mir seine Name auch wieder ein. Der fremde vor mir schien Henry zu sein.

Wieder ein Kapitel zu Ende. Ich hoffe es hat euch gefallen❤️ Bis zum nächsten Kapitel 😉

Stolen LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt