Kapitel 8

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Ich ging ins Schlafzimmer und dann ins die Tür, neben den Schminktisch. Das Ankleidezimmer war riesig. Wieso zum Teufel ist alles so groß? An allen vier Wänden waren Schränke vom Boden bis zur Decke. Die Linke Seite waren Männer Sachen, meist nur Anzüge. In der Mitte des Raumes stand Kommode und darüber hing ein goldener Kronleuchter. Die andere Seite waren mit meinen Sachen ausgestattet. Er hat alle meine Kleidung her gebracht, aber wieso? Moment mal wo ist Fina?


Ich nahm mir ein graues T-Shirt, schwarze Jeans, schwarze Sneakers raus und zog es mir schnell über. In Gedanken versunken, wo Fina wohl gerade steckt ging ich ins Schlafzimmer zurück. Da sah ich plötzlich Kevin in der Tür stehen und starrte mich an. "Was ist eigentlich mit deinen Haaren passiert?",fragte er mich.
"Ich habe sie mir abgeschnitten",Antwortete ich. Kevin grinste und ging zur Seite. "Lass mich raten Markus hat das gar nicht gefallen?",lachte er. Ich nickte mit dem Kopf und ging auf ihn zu. "War klar. Er hasst es wenn seine Mädchen Sachen Entscheiden, wenn er noch ein Wort mitzureden hat und jetzt komm der Arzt wartet auf dich",sagte er und machte eine Kopf Bewegung zur Tür. Ich nickte wieder und setzte meine Beine in Bewegung. Es ging nach draußen zur Haustür raus. "Was sind das für Tests?",fragte ich nach und wir verließen das Grundstück. "Dir wird Blut abgenommen, Speichel Abstrich und alles was weiter siehst du dann, aber ich bitte dich egal wie wütend du bist, widersetzt dich nicht gegenüber von Markus!",antwortete Kevin und wir gingen ins Dorf. Alte und auch Junge Leute grüßten uns. Wie können die hier alle leben, als wäre das Normal? Es ging zu einen kleinen Krankenhaus. Das Außengebäude  war nicht so modern wie es von innen war. Alles war anscheinend auf den neusten Stand. Markus muss ja Unmengen von Geld haben. Gleich ging es vom Eingangsbereich in ein Untersuchungszimmer. Alles war steril weiß und es brannte schon fast in den Augen. Ein Mann im Weißen Kittel kam rein und lächelte. Er hatte weißen Stoff in der Hand. "Guten Tag, meine Name ist Dr. Henderson. Freut mich wieder ein neues Gesicht zu sehen",begrüßte er mich. Er sieht ganz schön Jung aus für ein Arzt. Braune kurze Haare, die er seitlich gekämmt hat. Unter sein Kittel trug  er eine dunkel blaue Krawatte, weißes Hemd und eine Schwarze Hose. Kevin stand neben der Tür, wie ein Bodyguard. Hilflos stand ich im Raum und wusste nicht was ich sagen sollte. "Ziehen Sie sich aus und dann hier an. Ich komme in ein paar Minuten wieder",sagte und legte das weiße Stoff etwas auf die Krankenliege ab. Kevin nickte Dr. Henderson zu und er verschwand. Kevin drehte sich um so mit ich mich umziehen konnte. Schnell zog ich das weiße Stoff an, aber trotzdem fühlte ich mich nackt. Das weiße Ding war langärmelig und ging mit gerade so über die Knie. Ich legte meine Klamotten  auf die Liege und setzte mich daneben. "Du kannst dich wieder umdrehen",sagte ich. Er drehte zu mir und sein Blick war sehr ernst und kalt. Ungeduldig wippte ich mit meinen Beinen hin und her und langsam kamen mir bedenken dabei. Die Angst verflog nicht und wird es wahrscheinlich auch nie verschwinden. Nach weiteren Minuten des Schweigens kam endlich Dr. Henderson wieder. "Oh, wie schön. Sie sind Gehorsam",grinste er schmierig. Angewidert sah ich zu Kevin und er verkniff sich sein Grinsen. Was sollte das denn jetzt? Dann begann die Fragerunde mit dem Doktor. Gleichzeitig nahm er mir Blut ab. Es waren belanglose Fragen, ob mir irgendwelche Erkrankungen bekannt sind oder ob ich Jungfrau bin. Ein Liter Blut nahm er mir ab und das spürte mein Kreislauf. "So sie sollten gleich viel Essen und Trinken, sonst klappen sie uns noch zusammen",teilte er mir mit und entnahm mir noch eine Speichelprobe. Wozu habe ich jetzt diesen Weiße Ding an? "Ich bitte dich jetzt noch hinzustellen",bat mich Dr.Henderson. Ich stand auf und ließ ihn mich begrabschen. Danach ging er zum Schreibtisch und schrieb irgendetwas auf. "Das wars sie können sich wieder anziehen und gehen",murmelte er und schrieb weiter. Ich zieh mich nicht um, wenn der nicht raus geht. Vor Kevin mich aus zu ziehen ist nichts Neues, aber vor dem Schmierlappen zieh ich mich nicht aus. Kevin kam auf mich zu und zog mir ohne Vorwarnung das weiße Hemd über den Kopf. Ich schlug ihn gegen seine Brust und sah ihn wütend an. "Was soll das?",zischte ich.
"Ich erkenne deine Blicke! Die sagen viel über dich aus, wenn man dich kennt",erklärt er mir. Okay, erwischt! Darauf hing musste ich lachen, deswegen sollte er sich mit mir anfreunden damit er erkennt ob es mir gut geht oder ich wirklich wütend bin und wie man mich beruhigt. Eigentlich schon ziemlich krank, aber wenn ich hier weg will muss ich mich fügen. Ich hoffe nur das es mir nicht so sehr gefällt, das ich am Ende bleiben will. Ich schubste Kevin leicht weg und zog mich alleine wieder an. "Und jetzt?",fragte ich nach. "Bring ich dich wieder ins Haus und du kannst machen was du willst",antwortete er und führte  mich wieder ins Haus zurück. "Außerdem mag ich deine kurzen Haare viel lieber, als die Langen",sagte Kevin und zwinkerte mir zu. Jetzt stand ich allein im Eingangsbereich und wusste nichts mit mir anzufangen. Man hätte mir ruhig mal das Haus zeigen können. Ich entschied mich dafür ins Esszimmer und da hatte mich die eine Tür mein Interesse geweckt. Ich ging zielstrebig hinein und entdeckte somit die Küche. Dort war eine brünette in mittleren Alter und kochte. Sie bemerkte mich gar nicht und summte vor sich hin. Die Küche sah sehr adlig aus mit einer Kücheninsel ausgestattet und davor eine Bartheke mit einem Waschbecken. Drei goldene Kronleuchter hingen über der Bar. Sehr schlicht weiß ist die Küche gehalten. Ich ging weiter rein und ließ mein Zeigefinger über die Arbeitsplatte gleiten.


Die Brünette sah hoch und lächelte mir Freundlich an. "Hallo. Du bist Vanessa, richtig?",fragte sie. Sie wirkte mir sehr sympatisch gegenüber mit ihr freundlichen Lächeln. Ich nickte schüchtern. "Okay, ich hoffe du magst Fisch",sagte sie und hackte Knoblauch klein. "Ja, mag ich",lächelte ich zurück. "Darf ich fragen, was genau kochst?",fragte ich und ging zu ihr an die Kücheninsel. "Natürlich, brasilianische Fischpfanne mit Reis",sagte sie und tat das klein gehackte in eine Schüssel. "Kann ich helfen?",fragte ich nach. Ich wusste eh nicht, was ich machen sollte und das jemand mir essen macht, obwohl ich helfen kann fand ich nicht fair. Sie überlegte kurz und antwortete:"Ja, Mr. Morgan wird schon nichts dagegen haben". Da fiel mir auf ich weiß ihren Namen gar nicht. Peinlich bedrückt fragte ich:"Wie heißt du eigentlich?". Sie kicherte kurz und legte mir ein Brett, Messer und Tomaten vor mich auf die Arbeitsplatte, selbst die ist aus hochwertigen Marmor. "Du kannst mich Susan nennen",antwortete sie. Ich nickte und nahm das echt schwere Messer in die Hand und schnitt die Tomaten klein. Währenddessen kümmerte sich Susan um den Fisch. "Wie sind eigentlich die anderen Mädchen hier?",fragte ich gerade heraus und reichte ihr die Tomaten. "Nun ja, sie sind sehr anstrengend. Ich mag sie nicht. So gut wie keiner mag sie",sagte sie leise. Na toll, das kann ja lustig werden.

"Wieso sind sie denn hier?".

"Das weiß keiner so genau, aber man merkt schon du bist anders".

"Ja, dass hab ich schon gehört",seufzte ich. Susan holte einen weiteren Topf und goß Wasser hinein. "Magst du kurz auf passen? Ich hol kurz den Reis aus der Speisekammer",sagte sie und verschwand auch schon, ohne das ich was sagen konnte. Plötzlich hörte ich ein weibliches Räuspern hinter mir und drehte mich blitzschnell um. Ein Mädchen mit blonden Locken stand hinter der Bar und lächelte mit überfreundlich an. Das muss eins von den Mädchen sein. Sie trug definitiv zu viel Schminke in ihr Gesicht. "Hey, ich bin Jackie und du machst hier ein auf Cinderella oder was?",lachte sie. Was ist denn ihr Problem? Sichtlich irritiert sah ich sie an und sie kam auf mich zu. Sie war größer als ich und ich musste zu ihr auf sehen. Eingebildet warf sie ihre Haare zurück und ihr Blick wurde biestig. "Halt dich bloß fern von Markus, sonst machen wir dir dein Leben hier zur Hölle! Er hat schon mich und brauch dich nicht!",feuchte sie mich an. Ich blieb ruhig und ließ mich nicht ein schüchtern. "Ich denke, du gehst jetzt Jackie! Du hast in meiner Küche nichts zu suchen!",sagte Susan und kam zu uns her. Jackie verdrehte ihre Augen und verließ die Küche. "Jetzt versteh ich was du meinst",lachte ich. "Ja, die vier sind Teufelinnen. Wenn du Hilfe brauchst komm zu mir oder Kevin. Ich bin meist hier in der Küche oder in der Scheune bei den Pferden",erklärte sie mir. Oh man, das kann hier ja noch lustig werden. Vier Monster Weiber und ich. Jetzt ist es noch ein weiterer Grund, warum ich hier nicht bleiben werde. Auf Zickenterror habe ich keine Lust und auf Markus noch weniger. Ich will eigentlich nur zu meiner Fina, wo auch immer sie steckt.

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