Erste Begegnungen

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Zur gleichen Zeit betraten zwei Gestalten in Kapuzenmänteln eine leerstehende Lagerhalle am anderen Ende Dominos. Sie schleiften drei bewusstlos erscheinende Figuren hinter sich her, welche sie am anderen Ende des Lagerhauses ablegten und wendeten sich einem Altar in der Mitte des Raumes zu. Dort knieten sie nieder und einer von ihnen legte den Was-Stab in eine gleichförmige Einbuchtung. Dann stimmten sie einen altägyptischen Sprechgesang an. Währenddessen, leuchtete der Stab auf und aus seiner Spitze traten Schatten aus, welche ebenfalls zu sprechen begannen, jedoch wisperten sie nur ein Wort: „Anubis". Dies dauerte zehn Minuten an bis die Schatten sich zu einer Gestallt formten, welche jedoch keine feste Form annahm. Diese begann zu sprechen: „Seelen, bringt mir reine Seelen! Sonst werde ich nicht in dieser Welt erwachen können!" Mit diesen Worten zogen sich die Schatten zurück in den Was-Stab.

Die Tür zum Klassensaal der 13A öffnete sich, zwei Mädchen traten ein und stellten sich vor die Klasse. Die Lehrerin blickte von ihrer Namensliste auf, sah sie an, nannte den Mädchen ihren Namen und wandte sich an die Schüler. „ Dies sind die beiden neuen Schülerinnen aus der Elite-Schule in Kalifornien die uns ab diesem Jahr begleiten werden. Ich bitte euch sie in eurer Gemeinschaft aufzunehmen und nett zu ihnen zu sein..." „Und die NAMEN?!" warf ein blonder Junge ein. „Danke Joey für deine geistreiche Bemerkung, aber dazu wollte ich gerade kommen.", entgegnete sie und durchsuchte ihre Unterlagen, bis sie den gesuchten Zettel fand und hervor zog. „Evangeline...", begann sie, stockte dann jedoch und blickte die beiden Mädchen an. Dann schaute sie verwirrt in die Klasse und wandte sich schließlich wieder ihrem Blatt Papier zu, um es dann ein paar Sekunden lang anzustarren. „Kaiba, und Rikki... Muto." Für drei Sekunden herrscht Totenstille in der Klasse, dann brach ein Tumult mit der Lautstärke eines startenden Düsenjets los. Über dem ganzen Getöse hörte man eine einzelne Stimme kreischen: „Neiiiiin!!!!!!! Nicht noch ein Kaiba, sind zwei nicht schon genug!!!??" Der Blonde namens Joey schlug mit dem Kopf gegen seine Bank, dann drehte er sich zu einem braunhaarigen abweisend wirkenden Jungen am Fensterplatz in der letzten Reihe um und schrie: „Kaiba, wieso gibt es noch einen von deiner Sorte?" Der Angesprochene schenkte ihm einen frostigen Blick und drehte sich demonstrativ weg. Dann wandte sich Joey an seinen Sitznachbarn, einen Jungen mit violetten Augen und abstehenden Haaren: „ Yugi, warum hast du mir nicht gesagt, dass du noch eine Schwester hast? Ich habe gedacht wir wären Freunde!" Nun wandten sich auch die anderen in der Nähe Yugi zu, dieser sah jedoch genauso verwirrt aus wie alle anderen auch und meinte: „ Es tut mir Leid, aber bis gerade eben wusste ich selbst noch nicht, dass ich eine Schwester habe." So langsam wurde es der Lehrerin zu bunt, sie brüllte: „Ruheeeeeeee!!!!!" und wandte sich an die Mädchen: „ Rikki, du setzt dich neben Seto, ich hoffe du taust ihn etwas auf und Evangeline, du setzt dich neben Yami, er wird dich in die Klasse integrieren." Mit diesen Worten drehte sie sich zur Tafel und begann den Unterricht.

Nach der Schule drängelten sich Rikki und Evangeline an den nach draußen strömenden Schülern vorbei, um sich auf ihre Motorräder zu schwingen und davonzubrausen. Die Blicke der verdutzten Schüler folgten ihnen bis sie um die Ecke verschwanden. Sie fuhren auf direktem Wege zum Spieleladen der Mutos, wo sie vom Großvater schon mit einer Tasse Tee erwartet wurden. Grinsend ließ Rikki sich auf das Sofa plumpsen während sich Evangeline elegant in den Sessel setzte und die Beine überschlug. Es herrschte Stille bis Opa Muto das Wort ergriff: „Wie bist du... seid ihr hierher gekommen?" „Mit dem Flugzeug.", grinste Rikki. „ Nein, nicht wie ich meinte wieso." erklärte sich der Großvater. „ Wieso fragen Sie dann wie, wenn sie wieso meinen?" mischte sich Evangeline gelangweilt ein. Plötzlich klingelte es an der Tür und eine Horde Jugendlicher trat ein, welche die beiden Mädchen schnell als einige ihrer Klassenkameraden erkannten. Diese blieben abrupt stehen als sie die beiden erblickten die ihnen zulächelten, während Evangeline ihnen noch zusätzlich zuwinkte. „Was machen die denn hier?" erkundigte sich Joey und bekam auch prompt eine Antwort von Evangeline: „ Das geht auch freundlicher. Damit du nicht dumm sterben musst werde ich dir trotzdem antworten: Ab sofort werden wir hier in der Stadt wohnen und mit euch zur Schule gehen." Joey lief rot an und grummelte: „Was habe ich nur verbrochen, dass ich so bestraft werde?" Damit schaltete Yugi sich ein: „ Gib ihr doch eine Chance, vielleicht ist sie gar nicht so übel." Evangeline stand auf, ging gemächlich auf sie zu und musterte sie von oben bis unten. Dann verzog sie ihren Mund zu einem schiefen Grinsen und meinte: „ Also irgendwie erinnert ihr drei..." sie zeigte auf Joey, Tristan und Bakura „... an Tiere." Sie sah Joey an „ Du an ein Hündchen", sie schaute zu Tristan „Du an ein Äffchen" zuletzt blickte sie zu Bakura „Und du an ein Häschen. Was für eine komische Kombination." Joey murrte: „ Typisch Kaiba!" Rikki die am Anfang des Gesprächs noch von einem Ohr zum anderen grinste, musste sich nun ein lachen verkneifen. Rikki gesellte sich nun zu Evangeline und meinte: „ So wir müssen jetzt los, wir haben noch was zu tun. Wir sehen uns dann morgen in der Schule." Nun meldete sich auch Opa Muto wieder zu Wort: „ Wir wollten doch noch ein bisschen plaudern?" „ Tut mir leid Opi, das müssen wir vertagen. Ich melde mich." Damit verließen die beiden den Laden, das letzte was sie hörten war, dass Yugi seinen Großvater zur Rede stellte. Dann schloss sich die Tür.

Schatten der Vergangenheit: Anubis RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt