Stimmungsschwankungen

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Da das Gespräch mit Opa Muto länger dauerte als gedacht, entschlossen sie sich das Schwimmen auf den nächsten Tag zu verschieben. Eva und Yami wollten die Nacht auch bei den Mutos verbringen, da sie viel zu müde waren jetzt noch durch halb Domino zu laufen, schließlich war es schon dreiundzwanzig Uhr. Daran, dass sie Kaiba darüber besser informiert hätten dachte auch keiner. So kam es, dass die vier kurz darauf im Bett lagen und auch schnell eingeschlafen waren.
Um drei Uhr nachts, öffnete sich langsam Yamis Tür und ein verschlafener Yugi lugte herein. Er tapste zum Bett und stupste seinen großen Bruder an. Dieser öffnete verschlafen die Augen. „Yugi was willst du denn um diese Uhrzeit hier?", murmelte er. „Alptraum. Kann ich bei dir schlafen?" Beide hatten komplett vergessen, dass Eva auch im Bett lag, sie hatte sich an die Wand gelegt, da sie nicht noch einmal von Yami aus dem Bett befördert werden wollte. Sie war durch das Gespräch der beiden aufgewacht, wollte sich jedoch nicht einmischen und lauschte so nur interessiert dem Gespräch. „Knuddel doch mit deinem Marshmallon. Ich will schlafen. Außerdem bist du doch kein kleines Kind mehr.", kam es genervt von Yami. „Der reicht aber nicht. Bitte Yami.", flehte Yugi. Yami war jetzt etwas wacher, sah den leichten Ausdruck von Panik in Yugis Augen, setzte sich auf und klopfte neben sich auf die Matratze. „Willst du mir erzählen, was du geträumt hast?" „Das willst du nicht wissen.", murmelte Yugi. „So schlimm?", mitleidig schaute Yami ihn an. „Schlimmer. Weißt du Yami, ich bin wirklich froh darüber, dass du wieder hier bist. Du wirst doch jetzt bleiben und nicht wieder verschwinden oder? Ich könnte das nicht noch einmal ertragen.", Yugi schaute auf den Boden und eine Träne rann seine Wange entlang. Yami konnte sich jetzt in etwa vorstellen, was sein kleiner Bruder geträumt hatte und nahm den Kleineren in den Arm. „Ist ja schon gut. Es war nur ein Traum. Ich verschwinde bestimmt nicht und ich werde dich ganz sicher nicht mehr alleine lassen. Versprochen. Komm jetzt leg dich hin. Wir sollten noch etwas Schlaf bekommen." Damit legten sich die Brüder wieder hin, da das Bett aber nicht für drei Personen gemacht war, kam Yami nicht umhin sich näher an Eva zu legen, so dass er in ihrem Rücken lag. Da sie den Großteil des Gesprächs überhört hatte, sie wollte nicht indiskret sein, überraschte sie das, drehte sich um und schaut geradewegs in zwei violette Augen, welche Yami gehörten. „Es ist nicht so wie es aussieht.", flüsterte dieser. „Das sagst du in letzter Zeit ziemlich häufig, mein Lieber.", wisperte sie mit einem leichten Lächeln zurück und erblickte dann Yugi, der hinter Yami lag und diesen mit einem Arm und einem Bein umklammert hielt. Sie zog fragend eine Augenbraue hoch, er legte sich jedoch nur seinen Zeigefinger auf die Lippen, da Yugi bereits wieder eingeschlafen war. Eva nickte als Zeichen dass sie verstanden hatte und schloss wieder die Augen. Auch Yami schlief jetzt wieder ein.
Am nächsten Morgen stürmte ein erboster Kaiba in das Zimmer, sah die Drei im Bett, wurde blass und verließ das Zimmer genau so schnell wieder, wie er hineingeplatzt war. Im Flur rannte er Rikki fast über den Haufen, welche, nachdem sie ihm die Tür geöffnet hatte, kurz in ihrem Zimmer verschwunden war um sich etwas überzuziehen. „Hast du ein Gespenst gesehen oder wieso bist du so blass?" „Dein Bruder ist mir eine Erklärung schuldig.", damit stieg er die Treppe hinab und verschwand mit wehendem Mantel in der Küche. Rikki, welche jetzt wissen wollte, was Kaiba so aus dem Kontext gebracht hatte, öffnete jetzt ihrerseits Yamis Zimmertür und musste aufgrund der Szene die sich ihr bot grinsen. Yugi klammerte sich immer noch an Yami, welcher sich verkrampft bemühte Eva nicht öfter als unbedingt nötig zu berühren und bloß nicht zu ihr zu schauen, da ihr Nachthemd in der Nacht verrutscht war. Als er Rikki erblickte formte er mit den Lippen ein „Hilf mir!" und sah sie mit flehenden Augen an. Diese jedoch grinste ihn nur frech an und schloss die Tür wieder.
Eva war jetzt auch aufgewacht, hatte sich aufgesetzt und das Nachthemd wieder gerichtet. Sie schaute lächelnd auf Yami und Yugi runter, während Yami versuchte sie mit flehenden Blicken dazu zu bringen ihn von Yugi zu befreien. Als er sie gerade so weit hatte, dass sie sich über ihn beugte um Yugis Umklammerung zu lösen, wachte auch dieser auf. „Guten Morgen Schlafmütze. Auch schon aufgewacht?", hauchte sie sanft und lächelte. Yugi, dessen Blick durch ihre Haltung als erstes in ihrem Ausschnitt gelandet war und der dadurch schon rot geworden war, errötete durch ihre Worte noch mehr und versuchte von ihr weg zu krabbeln. Allerdings merkte er nicht, dass er sich schon am Rand vom Bett befand und so kam es wie es kommen musste, er fiel aus dem Bett. „Danke Eva, meine ganze linke Seite war schon eingeschlafen.", lachte Yami, der die ganze Situation ziemlich komisch fand. „Gern geschehen. Aber irgendetwas scheint mit mir nicht zu stimmen, wenn die Männer jedes Mal vor mit flüchten und aus dem Bett fallen, wenn sie mir zu nah kommen.", grinste Eva belustigt. „Das liegt sicher nicht an dir. Yugi ist es nur nicht gewohnt, dass ihm eine schöne Frau so nah kommt.", meinte Yami, als er bemerkte was er da gerade gesagt hatte, wurde er allerdings genau so rot wie Yugi und kniff die Augen zusammen, da er auf ein Aufbrausen von Evas Seite aus wartete. Das blieb diesmal jedoch aus. Vorsichtig öffnete erst ein Auge, als er jedoch sah, dass sie lächelte öffnete er auch noch das zweite und starrte sie verwirrt an. „Was? Hab ich was im Gesicht?", fragte sie. „Ähm, nein. Aber normalerweise hättest du mir jetzt irgendwas an den Kopf geworfen." „Denkst du wirklich ich wäre so eine Zicke, dass ich noch nicht mal ein Kompliment annehmen würde. Auch wenn es von einem königlichen Grabscher kommt?", antwortete sie halb ernst halb belustigt. „Ich hab dir doch schon mal gesagt, dass ich das nicht mit Absicht gemacht habe. Ich hab eben gedacht ich würde träumen.", rechtfertigte sich Yami. „Ach und im Traum begrabschst du Frauen, ist ja interessant.", konterte sie ernst. Yami öffnete den Mund um etwas zu entgegnen, blieb jedoch stumm, da ihm keine passende Antwort einfiel. Aufgrund seines Gesichtsausdrucks und seiner, für ihn unnormalen, Sprachlosigkeit, konnte sie nicht anders als loszulachen. Diese Reaktion sorgte bei den Jungs nur noch mehr für Ratlosigkeit und Verwirrung, als es ihr bisheriges Benehmen sowieso schon getan hatte. Das verschlimmerte Evas Lachanfall aber nur noch und sie musste sich an Yami festhalten um nicht bei Yugi auf dem Boden zu landen. Als sie sich wieder beruhigt hatte, schaute Yami sie immer noch mit offenem Mund an. „Mund zu, es zieht.", damit legte sie ihm lächelnd den Zeigefinger unters Kinn und klappte seinen Mund zu. „Du hast mich verarscht oder?", Yamis Gehirn schien jetzt wieder normal zu arbeiten. „Natürlich hab ich das. Ich habe das vorhin nicht ernst gemeint. Oder vielleicht doch?", sie fiel wieder in ihr glockenhelles Lachen, nur, dass diesmal auch Yami und Yugi mitlachten. „Sagt mal hab ich da was verpasst? Wieso nennst du ihn königlicher Grabscher?", wollte Yugi wissen. „Du musst auch nicht alles wissen, Kleiner. Wie wäre es wenn wir mal runter gehen würden. So wie es riecht wartet Rikki schon mit dem Frühstück auf uns." Eva zog Yami mit sich aus dem Bett und die drei machten sich auf den Weg zur Küche.
Irgendwo zwischen Japan und Australien
Aus der dunklen Wolke, die aus dem altägyptischen Stein emporgestiegen war, ist mittlerweile eine feste Figur geworden. Auch musste keiner der Lakaien Anubis mehr beschwören, er hatte jetzt genug Lebensenergie bekommen um sich in dieser Dimension halten zu können. „Herr, die Wächter des Pharao sind jetzt abgelenkt.", meldete sich ein Umhangträger zu Wort. „Ja, aber das ist nicht euer Verdienst. Du wirst dich morgen dem Pharao stellen. Und jetzt geht." Damit löste sich der Kreis der Vermummten auf und Anubis blieb alleine zurück. Er setzte sich auf etwas, das aussah wie ein altägyptischer Tron. „Da habe ich wohl den falschen Muto erwischt. Das letzte Mal hatten die ja noch einen Körper, da war es einfacher. Wie auch immer, das nächste Mal krieg ich dich Pharao."
Zurück in Domino
Als Eva und die Muto-Brüder die Küche betraten, wurden sie schon von einem erbosten und genervten Kaiba sowie einer neugierigen und interessierten Rikki erwartet. Als Kaiba die drei sah, ging er auch sofort auf seine Schwester und Yami los. „Wieso trägst du schon wieder dieses unsägliche Nachthemd, hast du denn aus dem letzten Mal nichts gelernt? Und du! Du bist mir eine Erklärung schuldig." „Aber Seto, was hätte ich denn sonst anziehen sollen? Rikkis andere Schlafanzüge verursachen Ausschlag auf meiner Haut, außerdem sind das richtige Säcke.", erwiderte Eva. „Vielen Dank.", maulte Rikki, während Kaiba seine kleine Schwester jetzt anfauchte: „Du weißt doch ganz genau wie das das letzte Mal ausgegangen ist und der da sich nicht beherrschen kann. Außerdem hättest du ja auch zu Hause schlafen sollen. Und das erklärt auch nicht, warum der da halbnackt neben dir im Bett lag." „Wurde gestern Abend halt spät. Außerdem ist Yami doch ein netter Anblick und darüber hinaus auch noch durchtrainiert. Was will Frau mehr.", zwinkerte Eva und drückte sich grinsend an ihrem Bruder vorbei um sich einen Kaffee einzuschenken. Als sie sich umdrehte bemerkte sie, dass alle sie perplex anstarrten und Rikki, welche neben ihr stand, legte ihr die Hand auf die Stirn. „Nein, Fieber hast du keins. Geht's dir gut?" „Natürlich. Ich hab gut geschlafen, die Sonne scheint, morgen ist Samstag, ich bekomme heute meine wöchentliche Dosis Sport, Neferet hat mich schlafen lassen und ich habe meinen Kaffee. Was will man mehr?", antwortete Eva ihrer besorgte beste Freundin mit einer Stimme, die von Ironie nur so triefte. „Ach es ist also so weit. Na dann. Und du bist dir sicher?", kam die Antwort von Rikki. „Ja.", antwortete Eva schlicht. Rikki war beruhigt und lächelte ihr zu. „Hallo? Wir sind auch noch da. Hättet ihr bitte die Güte uns zu erzählen, was los ist?", machte Yugi auf sich aufmerksam. „Nein!", kam es unisono von Rikki und Eva. Auch Kaiba hatte sich mittlerweile erholt und erinnerte sich wieder wieso er hier mit einem halbnackten Yami in der Küche der Mutos stand und wandte sich wieder an eben diesen. „Also ich warte. Was war das für eine Szene heute Morgen? Wieso lagt ihr beide mit meiner Schwester in einem Bett? Ihr habt doch nicht etwa...?", an diesem Punkt unterbrach ihn ein ziemlich rot angelaufener Yugi: „Nein! Wir haben nur geschlafen. Ich habe überhaupt kein Interesse an Eva. Also ich mag sie schon und sie ist auch wirklich attraktiv aber ich sehe in ihr eben nur eine gute Freundin. Wirklich, ich hatte keine wie auch immer gearteten Intentionen ihr gegenüber..." „Schon gut Yugi. Du redest dich noch um Kopf und Kragen. Entspann dich, ich reiß dir doch nicht den Kopf ab nur weil du in mir nur eine Freundin siehst. Du bist für mich doch auch nicht mehr als ein Freund.", lachte Eva. „Aber als Yami das gesagt hat seid ihr beide, also du und Kaiba wütend geworden.", antwortete Yugi kleinlaut. „Yami besitzt eben nicht deine Diplomatie. Er hat es damals etwas unglücklich formuliert. Das ist alles.", erklärte Eva. Während diesem Gespräch, hatte sich Kaiba Yami geschnappt und ihm den Kopf gewaschen. Die anderen drei warfen ihm einen mitleidigen Blick zu, wollten aber nicht selbst das Ziel von Kaiba Zorn werden und hielten sich deshalb raus.
Als Kaiba sich wieder beruhigt hatte, fragten sie ihn ob er sie nicht ins Schwimmbad begleiten würde. „Nur über meine Leiche. Mokuba freut sich aber bestimmt darüber, dann muss er den Nachmittag nicht bei mir im Büro verbringen. Du kannst ihn später abholen Eva. Ich lasse dir dein Motorrad zur Schule bringen.", damit verschwand er mit wehendem Mantel zur Tür hinaus. Auch die anderen brachen jetzt auf, da sie nicht zu spät kommen wollten.
Nach der Schule fuhren die vier erst zu den Mutos und dann zu den Kaibas um sich umzuziehen. Dann machten sie sich auf den Weg in die KaibaCorp. Eigentlich wollten sie dort nur Mokuba aufsammelt, jedoch stellte sich das als gar nicht mal so einfach heraus. Kaum hatten sie das Gebäude betreten, da wurden sie auch schon aufgehalten, denn die Empfangsdame wollte sie nicht in Kaibas Büro lassen. „Dann sagen Sie ihm einfach er soll mit Mokuba runter kommen. Er weiß wer wir sind und wieso wir hier sind.", fauchte Eva nach fünft Minuten genervt. „Ist ja schon gut. Ich werde ihn anrufen, sie müssen nicht gleich so unfreundlich werden.", murrte die Empfangsdame und rief ihren Chef. Dieser erschien auch schon kurz später und seine Laune machte Evas Konkurrenz: „Was soll das? Wieso haben Sie mich...", jetzt erst fiel sein Blick auf die Gruppe am Empfangsschalter und was er sah ließ ihn erst mal schlucken. „Wie siehst du denn aus? Zieh dir gefälligst was über.", knurrte er Eva an, dann wandte er sich an Yami: „Wie kannst du es zulassen, dass deine Schwester so rumläuft?" Dieser konnte die Aufregung nicht so ganz nachvollziehen. „Wieso? Wo ist das Problem? Die Mädels waren mit dem Motorrad unterwegs, da ist die Kleidung doch angemessen. Außerdem ist Rikki alt genug selbst auszusuchen, was sie trägt und was nicht. Und sie ist älter als ich." „Dann schau sie dir doch mal an. Aber was kann ich auch von einem Punk erwarten, der selber den ganzen Tag in Latex rumläuft." Bevor Yami ihm eine passende Antwort geben konnte, ging Rikki dazwischen: „Kommt mal wieder runter Mädels. Euch wegen Klamotten zu streiten, also wirklich. Wo ist eigentlich Mokuba?" Kaiba warf noch einen angesäuerten Blick auf die beiden Mädchen und wandte sich dann an die Empfangsdame: „Sagen Sie Roland er soll Mokuba herbringen. Sofort." „Eigentlich hat Kaiba nicht so unrecht, was eure Klamotten angeht. Die ganzen Angestellten starren euch schon an.", meinte Yugi, nachdem er sich umgesehen hat. Tatsächlich waren die männlichen Mitarbeiter der KaibaCorp durch ihr Auftreten mehr als abgelenkt. In der Ecke standen mehrere Männer zusammen und tuschelten: „Die Schwarzhaarige da ist echt heiß. Glaubst du das ist Kaibas Freundin." „Nee, so nahe wie die bei dem großen Muto steht, ist die doch bestimmt mit dem zusammen." „Also ich finde ja die Bunthaarige viel süßer. Die Andere wirkt viel zu kalt." Dabei warfen sie immer wieder verstohlene Blicke auf die beiden. Die Mädels trugen beide hautenge, schwarze Lederhosen. Rikki trug dazu ein bauchfreies, lilafarbenes, weit ausgeschnittenes, schulterfreies Top unter dem die Neckholderträger ihres neon-gelben Bikinis herausschauten. Sie trug außerdem flache lilafarbene Booties, die Motorradjacken und Helme sowie Handschuhe hatten beide bei den Motorrädern gelassen. Eva hingegen trug kniehohe, schwarze Stiefel und ein grobmaschiges, oversize Shirt in schwarz, welches mit goldenen Fäden durchzogen war. Darunter war ihr weißes Bikinioberteil zu erraten, die Haare hatte sie zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden. Kaiba und Yami, welche die lüsternen Blicke der Männer bemerkt hatten beschlossen etwas dagegen zu unternehmen. Yami warf ihnen einen finsteren Blick zu, legte den Arm um Eva und zog sie an sich. Während Kaiba sich auf seine Autorität als Chef besann und das Ganze wesentlich effektiver löste: „Wer meine Schwester weiterhin lüstern anstarrt ist gefeuert. Sie gehen jetzt sofort wieder an die Arbeit und wen ich dabei erwische wie er ihnen noch einen Blick zuwirft, findet in der ganzen Stadt keinen Job mehr." Damit war die Sache erledigt und die Männer machten sich fleißig wieder an die Arbeit. Jetzt war auch Mokuba endlich angekommen und kaum hatte er Eva gesehen, hing er ihr auch schon um den Hals. „Eva, ich hab dich so vermisst. Wieso hast du heute nicht zu Hause geschlafen.", tadelnd sah er sie an. Sie setzte ihn lachend wieder ab. „Komm schon Moki. Du bist doch schon groß und ich war ja auch nur eine Nacht nicht da. Komm jetzt sonst kommen wir nicht mehr zum schwimmen." Sie wollten gerade gehen als Mokuba auffiel, dass es merkwürdig still war. „Wieso ist es hier so still?", fragte er dann auch. „Nichts, dein Bruder hat nur die Geduld verloren.", kam es von Yugi. Damit gab sich Mokuba zufrieden und sie machten sich auf Richtung Ausgang. „Stop. Wie gedenkt ihr eigentlich ins Schwimmbad zu kommen. Ihr könnt doch nicht zu dritt auf einem Motorrad fahren. Roland hol die Limousine und bring sie hin. Du holst sie nachher auch wieder ab." Damit drehte sich Kaiba um und verschwand im Aufzug.
Im Schwimmbad angekommen stellte sich ihnen ein ziemlich großes Problem. Eva konnte nicht mit in die Männerumkleide und Yami nicht in die Damenumkleide. Nach längerer Diskussion einigten sie sich darauf, dass sie in die gemischte Umkleide gehen sollten und dann in der Männerdusche duschen, da es nicht so schlimm ist, wenn eine Frau in der Männerdusche ist als umgedreht. Yugi und Mokuba sollten dann aufpassen, dass keiner kommt. Kaum waren sie in der Umkleide angekommen, als Yami Eva auch schon am liebsten wieder hinausgezerrt hätte. „Was ist dein Problem Yami? Wir sind doch in einer gemischten Umkleide?", Eva verstand sein Problem nicht so ganz. „Hast du die Blicke der Männer nicht gesehen, die ziehen dich doch mit den Augen aus.", dabei warf er den eben genannten mörderische Blicke zu. „Ach komm schon, du übertreibst. Und wenn es wirklich so ist bin ich ihnen gerne dabei behilflich.", während die sprach begann sie sich auszuziehen. „Was machst du da? Du hättest doch in eine Kabine gehen können.", Yami lief rot an. „Wieso? Die sehen mich doch sowieso im Bikini.", sie zuckte mit den Schultern. „Ziehst du dich jetzt auch mal aus oder soll ich dir helfen?" Sie machte einen Schritt auf ihn zu, den er auch gleich nach hinten machte. „Nein danke, das kann ich selbst."
Kurz darauf waren sie in der Männerdusche angekommen. Yugi erwartete sie in der Tür: „Ihr könnt reinkommen, es ist keiner drin. Aber was machen wir, wenn jetzt welche kommen." „Die sind noch zu sehr damit beschäftigt ihren Sabber aufzuwischen und sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.", knurrte Yami deutlich schlecht gelaunt. „Oho was ist denn da passiert?", wollte Mokuba wissen. „Nichts weiter. Yami übertreibt mal wieder. Aber wie machen wir das denn mit dem Duschen wenn wir wieder raus gehen?", wollte Eva wissen. „Ganz einfach, wir schicken Rikki vor laufen und informieren die Männer in der Dusche darüber, dass sich eine heiße Frau in den Umkleiden befindet. Das müsste reichen.", meinte Yugi. „Seit wann ist Rikki denn heiß?", wollte Yami wissen. „Bist du wirklich so blind oder tust du nur so?", fragte Mokuba ungläubig, dann besann er sich allerdings auf Yamis Reaktionen anderen Frauen, unter anderem seiner Schwester, gegenüber und er beantwortete sich seine Frage selbst: „Du bist wirklich so blind und so ziemlich der einzige Mann auf der Erde der mit weiblichen Reizen nichts anfangen kann." „Das stimmt doch gar nicht.", maulte Yami zurück. „Na wenn du meinst.", grinste Eva und stolzierte an ihm vorbei. „Kommt ihr jetzt oder wollt ihr hier Wurzeln schlagen." Die anderen schlossen sich ihr jetzt auch an und als sie in die Schwimmhalle traten wurden sie auch schon von einer ungeduldigen Rikki empfangen.
Das Schwimmen an sich stellte für Yami und Eva eine ganz neue Herausforderung dar. Sie hatten sich mittlerweile daran gewöhnt den Alltag mit den Handschellen zu meistern, damit zu schwimmen war aber etwas ganz anderes. Und so kam es, dass die beiden bei dem ersten Schwimmzug erst mal untergingen. Prustend kamen sie wieder an die Oberfläche und warfen ihren sich totlachenden Geschwistern jeweils einen bösen Blick zu. Diese hielten es für sicherer sich für die nächste Zeit auf die andere Seite des Schwimmbeckens zu verziehen und setzten diesen Plan auch gleich in die Tat um. In der Zwischenzeit war Eva wieder zu Atem gekommen und Yami auch sofort angezickt: „Kannst du mir mal erklären was das sollte? Wolltest du mich ertränken, oder kannst du schlicht nicht schwimmen?" „Denkst du nicht, dass du etwas übertreibst? Ich bin auch mit untergegangen wenn Madame sich erinnern wollen. Darüber hinaus war das ja wohl kaum allein meine Schuld.", motzte Yami zurück. „Ja, du hast Recht. Ich steh heute wohl etwas neben mir. Tut mir Leid, ich.... Was hast du? Wieso schaust du so?" Yamis Gesichtsausdruck hatte sich während sie redete nach und nach von verwirrt zu absolut ungläubig geändert. „Du hast dich gerade eben bei mir entschuldigt." „Und?", fragend sah Eva ihn an, sie verstand nicht so ganz wo sein Problem lag. „Du und entschuldigen. So was tust du doch sonst nicht." Da sie jetzt endlich verstanden hatte was er meinte fing sie schallend an zu lachen und musste sich am Beckenrand festhalten um nicht schon wieder unter zu gehen. Jetzt war es an Yami fragend aus der Wäsche zu schauen. Nachdem Eva sich wieder beruhigt hatte, ließ sie sich dazu herab ihn aufzuklären: „Ich weiß, dass ich etwas überheblich wirke, aber du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich so arrogant bin, dass ich nicht einsehen kann, wann ich überreagiert habe oder im Unrecht bin, oder etwa doch?" Noch vor einer Woche hätte Yami die Frage bejaht, dadurch, dass sie allerdings die letzten Tage auf engstem Raum verbracht hatten und er Eva so besser kennen gelernt hatte, konnte er die Frage mit gutem Gewissen verneinen. „Nein das tue ich nicht, es war nur so ungewöhnlich, das ist alles. Aber du hattest Recht du stehst heute wirklich neben dir, ist alles in Ordnung?" „Ja, mir geht's gut. Wirklich. Wollen wir noch mal einen Schwimmversuch wagen?", lächelte sie. Yami nickte, schwor sich aber sie ab sofort im Blick zu behalten, denn ihm waren ihre Stimmungsschwankungen nicht ganz geheuer.
Der zweite Versuch war dann auch erfolgreicher und nach einigen Zügen hatten sie den Trick raus und konnten tatsächlich ein paar Bahnen schwimmen. Nach fünf Bahnen hielt sich Yami keuchend am Beckenrand fest um erst mal wieder zu Atem zu kommen. „Was denn schon müde? Ich habe gedacht du hättest mehr Ausdauer, vor allem wenn ich mir deinen Körper genauer betrachte.", sie lächelte ihn kokett an. Immer noch schwer atmend antwortete Yami: „Ich bin schon ausdauernd, allerdings war ich schon sehr lange nicht mehr schwimmen. Es hat mich schon gewundert, dass ich es überhaupt noch kann. Ich...", er unterbrach sich selbst, als er den tadelnden und zugleich zweifelnden Blick von Eva sah. „Schon gut. Ich geb's ja zu, meine Ausdauer bezieht sich vor allem auf Duell Monsters und nicht auf den sportlichen Bereich. Aber ich konnte ja auch nicht wissen, dass du so sportlich bist.", lächelte er. Sie schüttelte grinsend den Kopf: „Du hast Rikki wohl nicht geglaubt, hab ich Recht?" „Kannst du mir das verübeln? Schließlich neigt sie zu Übertreibungen." Eva lachte hell auf: „Du hast Recht. Meine liebe Freundin neigt tatsächlich zu Schönmalereien und Übertreibungen. Diesmal hättest du ihr aber glauben können. Komm wir schwimmen noch mal fünf Runden. Danach können wir dann in den Whirlpool gehen, damit du deine Muskeln wieder etwas entspannen kannst und morgen keinen Muskelkater hast." Yami, welcher mit diesem Kompromiss leben konnte, biss noch einmal in den saueren Apfel mit dem Gedanken im Hinterkopf bald aus dem kalten Schwimmbecken hinaus zu kommen und sich im angenehm warmen Whirlpool entspannen zu können.
Nach weiteren fünf Runden war auch Eva reif für eine Pause und beschloss Yami nachzugeben und es für heute gut sein zu lassen. Im Whirlpool trafen sie dann auch wieder auf die anderen drei. Diese grinsten ihnen auch schhon unverholen entgegen: „Na, wie oft seid ihr noch auf Tauchstation gegangen?", fragte Yugi diplomatisch. Yami streckte ihm die Zunge raus und antwortete stolz: „Gar nicht. Wir haben es gleich beim zweiten Versuch geschafft." „Hast du dich denn auch schön sportlich betätigt?", kam gleich die zweite Frage von Rikki. „Musste er wohl, ich glaube nicht, dass Eva ihm groß die Wahl gelassen hat.", kam Mokuba Yami zuvor. „Das wurde ja auch mal Zeit, ich weiß nicht wie oft ich ihm schon gepredigt habe, er sollte sich mal bewegen und, dass sich duellieren nicht unter Sport fällt.", mischte Yugi sich ein. „Jetzt fällst du mir auch noch in den Rücken, das ist gemein.", schmollte Yami, was Eva zu lachen brachte. Auf seinen fragenden Blick hin erklärte sie: „Ich hätte nicht gedacht, dass du so kindisch sein kannst." „Was denn ich bin auch nur ein Teenager, da darf ich das doch wohl mal.", maulte er zurück. „Jaja, schon gut. War ja nicht böse gemeint.", sie tätschelte ihm den Kopf und wandte sich wieder den nicht schmollenden zu. Als sie sich genug aufgewärmt hatten gingen sie noch mal ins Schwimmbecken und lieferten sich dort eine Wasserschlacht, bis sich vollkommen erschöpft waren. Den Saunagang verschoben sie allerdings auf ein andermal, da sich Eva und Yami weigerten in die gemischte Sauna zu gehen, was die anderen nur zu gut nachvollziehen konnten, da man diese nur mit einem Handtuch bekleidet aber sonst vollkommen nackt betreten durfte, wegen den Hygienevorschriften. Dies sorgte bei Eva aber erst mal zu einem kleinen Wutausbruch gegen die Vorschriften. Nachdem sie sich wieder abgeregt hatte beschlossen sie sich das Bad zu verlassen.
Da sie das Bad erst sehr spät wieder verließen brauchten sie Rikki nicht erst als Lockvogel einzusetzen, als Eva beim hinausgehen in die Duschen ging, da außer ihnen fast keiner mehr da war und die Duschen leer waren. Eva und Yami verbrachten diese Nacht dann auch bei den Kaibas und auch Yugi und Rikki übernachteten dort. Sehr zum Leidwesen von Seto.

Schatten der Vergangenheit: Anubis RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt