Nachwirkungen

139 6 3
                                    

Gespannt wartete Eva darauf, dass Yami seine Erzählungen beginnen würde. „Also, ich denke du solltest deine Geschichte zuerst erzählen, meine könnte etwas länger dauern.", meinte Yami allerdings. „Wenn du meinst. Also was willst du hören?" „Wieso hast du dich damals so seltsam benommen?" „Ich dachte, ich hätte im Hotel eine dieser komischen Figuren gesehen. Einen von den Vermummten, wie der der sich damals mit Joey duelliert hat. Erinnerst du dich?", teilte sie Yami mit. „Du meinst den, der sich in Rauch aufgelöst hat. Aber das war doch nicht der einzige Grund aus dem du stehen geblieben bist oder?" „Stimmt, du hast Recht. Ich hatte so ein komisches Gefühl. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, so wie ein Déjà-vu. Als ob ich so eine Situation schon mal erlebt hätte, vor langer Zeit. Ich kann es dir nicht so richtig erklären.", zum Ende hin wurde sie immer leiser und senkte ihren Blick wieder auf ihre Hände. „Ich glaube ich weiß was du meinst, ich hatte ein ähnliches Gefühl.", meinte Yami. Erstaunt schaute Eva ihn an. „Jetzt bist du aber dran mit erzählen. Auf die Story bin ich ja echt mal gespannt." „Ja schon gut, ich erzähle ja schon. Mir ist aufgefallen, dass du heute nicht so hochgestochen sprichst wie sonst. Woran liegt das?" „Ich weiß nicht was du meinst. Jetzt erzähl schon, du kommst nicht daran vorbei." „Jaja, also, als ich damals ins Jenseits eingegangen bin kam mein Priester Seto auf mich zu und meinte, dass ich leider nicht dort bleiben könnte, sondern wieder her kommen müsste. Ich müsste noch einmal gegen einen Feind aus alter Zeit antreten und diesen davon abhalten die Erde zu vernichten. Er konnte mir mithilfe der anderen Priester einen eigenen Körper verschaffen, da meine Seele ja jetzt frei war und so musste ich nicht mehr in Yugis Körper leben. Also habe ich, selbstlos wie ich bin, zugestimmt in diese Welt zurück zu kommen und mich ein letztes Mal gegen den Feind zu stellen, bevor ich dann meine wohlverdiente Ruhe finden kann. So jetzt kennst du meine Geschichte und kannst dir denken, wieso ich nicht will, dass die anderen Wind davon bekommen.", beendete er seine Geschichte, während der er ihr die ganze Zeit ernst in die Augen geschaut hat. „Ja, du willst nicht, dass die anderen sich Sorgen machen, hab ich recht?" „Ja hast du. Kann ich dich noch was fragen?" „ Ja, frag ruhig.", antwortete Eva. Gerade als Yami zu seiner Frage ansetzen wollte flog die Tür auf und Kaiba platzte rein. Eva und Yami, welche die ganze Zeit Blickkontakt gehalten hatten, ziemlich nah aneinander saßen und scheinbar die Welt um sich vergessen hatten, zuckten auseinander und schauten auf die weiße Figur, die im Türrahmen stand.

Diese bewegte sich mit großen Schritten auf das Sofa zu, schmiss die Katze von Yamis Schoß, welche ihn genervt anfauchte, hatte sie doch bis jetzt friedlich auf seinem Schoß geschlafen, und zerrte ihn mit den Worten: „Ich will dich hier nicht haben also verschwinde.", zur Tür. Bevor Evangeline sich von seinem Auftritt erholt hatte, hatte er die Tür schon vor Yamis Nase zugeschlagen, war die Treppe hoch gelaufen und sich in seinem Arbeitszimmer eingeschlossen. Kurz darauf kam auch Mokuba nach Hause. Nachdem er Evas Gesicht gesehen hatte, die erstarrt am Treppenabsatz stand und immer noch zur Tür blickte, verschwand er so schnell er konnte in seinem Zimmer. Der Ton der zuschlagenden Tür holte sie endlich aus ihrer Erstarrung heraus. Erst wollte sie die Tür zu Kaibas Arbeitszimmer aufbrechen und ihm an die Gurgel springen, sie war schon auf halben Weg dorthin, als sie es sich doch noch anders überlegte, unter anderem, da gerade ihr Handy klingelte. Sie wollte erst mal die nette Schwester sein und Rücksicht nehmen, vor allem, da sie Kaibas Sichtweise der Dinge ja nicht kannte. So wandte sie sich wieder ab und ging an ihr Handy, sie schwor sich allerdings ihn dazu zu bringen sich bei Rikki zu entschuldigen, egal wie und mit welchen Mitteln.

„Ja, bitte?" „Eva, gut, dass du ran gehst. Wir brauchen deine Hilfe." „Yugi? Warum rufst du mich an? Und wer ist wir? Wieso kommt mir dieses Gespräch so bekannt vor?", den letzten Teil murmelte sie vor sich hin. „Mit wir meine ich Yami und mich. Kannst du bitte vorbei kommen, es geht um Rikki." Beim letzten Satz hatte Eva schon aufgelegt, hatte Mokuba, welcher sich aus seinem Zimmer getraut hatte um zu sehen mit wem Eva telefonierte, umgerannt und war mit einem „Bestell euch heute Abend etwas zu essen." zur Tür hinaus gelaufen und sich auf ihr Motorrad geschwungen. Kurz darauf hielt sie vor dem Spieleladen. Kaum hatte ihr Finger die Klingel berührt, wurde die Tür auf schon aufgerissen. „Sag mal hast du hinter der Tür auf mich gewartet?", kommentierte Eva die Situation als sie auch schon an Yugi vorbeitrat und sich der Tür zuwandte die ins Haus führte. „Ja so ähnlich.", Yugi kratzte sich verlegen am Hinterkopf und wurde leicht rot. „Aber komm doch erst mal rein willst du einen Tee?" „Jetzt sag schon was los ist.", ignorierte sie seine Frage und stieg die Treppe hoch. Sie streckte gerade sie Hand nach der Klinke aus, als die Tür aufgerissen wurde. „Sag mal Yugi wo bleibt ihr denn. Eva sollte doch längst da sein.", zum Ende des Satzes hin wurde er immer leiser, da sein Blick auf Eva gefallen war, die immer noch die Hand erhoben hatte. Sie war durch das plötzlich öffnen der Tür, die in ihre Richtung geöffnet wurde, ins straucheln geraten und drohte nach hinten zu fallen. Yami hatte seine Überraschung jedoch schnell wieder überwunden und griff nach ihrer Hand. Mit einem Ruck zog er sie an sich und hielt sie fest. Sie sah nach oben und petroleumblaue Seelenspiegel trafen tiefviolette. Yugi hatte es zwischenzeitlich auch die Treppe hinauf geschafft und räusperte sich. Eva zuckte kurz zusammen und meinte dann „Wie lange willst du mich noch fest halten? Lass mich los." Sie versuchte sich aus seinen Armen zu befreien ohne doch noch die Treppe runter zu segeln. Yami grinste: „Ich wollte nur sicher gehen, dass du stehen bleibst." Nachdem sie wieder etwas Abstand zwischen sich und Yami gebracht hatte, wandte sie sich wieder dem eigentlichen Grund zu aus dem sie gekommen hergekommen war. „Was ist denn jetzt mit Rikki? Wieso habt ihr mich herbestellt?" „Es ist schon erstaunlich, dass du sofort hergekommen bist als ich auch nur ihren Namen genannt habe.", meinte Yugi und Yami ergänze grinsend: „Sie ist nicht nur hergekommen, sie ist hergeflogen." „Sie würde dasselbe für mich tun. Also was ist jetzt das Problem." Da sie sahen, dass Eva nicht weiter darauf eingehen wollte wendeten sich auch die Jungs dem eigentlichen Thema zu. „Sie kam von ihrem Date mit Kaiba zurück und schloss sich in ihr Zimmer ein. Kurz darauf kam Yami, gegen Kaiba wetternd und stinkwütend hereingestürmt. Also hab ich erst mal ihn beruhigt und dann haben wir beide uns daran gemacht sie irgendwie dazu zu bekommen da raus zu kommen und mit uns zu reden. Aber egal was wir gemacht haben, sie blieb drin." „Und da dachten wir uns, dass wir wohl besser ihre beste Freundin herholen sollten.", ergänzte Yami. Eva ignorierte sie und klopfte an Rikkis Zimmertür. „Rikki ich bin's, mach die Tür auf. Komm schon lass mich rein." Tatsächlich wurde kurz darauf die Tür einen Spalt weit geöffnet und Eva schlüpfte hinein. Die Jungs blieben vor der Tür stehen, konnten sich nur staunend ansehen und beschlossen es sich in Yamis Zimmer, welches gleich neben Rikkis lag, gemütlich machen würden bis Eva Rikki wieder beruhigt hatte. Als sie nach einer Stunde Gelächter aus Rikkis Zimmer hörten, waren sie nur noch erstaunter. Achselzuckend sahen sie sich an und Yugi meinte: „Mädchen, wer blickt da schon durch." „Ich auf jeden Fall nicht.", ergänzte Yami kopfschüttelnd und wandte sich wieder seinem Buch zu, während Yugi auf seiner Konsole weiterspielte.

Kurz darauf öffnete sich Rikkis Tür erneut unddie beiden Mädchen verließen das Zimmer. Neugierig darauf, wie Eva Rikki wiederberuhigt hatte, verließen auch die Jungs Yamis Zimmer. „... dann machen wir esso. Wann passt es dir?", beendete Eva gerade ihren Satz. „Also. Wie...", begannYugi. „... hast du es angestellt.", beendete Yami den Satz. „Das sag ich euchnicht. Das ist unsere Sache.", fertigte Eva sie ab. „Wir hatten eine grandioseIdee, wie Seto es wieder gutmachen könnte, dass er sich so daneben benommenhat. Und du wirst ihm helfen.", setzte Rikki an Yami gewand hinzu. „Ach ja undwieso sollte ich das wollen, nachdem er mich vor die Tür gesetzt hat.", maulteder. „Ganz einfach, du kannst dich wieder mit ihm versöhnen und beweisen, dassdu ihn in allen Disziplinen schlagen kannst, nicht nur im Kartenspiel.",köderte Rikki ihn. „Doch, das sagt mir zu. Also gut, ich mach mit. Worum gehtes eigentlich?", willigte er ein. „Ganz einfach, ihr werdet uns einvollständiges Menu kochen. Mit Vorspeise und Nachtisch. Was genau werden wireuch noch mitteilen.", kicherte Eva nun. Das Bild von Kaiba und Yami in derKüche fand sie einfach zu komisch. „Na ja, kann ja nicht so schwer sein. Wannund wo soll es stattfinden?" „In einer Woche bei den Kaibas, da sie die größereKüche haben.", entschied Rikki spontan. „Gut, dann haben wir den Zeitpunkt auchgeklärt. Die Woche können die Beiden dann ja auch üben, dann bekommen wirwenigstens keine Lebensmittelvergiftung. Ich geh jetzt meinen Bruder überreden.Also bis dann ihr Süßen.", mit einem Lächeln auf dem Gesicht verschwand Eva ausder Sicht der Mutos und machte sich auf den Weg nach Hause. Inzwischen war esschon weit nach Mitternacht, aber das störte sie nicht weiter.

Schatten der Vergangenheit: Anubis RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt