Das Date

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Am nächsten Morgen stand Eva schon sehr früh vor Kaibas Schlafzimmertür, da sie ihn noch ein bisschen mit seiner Verabredung aufziehen wollte und natürlich dafür sorgen wollte, dass ihr Bruder auch wirklich hingehen würde. Außerdem war sie der Meinung, dass ihr Bruder noch etwas coaching brauchte, damit er sie bei Rikki nicht blamieren würde. Sie hielt sich nicht lange mit klopfen auf sondern betrat gleich das Zimmer. Dann schlich sie sich an sein Bett und zog ihm mit einem Ruck die Decke weg. „Aufstehen Brüderchen, sonst kommst du noch zu spät zu deinem Date!" Kaiba knurrte ein „Verschwinde und lass mich in Ruhe." und drückte sich sein Kissen auf's Gesicht. „Nichts da du stehst jetzt auf, na los. Schließlich muss ich dich ja noch herrichten! Es ist schließlich dein erstes Date." „Lass mich! Das ist kein Date!" Damit drehte er ihr den Rücken zu und glaubte endlich seine Ruhe zu haben, vor allem da er hörte wie Eva aus dem Zimmer ging. Allerdings hatte er da die Rechnung ohne die Wirtin, in diesem Fall Eva, gemacht. Kurz darauf stand sie mit einem Eimer Wasser wieder vor dem Bett, getreu dem Gedanken, was einmal klappte wird auch ein zweites Mal klappen. Also kippte sie das Wasser kurzerhand über ihn. Wie erwartet war ein Schrei zu hören und schon war Kaiba aus dem Bett und hellwach. „Sag mal hast du sie noch alle? Hab ich dir nicht schon mal gesagt, dass du das lassen sollst wenn du weiterhin hier wohnen willst?", brüllte er. Ungerührt antwortete sie nur: „Wer nicht hören will muss fühlen. Oder soll ich dir das nächste Mal Neferet auf den Hals hetzen." Kaiba, der sich noch sehr gut an seine letzte Begegnung mit der Katze erinnerte, konnte darauf gut verzichten und fügte sich murrend der höheren Gewalt.

Eine Stunde später saß er zusammen mit Mokuba und Evangeline am Frühstückstisch. Verstimmt rührte er in seinem Kaffee und warf Eva immer wieder böse Blicke zu, welche jedoch das Grinsen nicht aus ihrem Gesicht wischen konnten. Für sie war es ein lustiger Morgen gewesen, für ihn war es die Hölle. Erst hatte sie ihn angezogen, da er ja mal was anderes tragen sollte als seine Arbeitskleidung, und dann hatte sie auch noch versucht ihm vorzuschreiben, wie er sich benehmen sollte. Außerdem zog sie ihn immer mal wieder damit auf, dass er sein erstes Date hatte, dabei war es für ihn nicht mal ein Date.

Sie sprang so plötzlich auf, dass Kaiba sich erschrak und vom Stuhl fiel. „Was hast du denn jetzt schon wieder!", maulte der Braunhaarige, während er sich aufrappelte. „Nichts, du kommst bloß zu spät!", meinte sie, schnappte sich seinen Arm und zog ihn zur Tür. Dort drückte sie ihm noch seinen Mantel in die Hand und schob ihn so schnell, dass er nicht mal reagieren konnte, zur Tür hinaus, die sie hinter ihm zuschlug. Dann kehrte sie fröhlich pfeifend zu Mokuba zurück und fragte: „Und was machen wir beide jetzt?" „Wie wäre es wenn wir Yugi fragen ob er mit uns Duel Monsters spielt?" „Ganz wie du willst, heute darfst du entscheiden.", lächelte Eva und tätschelte ihm den Kopf. Mokuba schaute sie ganz erstaunt an: „Warum bist du auf einmal so nett?" „Wie meinst du das? Ich bin doch immer nett zu dir?" „Das meinte ich auch nicht. Ich meinte, seit wann du nicht mehr meckerst, wenn ich sage, dass ich was mit Yugi und den anderen machen will." „Ich hab eben einen guten Tag und jetzt geh ich mich umziehen." Damit drehte sie sich um und verschwand in ihrem Zimmer, während Mokuba sich ans Telefon hängte.

Bei den Mutos fing der Tag genau so hektisch an, allerdings musste Rikki nicht von ihren Brüdern aus dem Bett geholt werden, sondern schmiss diese aus dem Bett als sie laut fluchend ins Bad rannte, da sie mal wieder verschlafen hatte. Zeitgleich öffneten sich zwei Türen und zwei verschlafene Jugendliche schauten gähnend aus den Zimmern. „Sach ma Rikki, was machst de denn um diese Zeit schon für'n Lärm?", nuschelte Yugi. Rikki die gerade die Badezimmertür hinter sich zuziehen wollte, hielt in der Bewegung inne und antwortete sarkastisch: „Hab ich euch geweckt? Das tut mir aber Leid." Damit verschwand sie endgültig im Bad, während die Jungs nur mit den Achseln zuckten und wieder in ihren Zimmern verschwanden. Nach einer Stunde kam Rikki fertig angezogen und gestylt wieder aus dem Bad und rannte die Treppe runter um noch etwas zu frühstücken. Am Tisch erblickte sie auch schon ihre Brüder, die sie mit breitem Grinsen ansahen. „Na, auch schon da?", meinte Yami, während Yugi gleichzeitig sagte: „Und? Bereit für dein Date?" Rikki, die leicht errötete murmelte: „Hab eben länger gebraucht. Ich bin ja auch eine Frau. Und außerdem ist das kein Date.", schnappte sich ein Brötchen und setzte sich leicht eingeschnappt auf einen Stuhl. „Jaja, schon gut. Aber so wie du dich seit gestern Abend aufführst könnte man meinen es wäre eins.", zog Yami sie auf. „Stimmt schließlich bist du gestern den ganzen Abend singend durchs Haus gelaufen und scheinst auch heute Morgen gut gelaunt zu sein, gegenüber von sonst, wenn du früh aufstehen musst.", mischte auch Yugi mit. Rikki wollte gerade zu einer längeren Erklärungsrede ansetzen, in der sie erklären wollte, dass es sich nicht um ein Date handelte, als ihr ihr Großvater ins Wort fiel: „Ich will deine Predigt ja nicht stören, aber wenn du jetzt nicht gehst, kommst du noch zu spät." Sie warf noch einen Blick auf die Uhr, wurde blass und war so schnell zur Tür raus, dass die anderen nur noch mitbekamen, dass die Tür ins Schloss fiel. Alle saßen noch wie erstarrt auf ihren Plätzen und wunderten sich über die Geschwindigkeit, die Rikki an den Tag legen konnte, als auf einmal auch Yugi mit einem Aufschrei aufsprang und mit einem „Ich komm zu spät!" ebenfalls zur Tür hinausschoss. Als dann das Telefon klingelte, stand Yami nur kopfschüttelnd auf um ranzugehen, während sich sein Großvater, immer noch erstaunt über das was am Morgen passiert war, daran machte den Tisch abzuräumen.

Schatten der Vergangenheit: Anubis RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt