Der erste Ferientag

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Nachdem es sich alle im Zimmer bequem gemacht hatten ergriff Joey das Wort: „So, da jetzt endlich alle da sind können wir ja anfangen. Ich schlage vor wir gehen erst mal was essen und dann an den Strand. Den Rest können wir später auch noch klären." Damit lehnte er sich erst mal in seinem Sessel zurück. „Ich bin Joeys Meinung. Ich könnte auch was zu essen vertragen.", gab Tristan, der zu Joeys Füßen saß, ihm Recht. Jetzt mischte sich auch Thea ein: „So geht das aber nicht, Joey, Tristan. Ich finde wir sollten abstimmen, schließlich können wir uns nicht nur nach euren Wünschen richten. Da das Wochenende sowieso schon verplant ist, sollten wir jetzt einfach mal grob festlegen, was wir bis dahin machen wollen. Einverstanden?" „Einverstanden.", kam es mal mehr, mal weiniger motiviert von den anderen. „Dann schlage ich jetzt vor, dass wir der Reihe nach sagen wer was machen will. Thea wird das dann aufschreiben und wir stimmen dann ab.", meldete sich jetzt auch Yugi zu Wort. Damit war das also beschlossen und sie wollten gerade anfangen, als es an der Tür klopfte. Yami bequemte sich dazu die Tür zu öffnen und wurde auch sogleich von Mokuba überrannt welcher es nicht erwarten konnte das Zimmer zu betreten. „Mokuba, was machst du denn hier?", fragte Evangeline erstaunt. „Seto und ich wollten jetzt an den Strand gehen und ich wollte dich mitnehmen, da er immer am arbeiten ist und ich mich dann langweile. Alsoooo kommst du jetzt?", versuchte er Eva mit einem Dackelblick zu überreden, was natürlich auch sofort seine Wirkung zeigte vor allem, da Eva keine Lust auf diese Abstimmung hatte und sich lieber am Strand sonnen würde. „Natürlich Moki, ich werde mich nur schnell umziehen." Damit drehte sie sich noch mal zu den anderen um und meinte: „Wenn ich ihr wäre, würde ich mich jetzt schnell entscheiden, sonst ist der Tag schon vorbei bevor ihr noch irgendwas machen könnt. In drei Stunden ist schließlich schon Sonnenuntergang. Ich gehe jedenfalls jetzt mit Mokuba und Seto an den Strand. Bis später.", dann stolzierte sie aus dem Zimmer und schloss die Tür.

„Sag mal Moki, Seto geht doch bestimmt nicht freiwillig mit dir an den Strand oder?", fragte die Schwarzhaarige ihren kleinen Bruder. „Nicht wirklich. Aber du weißt doch, dass er mir, genau wie du, nichts abschlagen kann.", antwortete dieser mit einem hinterhältigen Grinsen, während er sie auf ihr Zimmer begleitete. „Also hast du ihn nur so lange damit genervt bis er nachgegeben hat, hab ich recht?" lautete die Erwiderung der schwarzhaarigen Schönheit. „So kann man das auch sehen.", grinste ihr kleiner Bruder. „Du kannst gerne zurück zu Seto gehen während ich mich umziehe, dann treffen wir uns unten.", wechselte sie das Thema. „Aber Eva ich würde doch viel lieber hier bei dir bleiben.", maulte Mokuba. Doch diesmal konnte ihm nicht mal der Dackelblick helfen, denn Eva setzte ihn einfach mit dem Satz „Sieh lieber zu, dass du Seto an den Strand bekommst." vor die Tür und schlug ihm eben diese vor der Nase zu. Dann verschwand sie mit einigen Kleidungsstücken im Bad um sich umzuziehen.

Derweil drehte sich die Diskussion in Yugis und Yamis Zimmer immer noch im Kreis, bis es Rikki zu viel wurde. „Bevor wir jetzt noch ewig diskutieren was wir als nächstes tun, schlage ich vor wir machen es wie Eva und gehen heute erst mal zum Strand. Insbesondere, da es sowieso zu spät ist etwas anderes zu machen. Nach Sonnenuntergang können wir ja alle zusammen etwas in der Strandbar essen und morgen schauen wir einfach mal was sich ergibt. Was haltet ihr davon?" Da auch alle anderen keine Lust mehr auf Diskussionen hatten stimmten sie zu, und so machten sie sich auf den Weg in ihre Zimmer, um sich ihre Badesachen anzuziehen. Sie verabredeten noch sich in der Hotellobby zu treffen, damit auch Joey sich nicht verlaufen würde. Dann verschwanden sie in ihren Zimmern.

Zehn Minuten später stieß auch Joey als letzter zu den anderen und so begaben sie sich gemeinsam zum Strand. Dort trafen sie dann auch schon auf die Kaibas. Mokuba war gerade dabei eine Sandburg zu bauen während Eva mal wieder mit Kaiba stritt. „Ich werde doch wohl noch tragen können was ich will. Du bist nicht mein Vater also halt dich da raus.", keifte Eva. Seto wollte gerade zu einer passenden Antwort ansetzen als die anderen sie erreicht hatten und Yami dazwischen ging: „Euch beide kann man aber auch keine fünf Minuten alleine lassen ohne, dass ihr euch sofort streitet. Was ist denn jetzt wieder passiert?" „Mein großer Bruder meint er müsste jetzt meinen Vater spielen und mir vorschreiben was ich anziehen darf und was nicht. Außerdem scheint er außerstande zu sein mit Mokuba zu spielen, da die Firma mal wieder wichtiger ist.", erboste sie sich. „Du solltest dringend mal deine Prioritäten klären. Mokuba ist doch wohl wichtiger als deine Klamotten.", mischte sich jetzt auch Tea ein. „Ach halt doch den Mund du nutzloses Weib. Dein Geschwätz hält doch eh keiner aus." Eva war gerade so richtig in Fahrt und hätte Tea wahrscheinlich noch mehr Frechheiten an den Kopf geworfen wäre Rikki nicht dazwischen gegangen. „Jetzt lass mal gut sein Eva. Komm wieder runter, ich weiß ja auch, dass dich dein Bruder immer wieder reizt aber du willst dir doch nicht die schönen Ferien versauen oder?" „Du hast ja Recht Rikki, aber er schafft es immer wieder mich auf die Palme zu bringen. Besonders wenn er wieder diesen Befehlston anschlägt und versucht mich nach den ganzen Jahren der Funkstille zu bevormunden." Während Eva sich wieder beruhigte war Tea weinend davongelaufen, gefolgt von Tristan, welcher sie wieder beruhigen wollte. Yami, Yugi und Joey redeten derweil ununterbrochen auf Kaiba ein, welcher sich, nach drei Minuten Dauerbeleidigungen von Joey und Belehrungen von Yami und Yugi, mit einem Achselzucken wieder seinem Laptop zuwandte.

Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten stieß nun auch Serenity zu ihnen, welche sich bis jetzt in ihrem und Teas Zimmer ausgeruht hatte. „Hallo Leute, hab ich was verpasst?", strahlte sie. „Nein, nichts interessantes.", kam es unisono zurück. Sie spürte jedoch ganz genau, dass etwas nicht stimmte, da die anderen aber scheinbar nicht darüber sprechen wollten, ließ sie es auf sich beruhen und legte sich auf den Liegestuhl neben Eva. Diese lag auf dem Rücken und hatte die Augen geschlossen, sie genoss einfach nur die Sonne. Rikki war eine Runde schwimmen gewesen und gesellte sich jetzt ebenfalls zu den beiden. Yugi spielte mit Mokuba im Sand und Yami saß in voller Montur im Schatten und las ein Buch, während Kaiba ebenfalls vollkommen angezogen auf einen Laptop eintippte. Tea und Tristan waren immer noch verschwunden was allerdings keinem aufzufallen schien. Und Joey hatte sich abgesetzt und war auf der Suche nach was Essbarem.

Als die Sonne unterging, machten sie sich gemeinsam auf den Weg zur Strandbar, wo sie dann auch Joey wieder sahen. Dieser war in ein hitziges Gespräch mit einer hübschen Blondine verwickelt. Als sie die beiden fast erreicht hatten, sah er zufällig auf und entdeckte seine Freunde mit den Kaibas im Schlepptau. „Hey Leute seht mal wer hier ist!" Jetzt drehte sich auch die Fremde um: „Hallo. Schön euch wieder zu sehen." „Mai!", kam der erstaunte Ausruf von Yami. Eva, die ihre Freundin jetzt auch erkannt hatte, fiel ihr auch sogleich in die Arme und beide fingen an quietschend auf und ab zu hüpfen. Nachdem Eva Mai wieder losgelassen hatte, hing Rikki auch schon an ihr. „Ich freue mich so dich wieder zu sehen! Ich habe gehört, dass du auch dieses Turnier wieder mit Bravour gemeistert hast. Aber sag mal ist dir das nicht zu viel mit der Schule? ", wollte Eva wissen. „Ich freue mich auch euch wieder zu sehen. Mach dir mal keine Gedanken, du kennst mich doch, ich schaff das schon. ", erwiderte Mai augenzwinkernd sobald Rikki sie wieder losgelassen hatte. Mai schaute sich noch einmal genau um und meinte dann erstaunt: „Wo sind denn Tea und Tristan? Die hängen doch sonst auch immer bei euch rum. Und was macht Kaiba hier?" „Du weißt ja, dass ich Setos Schwester bin außerdem brauchten wir eine günstige Fluggelegenheit und ich wollte mal Urlaub mit Mokuba machen. Wo Tea und Tristan sind wissen wir allerdings auch nicht.", klärte Eva sie auf. „Aha." war die geistreiche Antwort. „Sag mal Mai wir wollten gerade was essen gehen, willst du nicht mitkommen?", fragt Serenity sie. „Ja gerne. Wenn keiner was dagegen hat.", stimmte diese zu. Da die Mädchen um die Wette strahlten und die Jungs auch nichts dagegen zu gaben schienen, schloss sie sich ihnen an. Kaiba der sich schon beschweren wollte, wieso noch eine aus dem „Kindergarten" sich ihnen anschließen sollte, wurde mit einem Blick von Mokuba schnell zum Schweigen gebracht.

Als sich dann alle am Tisch versammelt hatten, tauchten auch Tea und Tristan wieder auf. Jeder bekam es mit aber keiner wollte etwas sagen, da sie nicht schon wieder eine schlechte Stimmung aufkommen lassen wollten. Während des Essens wurde viel gelacht und es ging sehr lebhaft zu. Alle freuten sich Mai mal wieder zu sehen und so verabredeten sie sich für den nächsten Tag. Den wollten sie zusammen mit Mai am Strand verbringen. Spät in der Nacht zogen sich dann alle auf ihre Zimmer zurück und legten sich völlig übermüdet ins Bett. Alle schliefen sofort ein, nur Yami lag noch eine Zeit lang wach und grübelte über Evangelines Verhalten an diesem Tag nach. Eine Situation kam ihm dabei immer wieder ins Gedächtnis, nämlich das Verhalten von Eva als sie heute Morgen einfach so ohne Grund im Flur stehen blieb und den Blick, den sie ihm dabei zugeworfen hatte. Er hatte etwas in ihrem Blick gesehen, was ihm vollkommen neu war, das er aber nicht so richtig bestimmen konnte. Außerdem wurde er das Gefühl nicht los, dass sie ihm etwas sagen wollte. Irgendwann ist er dann doch über seinen Grübeleien eingeschlafen.

Schatten der Vergangenheit: Anubis RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt