Wut und Erheiterung

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Wut und Erheiterung

Der nächste Morgen verlief etwas ruhiger, hatten sich alle doch so langsam daran gewöhnt, dass Eva und Yami mit Handschellen aneinandergekettet waren. Am Abend zuvor war es ziemlich spät geworden bis alle in ihren Betten lagen, da die vier Jugendlichen noch in Yugis Zimmer saßen und „Mensch ärgere dich nicht" und weitere Brett- und Kartenspiele gespielt hatten. Natürlich hatte Yami jedes Spiel gewonnen, aber auch Eva und Rikki hatten sich gegen die Jungs gut gehalten. Sie hatten alle vier so viel Spaß mit den Spielen, dass sie die Zeit ganz vergessen hatten. Sogar Eva war etwas lockerer gewesen und hatte häufiger gelacht, was alle überrascht hatte und vor allem Yami erstaunte und zugleich faszinierte, da er so eine ganz andere Seite von ihr zu sehen bekam und langsam verstand wieso sie Rikkis beste Freundin war. So kam es, dass sie erst um Mitternacht feststellten, wie spät es schon war und sich schleunigst ins Bett legten.

Aus diesem Grund hatte Eva Yamis Zimmer noch nicht richtig gesehen und war daher sehr über seine Einrichtung erstaunt, als sie am Morgen neben ihm aufwachte. Sie hatte ihm so einen guten Geschmack nicht zugetraut. Das Zimmer war überwiegend in gold und weißtönen gehalten und ein Großteil der Möbel war aus Glas. Im Zimmer stand ein normales Doppelbett, auf welches er als ehemaliger Pharao bestanden hatte, welches mit weißer Bettwäsche bezogen war, ein gläserner Schreibtisch sowie gläserne Regale, welche in Gold eingefasst waren. Der Boden bestand aus cremefarbenem Teppichboden und die Wände waren in weiß gehalten mit aufgemalten goldenen Ornamenten und Hieroglyphen.

Eva wurde durch Rikkis Geschrei im Bad geweckt, stöhnte, drehte sich auf die andere Seite und begegnete einem Paar belustigter violetter Augen. „Guten Morgen.", grinste Yami. „Morgen.", grummelte Eva genervt. „Geht das jeden Morgen so?" „Normalerweise schon. Aber heute ist sie besonders laut. Yugi hat sich vermutlich für die ausgetauschte Seife gerächt. Aber du hast doch lange mit ihr zusammen gewohnt. Da müsstest du das doch kennen.", lachte Yami. „Ja ja, Rache ist süß, oder in diesem Fall sehr laut. Ich habe mich wohl schon zu sehr an die Ruhe bei Seto gewöhnt oder es liegt daran, dass ich immer vor Rikki aufgestanden bin und es deshalb nicht so mitbekommen habe.", erwiderte Eva, setzte sich auf und streckte sich erst mal. Yami hatte sich auf den Ellenbogen abgestützt und beobachtete sie. „Was?", fragte Eva als sie sein Grinsen bemerkte. „Nichts. Ich dachte nur gerade, dass du große Ähnlichkeiten mit einer Katze hast." „Na wenn's weiter nichts ist. Wir sollten jetzt auch mal so langsam aufstehen, sonst kommen wir noch zu spät." Sie stand auf und zwang Yami so über das Bett zu krabbeln um auch auf ihrer Seite aus dem Bett steigen zu können. Kurz darauf tauchte auch Neferet, welche Eva am vorigen Tag mitgebracht hatte, aus den Laken auf, streckte sich und wollte rausgelassen werden. Eva öffnete die Tür und die Katze stolzierte an den beiden vorbei nach unten. Dann verließen auch Eva und Yami das Zimmer um ins Bad zu gehen. Aus ebendiesem kam ihnen gerade Rikki entgegen, welche immer noch vor sich hinschimpfte. „Wieso hast du heute morgen denn so geschrieen?", grinste Yami sie an. „Oh man, wie kann jemand um diese Uhrzeit nur so unerträglich gute Laune haben.", maulte sie, stapfte in ihr Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

Als die beiden sich an den Küchentisch setzten um zu frühstücken trafen sie auf Yugi, welcher vor sich hin grinste. „Bist du so nett und erzählst uns wieso du so grinst. Ich gehe mal davon aus, dass es etwas mit Rikkis Wutausbruch heute Morgen zu tun hat.", fragte Yami, während Eva in ihrem Kaffee rührte und Yugi interessiert musterte. „Ja hat es. Ich habe heute Morgen das warme Wasser in der Dusche abgestellt. Und du weißt ja wie sehr sie es hasst kalt zu duschen.", grinste dieser und wendete sich wieder seinem Frühstück zu. „Wie gut, dass ich heute auf das duschen verzichtet habe.", meinte Eva. „Wieso eigentlich, sonst duschst du doch jeden Morgen.", wollte Yami wissen. „Nach der Schule will ich noch zum Zumba und danach wollte ich duschen. Außerdem habe ich mein Duschzeug zu Hause vergessen und ich hatte nicht vor noch einmal diese schreckliche Seife zu benutzen." „Zum Zumba? Das ist doch dieses alberne Rumgehüpfe? Da geh ich auf gar keinen Fall mit!", erwiderte Yami. „Da du an mich gekettet bist hast du wohl keine Wahl.", erwiderte Eva grinsend, während Yugi sein Lachen mit einem Hustenanfall zu verbergen versuchte. Rikki, die gerade in die Küche kam und so nicht mitbekommen hatte, dass Eva ihren Bruder gerade zum tanzen verdonnert hatte, blieb aufgrund von Yugis Lachanfall verdattert in der Tür stehen und dachte erst, dass ihre kalte Dusche dafür ausschlaggebend war. Jedoch wollten Evas und Yamis Gesichter nicht so ganz zu ihrer Theorie passen, Eva hatte ein breites Grinsen im Gesicht, was bei ihr eine Seltenheit war, und Yami sah aus als hätte er gerade in eine Zitrone gebissen. „Was ist denn hier los?", Rikki konnte sich aufgrund Yamis Gesichtsausdrucks ein Grinsen nicht verkneifen. „Ach nichts, ich hab nur Yami vorgeschlagen mit zum Zumba zu gehen.", Evas grinsen hatte sich zu einem teuflischen Lächeln verzogen. Jetzt konnte auch Rikki sich nicht mehr beherrschen und musste sich an einem Stuhl festhalten um nicht durch ihren heftigen Lachanfall umzukippen, da sie sich Yami gerade in Evas Sportkleidung vorstellte. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, wandten sie sich wieder dem vorhin angefangenen Gespräch zu. „Schön. Wenn ich mit zu deinem Rumgehüpfe kommen muss, musst du danach mit mir in das neue Kartengeschäft.", forderte Yami. Was ihm einen entsetzten Blick von Eva einbrachte. „Ich habe ja nichts gegen deine Leidenschaft fürs Kartenspielen, allerdings habe ich was dagegen diesen schönen Tag in einem muffigen Laden zu verbringen." „Wie wäre es denn, wenn ihr einen Kompromiss schließt?", mischte sich Yugi ein. „Und welchen? Wir können ja schlecht beides kombinieren. Außerdem will Yami nicht tanzen und ich nicht meinen Nachmittag mit Karten verbringen. Darüber hinaus brauche ich meine wöchentlichen Sportstunden. Da ich mit Yami zusammenhänge konnte ich schon nicht joggen gehen und meine Kampfsportstunden musste ich auch ausfallen lassen. " „Du machst Kampfsport?", kam es verwundert und synchron von den Mutojungs. „Natürlich, genau wie Rikki. Pegasus hat darauf bestanden und wir haben es auch hier beibehalten. Außerdem gibt Seto mir Einzelstunden, da er der Meinung ist, ich müsste mich verteidigen können.", erklärte Eva schulterzuckend. „Dann seit ihr nach der Schule also immer zum Kampfsport gegangen und wir haben schon gedacht ihr würdet Eis essen gehen oder shoppen oder so.", meinte Yugi. „Genau. Auch wenn sie nicht so aussieht, Eva ist ne richtige Sportskanone. Ich schraube allerdings lieber an meinen Maschinen rum und konnte ihre Begeisterung für Sport nie so richtig nachvollziehen, auch wenn ich sagen muss, dass diese Kampfsportstunden richtig Laune machen. Wie wäre es denn, wenn wir alle heute Nachmittag ins Schwimmbad gehen. Mokuba und Kaiba nehmen wir auch mit. So können wir mal wieder gemeinsam was unternehmen und Eva bekommt ihre wöchentliche Sporteinheit und ich endlich meine warme Dusche.", das „warm" betonte sie extra. „Ja, wieso nicht.", „Ich bin dafür", „Klar. Können wir machen.", kam es von den anderen Drei. Damit war das beschlossene Sache und die vier machten, dass sie zur Schule kamen, da sie schon wieder zu spät dran waren.

Schatten der Vergangenheit: Anubis RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt