Kapitel 3

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Ich blieb noch am Fenster stehen, bis Jill klingelte. Ich riss die Tür auf und zerrte sie ins Haus.

„Warum sagst du denen dass du mich abholst? Dass wir zum See wollen? Verdammt!“

„Oh Sam, reg dich ab. Was ist daran bitte so schlimm? Warum öffnest du ihnen auch nicht, das kann ich ja nicht wissen. Sieh es endlich ein, dass du immer noch nicht über ihn hinweg bist.“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte, denn vermutlich hatte sie Recht, also schwieg ich, nahm meine Tasche und ging voraus.

„Hey, warte. Ich hab’s nicht so gemeint. Tut mir leid!“ hörte ich sie sagen, aber ich versuchte, locker zu bleiben. „Schon gut, alles cool“ gab ich zurück und vermied Augenkontakt. Ich war so nervös. Jetzt muss ich ihm schon nicht in der Schule begegnen, aber in den Ferien oder was. Ich will doch nur meine Ruhe, ich wollte abschalten.

Als wir ankamen, sichteten uns natürlich sofort die beiden Jungs. Aber da war noch jemand, ein Mädchen. Und es war Caprice. Oh, wie ich sie hasste. Ich setzte meine Sonnenbrille auf, um cool zu wirken, und änderte die Richtung. Aber wie immer, rief Jill nach Tyler und rannte los. Ich hatte nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich folgte ihr, und blamierte mich von Kopf bis Fuß, oder ich blieb auf der Stelle stehen und suchte weiter nach einem Platz.

„Sam, komm her!“ rief Jill. Vielen Dank, beste Freundin.

Ich ging auf die anderen zu und begrüßte sie nur mit einem „Hey.“.

Noah sah mich an, und ohne mich zu begrüßen, fragte er: „Können wir reden?“ Scheiße. Ich hasste diese Frage. Als er Schluss gemacht hat, waren es die selben.

Aber ich dummes Mädchen nickte nur und ging mit ihm mit.

„Was ist?“ fragte ich ihn aber er starrte schweigend auf den Boden.

Ich wollte mich umdrehen und wieder gehen, aber er packte mich am Arm. „Warte, bitte.“ hörte ich ihn leise sagen. Ich blieb stehen und versuchte ruhig zu bleiben.

„Warum hast du die Tür nicht aufgemacht?“ Oh nein, ich hätte es mir denken können. Warum konnte er nicht fragen, ob wir Hausaufgaben haben? Oder irgendetwas anderes?

„Weiß nicht.“ Weiß nicht? Mehr kam nicht aus meinem Mund? Scheiße man.

„Es muss doch einen Grund gehabt haben? Oder hasst du mich jetzt?“ fragte er mich mit sanfter Stimme, aber ich hörte die Traurigkeit darin.

„Ich hasse dich nicht.“ brachte ich heraus, und mein Herz raste. Am liebsten hätt’ ich ihm die Wahrheit gesagt, aber das würde jetzt ziemlich scheiße kommen. Bevor er was sagen konnte, fragte ich ihn: „Was macht die hier?“, ich merkte, wie zickig das rüberkam. Egal, schlimmer kann es nicht mehr werden.

„Wir haben sie zufällig getroffen, und sie hat sich einfach zu uns gesetzt. Warum stört dich das?“

Warum mich das stört? Hey, Noah, ich kann einfach nicht loslassen. Und ja, ich bin eifersüchtig. Man, ich bin noch nicht über dich hinweg! Ich hasse sie! – hätte ich am liebsten gesagt. „Nur so. Es stört mich nicht.“ brachte ich stattdessen heraus. „Okay, dann gehen wir wieder zurück.“ Ich nickte vorsichtig und wir setzten uns wieder zu den anderen.

My new friend.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt