Kapitel 8

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„Sam, wir wollen Essen.“ rief meine Mutter. Ich hatte überhaupt keinen Hunger.

Ich lief also zurück zu unserem Ferienhaus und setzte mich an den Esstisch. Es gab Spaghetti. Ich spielte mit meiner Gabel im Essen rum und rührte nicht eine Nudel an. Okay, das klingt zweideutig.

„Ist alles in Ordnung, Sam?“ fragte mich Noah, der mich eh schon die ganze Zeit anstarrte.

„Ja, ja. Alles gut.“ sagte ich und gab ihm ein aufgezwungenes Lächeln. „Ich ähm, entschuldigt mich. Ich hab keinen Hunger aber trotzdem danke, Ma.“ hing ich noch dran und verschwand in mein Zimmer. Es tat mir schon Leid, jetzt alles stehen gelassen zu haben. Aber irgendwie ging mir dieser Junge nicht aus dem Kopf. Aiden..

Es klopfte an der Tür. „Herein.“ sagte ich. Und wie es nicht anders zu erwarten war, stand Noah nun im Zimmer.

„Sam, sag mir jetzt was los ist.“

„Was sollte denn los sein? Was wollt ihr eigentlich alle von mir? Mir geht es gut!“ sagte ich, aber ziemlich zickig.

„Okay, hör mal zu. Mag sein, dass ich dich verlassen habe. Und wir machen nicht mehr viel miteinander. Aber ich kenne dich trotzdem noch besser als jeder andere und lange genug, um zu merken, dass mit dir was nicht stimmt. Und anstatt hier die ganze Zeit rumzupöbeln kannst du auch mal sagen, wenn dir etwas nicht passt. Wenn ich nicht dabei sein soll, hier, dann sag mir das, und ich verschwinde. Aber geb dir wenigstens Mühe, deine Mutter gut zu behandeln, wenn du schon nicht reden willst. Sie macht sich Sorgen um dich, und ich auch.“ sagte er. Ich war ziemlich sprachlos. Ich sah auf den Boden.

„Es tut mir leid“ schaffte ich dann zu sagen. Mehr fiel mir natürlich nicht ein, typisch ich.

Ich wollte gerade gehen, da sagte er schnell: „Warte.“

Ich blieb stehen. „Du hast dich echt verändert.“ Okay, jetzt reicht’s.

„ICH habe mich verändert? Du hast Schluss gemacht, du hast dich einen Dreck um mich gekümmert. Alles andere war wichtiger. Ich war nur deine Ex. Dieses eine Mädchen, das keiner versteht. Und jetzt meinst du, ich hätte mich verändert? Wie hätte ich mich deiner Meinung nach verhalten sollen? Du hast mir wehgetan, da kann ich nicht einfach einen auf heile Welt machen, tut mir leid.“ antwortete ich im lauten Ton, verließ das Zimmer und knallte die Tür zu. Ich rannte zum Strand, setzte mich ans Wasser, und weinte. Es war einfach alles beschissen. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter.

„WAS WILLST DU?“ schrie ich. Aber dann erkannte ich langsam durch die Tränen, dass es gar nicht Noah war. Es war Aiden. „Oh, tut mir leid.. ich dachte..“ er lächelte. „Ist schon gut, jetzt sind wir quitt.“ sagte er und ich musste lächeln. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und sah ihn fragend an.

„Wir waren verabredet, schon vergessen?“ fragte er mich grinsend. „Tut mir echt leid, ich hab nicht auf die Zeit geachtet, sonst würde ich jetzt nicht so aussehen.“ antwortete ich ihm.

„Du siehst hübsch aus, wirklich. Mach dir keine Gedanken.“

Ich lächelte verlegen.

Er hatte seine Hände in seinen Hosentaschen, (es waren Shorts), und machte eine Kopfbewegung, in die Richtung, in die wir gehen sollten. Ich folgte ihm. „Warum hast du denn geweint? Also, wenn ich fragen darf.“

„Ach, das ist eine lange Geschichte.“ antwortete ich. Er grinste. „Ich hab’ Zeit.“ sagte er und blieb stehen. „Setzen wir uns doch.“

Wir setzten uns nebeneinander in den Sand und er sah mich gespannt an.

My new friend.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt