Als wir alle in dem Café saßen herrschte zwischen Noah und mir Stille. Tyler und Jill unterhielten sich als wären sie schon seit Jahren verheiratet und Noah und ich warfen uns gegenseitig tödliche Blicke zu. Warum? Keine Ahnung. Er war die ganze Zeit angespannt und ich konnte mir nicht mal zum Teil denken, was mit ihm los war. Es war, als würde ein völlig fremder vor mir sitzen. Langsam wurde ich nervös, was mich dazu verleitet hat auf meiner Unterlippe rum zu kauen. Als der Kellner kam setzten Noah und ich ein gespieltes Lächeln auf und gaben dem Kellner unsere Bestellung. Ich nahm einen warmen Kakao und dazu einfach nur Pommes rotweiß. „Das selbe für mich.“ hörte ich Noah sagen der mir einen bösen, aber zugleich enttäuschten Blick zuwarf. Was war nur los mit ihm?
Seine Blicke verwirrten mich so sehr, dass mir selbst der Appetit verging. Jill hingegen himmelte Tyler an und sie verstanden sich prima. Immer diese nervigen Pärchen, dachte ich mir. Doch als mich alle drei total verdutzt ansahen, und Jill rot anlief, wurde mir klar dass ich diesen Gedanken laut ausgesprochen hatte. Ich ließ mich in meinen Stuhl sinken und versuchte meinen Blick von allen anderen abzuwenden.
„Sam, kommst du kurz mit? Ich müsste mal etwas mit dir besprechen. Entschuldigt uns.“ sagte Jill übertrieben nett und lächelte Tyler wie ein Honigkuchenpferd an. Sie packte mich an meinem Handgelenk und zog mich mit zur Mädchentoilette. Dort angekommen funkelte sie mich böse an. „Sam ich bin dir echt dankbar dass du mitbekommen bist, ja. Aber bitte lass deine Kommentare, das ist sau peinlich!“ sagte sie aufgebracht und ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Doch ihr böser Blick traf meinen und mein Schmunzeln verschwand. „Sorry, war nicht mal Absicht. Ich werde besser aufpassen.“ antwortete ich ihr und versuchte ein erneutes Grinsen zu unterdrücken. Sie nickte zufrieden und wir gingen wieder zum Tisch, an dem die Jungs auf uns warteten.
Bevor wir uns setzen konnten, kam Tyler zu Wort. „Kann ich jetzt auch mal kurz mit dir sprechen?“ fragte er Jill und grinste sie dabei an. Sie nickte und beide standen auf um den Tisch zu verlassen. Ich ahnte nichts Gutes. Nun saß ich hier alleine mit Noah.
„Das war doch geplant.“ murmelte ich eher in mich hinein, doch Noah hörte meine Worte und antwortete mit einem „Ja.“.
„Okay, leg los. Was war so wichtig?“ begann ich das Gespräch.
Noah legte seine Hand auf den Tisch und deutete mit einem Nicken darauf hin, dass ich sie mir ansehen sollte. Sie war grün und blau, inklusive zwei kleinen Wunden. „Was hast du gemacht?“ fragte ich ihn etwas schockiert. „Was dein Freund gemacht hat solltest du wohl eher fragen. Er hat doch angefangen.“ entgegnete Noah mir. „Welcher Freund? Tickst du nicht mehr richtig?“ fragte ich ihn empört und setzte einen bösen Blick auf. Was redet er da nur?
„Welcher Freund? Ich meine Mason.“, nun hörte ich zu. „Niemals. Du lügst.“ warf ich ihm vor und sah ihm tief in die Augen, in denen sich Schmerz widerspiegelte. „Wenn du das denkst, ruf ihn an und frag.“ forderte er mich auf und mein Herz begann zu rasen. Zögernd nahm ich mein Handy in die Hand und wählte Masons Nummer. „Sam, endlich! Es tut mir so leid ich wollte nicht -“ fing er an, doch ich unterbrach ihn mit einer knappen Frage. „Stimmt das?“
Erst herrschte Stille, bis er ein leises „Ja..“ von sich gab. Ich holte tief Luft, schloss meine Augen und drückte auf Gespräch beenden. „Tut mir leid, ich muss gehen.“ sagte ich zu Noah ehe ich meine Jacke nahm und aus dem Café stürmte. Meine Augen füllten sich mit Wasser und mein Bauch verkrampfte sich schlagartig. Ich fühlte mich so schlecht.
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My new friend.
RomanceSamantha ist fast 17 Jahre alt und ziemlich genervt von der Liebe, weshalb sie ihr aus dem Weg gehen möchte. Ihr ganzes Leben stellt sich aber auf den Kopf, als ihre Mutter mit ihr in den Urlaub fährt. Sie lernt neue Leute kennen, was ihren Ex-Freun...