KIARAAm nächsten Morgen wachte ich in meinem Bett wieder auf. Kaden lag neben mir und schlief. Ich rüttelte an seiner Schulter bis er endlich seine Augen aufschlug und mich müde anschaute. "Wann hast du mich Nachhause gebracht?" fragte ich ihn und setzte mich auf. Ich trug immer noch die Kleidung von gestern Abend. "So gegen drei?" nuschelte er und setzte sich ebenfalls auf. "Hast du Ivana und Alejandro schon angerufen?" Er schaute mir direkt in die die Augen und nickte. "Aber ihr Geschäft ist momentan wichtiger als ein Sohn der im Koma liegt und zwei weitere Kinder die bis Abends um drei am Bett von Reece sitzen und weinen." knurrte er und stand auf. Ich war im Krankenhaus ziemlich schnell eingeschlafen. Meinte er sich damit? Heulend am Bett zu sitzen? "Hast du gestern geweint als ich eingeschlafen war?" fragte ich ihn direkt und wartete auf seine Antwort. "Ja. Er ist mein Bruder. Dann sollte man über seinen Stolz steigen und Gefühle zeigen und zeigen das man sich um ihn sorgt." Er schaute mich nachdenklich an. "Und ich würde alles tun um ihm das Leben zu retten" flüsterte er. "Das ist toll. Reece kann froh sein so einen tollen Bruder wie dich zu haben" sagte ich und lächelte ich aufmunternd an. Er erwiderte mein Lächeln schwach und öffnete die Tür. "Ich fahr ich circa einer Stunde wieder ins Krankenhaus, wenn du mit willst warte einfach beim Auto." Ich nickte und schaute ihm zu wie er mein Zimmer verliess. Ich stand auf und machte mich auf den Weg ins Badezimmer. Ich war innerhalb wenigen Minuten fertig geduscht und angezogen. Die Schminke liess ich einfach weg. Erstens hatte ich keinen Bock mich zu schminken und zweitens hatte ich keinen Bock mit Schminke im Gesicht rumzulaufen. Ich rannte die Treppe runter aus dem Haus zu Kadens Auto. Kaden sass schon im Auto und tippte auf seinem Handy herum. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und erhaschte einen Blick auf seinen Display. Er schaute Bilder von sich und seinem Bruder an. Kaden vermisst Reece wirklich und hat auch Angst um ihn. Als ich Kaden zum ersten mal traf hätte ich niemals gedacht das ich diese Worte zu ihm sage die ich heute Morgen zu ihm gesagt hatte. Und ich hätte auch nie gedacht das er mal heulend am Krankenbett seines Bruders sitzen wird und sich Bilder von ihm und sich anschaut weil er ihn so vermisst. Oder das er alles für Reece tun würde. Und ich hätte niemals gedacht das ich mir wünschen würde Kaden früher kennengelernt zu haben. Das die Kings meine erste und letzte Pflegefamilie waren. Oder das ich vorhatte hier zu bleiben. Und das ich Kaden und Reece auf eine Art liebte und sie nicht verlieren wollte.
"Kiara?" Kaden riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte gar nicht bemerkt das wir schon angekommen waren. "Alles okay?" Kaden musterte mich besorgt. Ich nickte bloss und stieg aus. Kaden folgte mir und wir liefen den selben Weg wie gestern Abend. Schweigend betraten wir Reeces Zimmer und setzte uns auf die beiden Stühle die neben dem Bett standen. Wir schaute Reece eine Weile einfach schweigend an bis Kaden sich räusperte. "Mom und Dad kommen bestimmt bald Reece" ich schaute überrascht zu ihm. Wir beide wussten das die beiden erst in zwei Wochen zurück komme werden. "Wieso erzählst du ihm das?" flüsterte ich Kaden zu. "Er hört uns vielleicht." flüsterte er zurück und stand auf. Er lief zu Reece Bett und schaute auf seinen Bruder hinab. "Hey grosser Bruder du musst aufwachen. Wir vermissen dich" stotterte er mit brüchiger Stimme. Ich stand auf und stellte mich zu Kaden. Ich drückte seine Hand. Er drehte den Kopf zu mir. In seinen Augen konnte ich Tränen erkennen. Und schon lief ihm eine über die Wange. Ich hob meine Hand und wischte sie weg. "Reece ist ein starker Kämpfer, er wird das schaffen" hauchte ich und schaute zu Reece. "Genau wie du! Reece wird das schaffen. Wir werden das zusammen schaffen wir müssen bloss zusammenhalten" Und damit meinte ich nicht nur diese Situation. Ich meinte damit auch das wir es schaffen werden diese Familie vor dem endgültigen Absturz und zerbrechen zu retten.
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New Family
Teen FictionKiara zieht ständig um. Kiara wechselt ständig die Schule. Und sie wechselt ständig ihre Familie. Sie ist im Heim aufgewachsen und ist mit vierzehn Jahren zu ihrer ersten Pflegefamilie gezogen. Nun ist sie bald siebzehn und wechselt zum sechsten mal...