Kapitel 30

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KADEN

Alejandro blickte mich geschockt an ihm entwich ein erschrockenes Keuchen. Es hat so gut getan ihm das alles endlich an den Kopf zu werfen. Mir war klar das es nie wieder so sein wird wie früher, aber dass wollte ich auch nicht. Es darf nicht wie früher sein. Denn Aurelia ist nicht hier. Das einzige was ich wollte war, dass wir wieder eine Familie waren. Ich war wirklich bereit ihm alles zu vergeben. Nur um wieder eine Familie zu werden.

Als ich meinen Mund öffnete um etwas weiteres zu sagen unterbrach mich das laute Heulen eines Krankenwagens. Alle drehte sich zu den grossen Treppen um die ins Galagebäude führten und sahen zu wie die Sanitäter mit einer Trage nach oben hasteten. Etwas in mir rumorte und sagte mir dass etwas schlimmes passier ist. Ich wusste nicht woher dieses Gefühl kam, aber es war hier.

Doch als ich die zierliche Frau auf der Trage erkannte die wenige Minuten später die Treppen runter getragen wurde, wusste ich woher das Gefühl kam.
„Mom!", schrie ich und rannte auf die Sanitäter zu. Einer von ihnen bemerkte mich als sie die Trage in den Krankenwagen hoben.
„Bleiben sie bitte auf Abstand", befahl er mir und wartete bis sein Kollege zu meiner Mutter eingestiegen war, um die Türen zu schliessen.
„Sie ist meine Mutter!", rief ich entrüstet und folgte ihm nach vorne.
„Wie bringen sie ins nächste Krankenhaus. Ins Cleveland Clinic.", fügte er noch hinzu bevor er auf den Fahrersitz kletterte und mit laut heulender Sirene vom Platz fuhr.

Kiara blieb neben mir stehen und blickte besorgt zu mir auf. Ihre HighHeels hielt sie noch immer in den Händen und mit der anderen Hand hob sie ihr Kleid vom Boden, sodass es nicht dreckig wurde oder sie darüber stolperte.
„Komm her", murmelte sie und breitete ihre Arme aus. Ich beugte mich zu ihr runter und schlang meine Arme um ihren ebenso zierlichen Körper.
„Wir fahren ihr gleich hinterher", nuschelte sie gegen meine Brust.


Zusammen mit Ava, Reece, Kiara, Hunter und meinem Vater betrat ich das Krankenhaus und lief zielstrebig auf den Informationsschalter zu. Der rothaarige dürre Mann schaute erschrocken auf als ich an die Scheibe neben ihm klopfte.
„Wo liegt Ivana King? Sie ist meine Mutter", fragte ich barsch und blickte ihn ungeduldig an.

„Sie wird gerade noch behandelt sie könnten nur draussen vor dem
Notfall warten", ratterte er runter und schielte ängstlich zu meiner geballten Faust. Als ich seinen Blick bemerkte lockerte ich sie schnell und liess sie sinken.
„Dankeschön." Ich versuchte ihm als Entschuldigung noch ein Lächeln zu schenken. Anscheinend habe ich ihm einen ziemlichen Schrecken eingejagt.

„Beruhig dich Kaden", erklang Avas sanfte Stimme hinter mir und sie legte ihre Hand um meine zitternde.
„Ich bin ruhig", antwortete ich, liess aber ihre Hand nicht los als wie in Richtung Notfallstation liefen.
„Du zitterst", bemerkte sie und versuchte mit mir Schritt zu halten. Die anderen waren bereits zurückgefallen, vor allem Kiara die in ihren hohen Schuhen kaum laufen konnte.

„Ist doch egal", brummte ich und blieb im stehen. Neben uns stand auf einem silbernen Schild dick und fett Notfall. Im Flur vor und sassen die Menschen auf alten Plastikstühlen. Manche tranken Kaffee andere starrten abwesend an die weisse Wand vor ihnen oder auf den Boden vor ihnen.
„Kaden ihr gehts gut."
Ich schloss die Augen und atmete tief ein.
„Was wenn nicht?"
Sie seufzte und stellte sich vor mich sodass ich sie anschauen musste.
„Ihr gehts gut", wiederholte sie ihre Worte und blickte mir dabei fest in die Augen.

Kiara die keuchend neben uns stehen blieb unterbrach unsere Unterhaltung. Sie stütze sich an mir ab und zog ihre Schuhe ein weiteres Mal aus.

„Mir egal wie dreckig der Boden ist. Ich halte es keine weitere Sekunde in diese Dingern aus", knurrte sie und blickte dann zu uns hoch.

„Sorry war taktlos", murmelte sie nun und blickte sich suchend nach einem freien Platz um. Als sie keinen fand drehte sie den Kopf wieder zu uns und blickte mich nachdenklich an.

„Alles okey?" Ich nickte stumm, da ich keine Lust auf eine weitere Diskussion dieser Art hatte. Kiara nickte zögernd und liess es dabei.

Reece, Hunter und Dad tauchten nun auch auf und verteilten Kaffee. Inzwischen waren Plätze frei geworden und wir setzten uns. Keiner sprach ein Wort alle schwiegen und tranken ihren Kaffee, den ich aber nach dem ersten Schluck schon wegstellt hatte. Er schmeckte wässerig. Mehr heisses Wasser als Kaffee.

Wären wir in einer anderen Situation würde ich über die Grimassen lachen die Ava schnitt, wenn sie einen Schluck von ihrem Kaffee nahm.
Als sie meinen Blick bemerkte stellte sie den Kaffee weg und lehnte sich an meiner Schulter an. Sie sagte nichts. Ihr Kopf lag auf meiner Schulter und ihre Hand hatte sich mit meiner verschlungen und lagen auf ihrem Schoss. Sie schenkte mir stummen Trost, und das war das einzige was ich gerade brauchte. Ihre Nähe.

KIARA

Verstohlen schielte ich zu Reece rüber, der schon seit Ewigkeiten an seinem Handy hing.
„Schreibst du mit Noah?", fragte ich ihn nun freu hinaus. Er blickte überrascht auf.
„Ja. Er würde gerne kommen aber seine Eltern haben ihn für ein paar Tage auf eine Yacht geschleppt und wollen jetzt nicht umkehren", antwortete er mir und legte das Hand weg. Und dann breitete sich eine unangenehme Stille zwischen uns aus. Jeder tauchte wieder in seine Gedanken ein.

„Familie King?" Ein ältere Arzt kam mit einem Klemmbrett auf uns zu.
„Ja die sind wir", antwortete Kaden. Er richtete sich eilig auf und ich weckte Reece neben mir auf.
„Wollen Sie vielleicht in mein Besprechungszimmer kommen?" Er liess den Blick über uns schweifen.
„Aber nur Familienangehörige", fügte er hinzu. Entschuldigend blickte ich zu Hunter.
„Schon okey. Geh nur." Er schenkte mir noch ein aufmunterndes Lächeln bevor ich mich erhob und zusammen mit den beiden Brüdern dem Arzt und Alejandro folgte.

Mit einem lauten Seufzer liess sich der Arzt, der sich inzwischen als Dr. Bentley vorgestellt, auf den grossen Bürostuhl fallen.
„Sitzen sie alle?", fragte er ohne von seinen Unterlagen aufzusehen.
„Ja", antwortete ich für alle als ich mich zusammen mit Reece auf einen Stuhl quetschte.

„Ivana King leidet unter einer Herzmuskelerkrankung. Ihr Herzmuskel ist krankhaft vergrössert und ihr Herzmuskel ist ebenfalls leicht entzündet." Nun blickte Dr. Bentley auf und legte seine Mappe weg.
„Die Behandlungsmöglichkeiten liegen zwischen Operation und Konservativen Therapien."
Reece neben mir keuchte erschrocken auf. Kaden, der auf dem Stuhl neben mir sass, blickte den Doktor geschockt an. Alejandro hatte wie immer seine Maske aufgesetzt.
Natürlich hatte ich die Worte des Arztes verstanden aber ich wollte sie nicht glauben.
„Wird sie die Behandlung überstehen?", fragte Alejandro nun.
„Natürlich. Glücklicherweise haben wir es früh genug bemerkt und werden sofort mit der Behandlung beginnen wenn sie sich für eine entschieden haben."
Alejandro blickte zu uns und dann wieder zum Doktor.
„Geht ihr schonmal Nachhause ich kläre das hier noch", wies er uns an.
„Können wir noch zu Mom?" Reece blickte zum Arzt der darauf den Kopf schüttelte.
„Kommt morgen wieder. Sie braucht noch Ruhe." Er schenkte uns noch ein Lächeln bevor wir uns verabschiedeten und sein Büro verliessen.

Als Hunter und Ava uns bemerkten sprangen sie auf und kamen auf uns zu.
„Alles okey?", fragte mich Hunter besorgt als er vor mir stehen blieb.
„Ich erzähl dir alles Zuhause", versprach ich ihm und griff nach seiner Hand. Als ich zu Ava und Kaden rüber blickte sah ich wie Ava wortlos die Arme um Kaden schlang und ihn umarmte. Er schlang ebenfalls seine Arme um ihrem zierlichen Körper und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren, die nicht mehr so toll frisiert waren wie sie es vor einigen Stunden noch waren.

„Kommt, gehen wir Nachhause", sagte Kaden als er sich von Ava gelöst hatte und nach ihrer Hand gegriffen hat. Wir nickten und folgten den beiden nach draussen wo die Limousine schon auf uns wartete, um uns Nachhause zu fahren.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 23, 2019 ⏰

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