KIARA
Schweigend sass ich zwischen Reece und Kaden. Mr und Mrs King sassen uns gegenüber und schauten mich schweigend an.
"Willkommen in der Familie kleine" meldete sich endlich Mr King zu Wort.
"Nenn uns einfach Ivana und Alejandro" ich nickte. Ein Glück wollen sie nicht das ich ihnen Mama und Papa sage oder noch schlimmer Mommy und Daddy. Und nein nicht im perversen Sinne.
"Kaden du nimmst Kiara an Montag mit zur Schule ja?" Ivana lächelte ihren Sohn an, der ignoriert sie nur.
"Wenns sein muss" brummte er.
"Danke" Ivana drehte sich zu Alejandro.
"Kaden wir müssen nach dem Essen reden" Alejandro schaute Kaden wütend an und umklammerte seine Gabel.
"Wieso? Was passt euch jetzt schon wieder nicht?!" fauchte er und schmiss seine Gabel quer über den Tisch. Reece neben mir stöhnte genervt auf.
"Dein Verhalten!" brüllte Alejandro und knallte mit seiner Faust auf den Tisch. Das Geschirr klirrte und Ivana zuckte erschrocken zusammen.
"Dann tauscht mich doch ein!" brüllte Kaden und sprang auf.
"Kauft euch euren Traumsohn. Ihr wisst wie es geht!" brüllte er weiter und rannte aus dem Esszimmer. Geschockt schaute ich zu Reece der bloss seinen Vater anstarrt. Sein Blick war voller Hass. Ich schluckte und legte das Besteck weg.
"Ich bin müde. Ich geh schonmal schlafen" Ivana nickte. Ich warf einen letzten Blick zu Reece der seinen Vater immer noch anstarrt.Ich liess mich im Pyjama auf mein Bett fallen und atmete tief ein und aus. Diese Familie war alles aber nur nicht perfekt. Als ich die riesige Villa ,die schon fast ein Schloss war, gesehen habe dachte ich die Familie die hier wohnt wäre glücklich und eine der perfekt Vorzeige Familien. Aber das heute hatte mir gerade das Gegenteil bewiesen. Es war Samstag. Also würde ich bald zur Schule gehen müssen. Na toll. Wird bestimmt mega toll und ich werde viele Freunde finden. Nicht.
Ich breitete das Badetuch auf der Liege aus und legte mich drauf. Ich schloss meine Augen und genoss die Stille. Doch die wurde prompt gestört. Mein momentaner Lieblingsmensch Kaden kam auf mich zu. Mit einer Wasserpistole in der Hand.
"Wenn du das machst was ich denke was du gleich machen wirst hau ich dich!" rief ich und sprang auf.
"Komm schon es ist mega heiss hier draussen"
"Ja weil ich hier bin" ich grinste fies und gab mir innerlich einen High-Five.
"Pfff" brummte er und zielte auf mich.
"Nein!" schrie ich. Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen spürte ich das eisig kalte Wasser auf meinen Körper.
"Du Arsch!" rief ich und rannte auf ihn zu. Kaden konnte sich kaum vor Lachen halten sodass er mich nicht bemerkte. Nur dumm für ihn, er stand direkt am Poolrand.
"Karma" sagte ich bevor ich ihm einen Stoss verpasste und er ins Wasser plumpste. Dieses Mal konnte ich nicht mehr aufhören zu lachen. Sein entsetztes Gesicht als er auftauchte gab mir den Rest.
"Hahah sehr witzig. Hilf mir mal"
Ich hielt ihm noch immer lachend die Hand hin. Doch statt das er sich an der hochzog riss er mich ins kalte Nass.
Ich tauchte wieder auf und schaute ihn wütend an.
"Doppel Arsch" murrte ich, musste aber trotzdem grinsen.Kaden und ich schwammen noch einige Runden bevor er davon eilte mit der Erklärung sein Zimmer aufräumen zu müssen.
Ich verschwand mit meinem Handtuch in meinem Zimmer.
Das Handtuch warf ich in den Wäschekorb zusammen mit meinem Bikini. Dann stieg ich unter die Dusche.In kurzen schwarzen Shorts und einem weissem Trägertop verliess ich mein Zimmer wieder. Reece hatte irgendwas von einer Bibliothek gesagt. Sie sollte am Ende des Flures sein.
Als ich schliesslich vor der riesigen Flügeltür stand breitete sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus. Ich öffnete sie und betrachtete all die vielen Bücher. Die Regale waren riesig und es gab Leitern um ganz nach oben zu kommen. Ich strich über die Buchrücken bis ich bei einem Buch stehen blieb.
"New Family" Ich zog es heraus und las die Zusammenfassung auf der Buchrückseite.
Zusammen mit dem Buch liess ich mich auf einen der Sitzsesseln nieder. Ich schlug das Buch auf und fing an zu lesen."Kiara?!" Kadens genervte Stimme riss mich in die Realität zurück. "Ja?" ich klappte das Buch zu und legte es auf meinen Schoss.
"Essen ist fertig" sagte er und verliess die Bibliothek mit schnellen Schritten.
Wieso ist es jetzt wieder so...kalt? Vorhin am Pool war er ganz anders.Bevor ich nach unten ging hatte ich das Buch noch in mein Zimmer gebracht. Am Tisch herrschte eine unangenehme Stille.
"Wie ist die Schule den so?" fragte ich damit diese unangenehme Stille endlich verschwand.
"Ganz okay. Es gibt die typischen Gruppen. Eine ganz normale High-School eigentlich" Reece lächelte mich aufmunternd an und ass dann weiter. Kaden schwieg und starrte auf seinen Teller. Ivana und Alejandro beobachteten ihn dabei. Irgendwas stimmt hier nicht. Kaden hob schliesslich den Blick und verdrehte die Augen.
"Was habt ihr den jetzt schon wieder?" keifte er und lehnte sich zurück.
"Kaden benimm dich bitte. Kiara ist hier" Ivana schaute ihren Sohn mahnend an.
Ich schluckte. Also müssen sich alle wie Spiesser benehmen sobald ich den Raum betrete?
"Mich stört sein Verhalten nicht. Ich weiss nichtmal was ihr daran so schlimm findet. Jeder Jugendlicher hat mal seine schwere Zeit" versuchte ich Kaden aus der Situation zu retten. Ich wollte nicht das es wie gestern endete. Und schon garnicht weil wegen mir.
"Kiara du hast hier nichts zu sagen ja? Das ist nicht dein Problem" zischte Ivana und schaute mich wie Kaden vorhin mahnend an.
"Wenn dir meine Meinung nicht passt kannst du mich weitergeben. Bin dran gewöhnt" antwortete ich spitz. Ich konnte sowas überhaupt nicht leiden. Wenn man meine Meinung nicht akzeptierte. Man muss mir nicht zustimmen. Man muss mich und meine Meinung bloss akzeptieren.
"Kiara benimm dich nicht so!" fauchte Ivana und schaute zu Alejandro.
"Lasst sie. Sie hat bloss Kaden verteidigt und ihre Meinung gesagt." meldete sich nun Reece zu Wort.
"Alle in ihre Zimmer!" schrie Alejandro und funkelte uns wütend an. Ich stand auf und lief aus dem Esszimmer.
"Alles deine Schuld" raunte mir Kaden zu als er an mir vorbei lief.
Wie wäre es mit einem Danke? Oder wenigstens nicht so einen blöden Kommentar abgeben.
"Hör nicht auf ihn. Er macht eine schwere Zeit durch" sagte Reece und folgte seinem Bruder die Treppe hoch. Deshalb hat er so reagiert. Weil ich genau ins schwarze getroffen habe. Ich werde herausfinden was er hat und werde versuchen diese Familie vor dem endgültigen Ende zu retten.
Die Familie sollte man schätzen und schützen.
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New Family
Dla nastolatkówKiara zieht ständig um. Kiara wechselt ständig die Schule. Und sie wechselt ständig ihre Familie. Sie ist im Heim aufgewachsen und ist mit vierzehn Jahren zu ihrer ersten Pflegefamilie gezogen. Nun ist sie bald siebzehn und wechselt zum sechsten mal...