KIARA
Es war schwierig nach gestern Kaden noch in die Augen zuschauen. Nicht weil er adoptiert war ganz bestimmt nicht, sondern weil ich es ihm nicht sagen konnte. Reece hatte mich darum gebeten es nicht zu tun, also werde ich es nicht tun. Vorläufig jedenfalls. Er muss es eines Tages erfahren umso länger wir warten umso schlimmer wird es.
Das Klingeln meines Handys unterbrach meinen Gedankenfluss. Als ich Alishas Namen aufblinken sag schlich sich ein lächeln auf meine Lippen.
„Na du?" begrüsste ich sie.
„Hey du!" Sie lachte. „Hast du Lust heute was zu machen?" fragte sie mich. „Klar wann und wo?" Ich lehnte mich an die Küchentresen und wartete auf Alishas Antwort.
„In einer Stunde am Strandrestaurant?" schlug sie vor. „Dann bis in einer Stunde."Ich erkannte Alishas Rote Haare schon von weitem.
„Hey!" rief ich und lief auf sie zu. „Hey du!" rief sie zurück und umarmte mich zur Begrüssung. Wir setzte uns und bestellten uns einen Burger mit Pommes.
„So was gibts neues?" Ich fing an zu Grinsen.
„Hunter" Sie riss die Augen auf und fing ebenfalls an zu grinsen.
„Du hast einen Typen kennengelernt?" Ich nickte und holte mein Handy hervor. Als ich ihr ein Bild von ihm zeigte wurde ihr Grinsen noch breiter.
„Schnapp ihn dir Girl!" sie machte eine Raubkatzen Handbewegung. Lachend schüttelte ich den Kopf.
„Er ist süss. Mega süss" schwärmte ich.
„Frag ihn nach einem Date" Alisha schaute mich begeistert an.
„Meinst du?" sie nickte so heftig dass ich Angst hatte sie würde eine Gehirnerschütterung bekommen.
Kurzerhand entschloss ich mich dazu ihn wirklich zu fragen. Kaum hatte ich die Nachricht abgeschickt kamen mir de Zweifel. Was ist wenn er mich korbt?
Als mein Handy aufblinkte liess ich es beinahe vor Schreck fallen.
„Lies du sie" Ich hielt Alisha mein Handy hin. Sie verdrehte die Augen und nahm es mir aus der Hand.
„Ich würde sehr gerne mit dir auf ein Date gehe Kiara" las sie laut vor und grinste. Erleichtert atmete ich aus und nahm ihr das Handy aus der Hand.
„Du hast nicht wirklich gedacht dass er dich korbt?" Betretend schaute ich auf den Tisch.
„Zum Glück hast du ja mich" Arrogant warf sie ihre Haare über die Schultern und schlug ihre Beine übereinander. So tollpatschig wie sie nunmal war schlug sie ihr Knie am Tisch an. Mühsam verkniff ich mir das Lachen.
„Scheisse!" fluchte sie und rieb über ihr Knie. Wütend schaute sie zu mir.
„Wag es ja nicht zu lachen!" drohend fuchtelte sie mit ihrem Zeigefinger vor meiner Nase herum. Da war es um mich geschehen, laut prustete ich los.Nervös betrachtete ich mich im Schaufenster. Zuhause war ich mir noch sicher dass ich mich richtig entschieden hatte. Hellblaue Boyfriendyeans ,ohne Löcher, und eine weisse lockere Bluse mit Spitze. Meine Haare hatte ich geglättet und sie fielen mir locker über die Schultern.
„Hey." Hunter stellte sich neben mich.
„Hey." ich drehte mich zu ihm und lächelte.
„Du siehst gut aus" bemerkte er. Meine Wangen färbten sich leicht rot.
„Danke. Du auch" erwiderte ich. Er trug eine Jeans und ein schlichtes weisses Shirt. Seine Haare waren im Gegensatz zum letztem mal nicht streng nach hinten gebürstet. Einfach natürlich. Und das stand ihm eindeutig besser. Wobei er sieht einfach immer mega gut aus.
Er lachte leise.
„Kann es losgehen?" fragte er und hielt mir seinen Arm hin. Grinsend hackte ich mich ein.Wenig später betraten wir die Spielhalle. Mir kamen diese üblichen Dinge wie Kino oder was essen gehen ziemlich öde vor also schlug ich die Spielhalle vor. Die hatte ich bei meiner letzten Gala-Shoppingtour entdeckt. Zielstrebig steuerte ich auf den Airhockeytisch zu.
Ich warf den Getto ein und schaute grinsend zu Hunter.
„Niemand schlägt mich bei diesem Spiel" warnte ich ihn vor.
„Sei dir da mal nicht so sicher" er grinste und spielte den Puck zu meinem Tor. Rechtzeitig schleuderte ich ihn zurück.
„Try me!" lachte ich und spielte den Puck wieder zurück direkt in sein Tor.Wir verbrachten den ganzen Abend am Airhockeytisch. Er gewann ganze dreimal meine Gewinne zählte ich nicht mal.
Wir hatten uns noch ein Eis bei der Eisdiele gegenüber geholt, und schlenderten nun durch die Stadt.
„Das hätte ich nicht erwartet" Grinsend leckte er sein Eis ab.
„Ach ja?" meinte ich grinsend und wendete mich meinem Eis.
„Nicht nur das" Überrascht schaute ich zu ihm. Sein Grinsen war verschwunden und er starrte auf seine Füsse.
„Was denn noch?" hackte ich nach und blieb stehen.
„Das die Kings dich adoptiert haben" Er blieb ebenfalls stehen. Ich runzelte die Stirn.
„Ich meine damit sie kommen so kalt und herzlos rüber. Wenn sie über die Arbeit sprechen haben sie diesen Glanz in den Augen, aber wenn sie mit ihren Söhnen geredet haben dann..." er brach mitten im Satz ab. Ich ging einen Schritt auf ihn zu.
„Ich weiss was du meinst. Mich hat es selbst überrascht das sie mich adoptiert haben. Weil sie ja so mit ihrer Arbeit beschäftigt sind. Aber ich bin ihnen dankbar dafür." Er hob den Blick und schaute in meine eisblauen Augen.
Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Instinktiv griff ich nach seiner freien Hand.
„Lass uns weitergehen" Ich lächelte ebenfalls und zog ihn mit mir. Ein Lachen ertönte und er zog mich zu sich zurück. Er nahm mir mein bereits verlaufenes Eis aus der Hand, und stellte es auf der Bank neben uns ab. Erwartungsvoll schaute ich ihn an. Seine braune Augen mit goldenen Sprenkeln blickten in meine Eisblauen. Wir waren einander so nahe das ich seinen Atem auf meinem Lippen spüren konnte. Mein Blick wanderte langsam zu seinen Lippen runter.
„Wenn die das zu schnell geht dann..."
Ich legte meinen Zeigefinger auf seine Lippen und brachte ihn so zum schweigen.
„Halt den Mund und küss mich" hauchte ich. Und das tat er. Erst streiften sich unsere Lippen bloss, doch dann legte ich meine Hände in seinen Nacken und zog ihn näher an mich. Leicht nahm ich den Geschmack von Minze und Erdbeere wahr.
Ein kribbeln breitete sich in meinen Bauch aus und Wärme durchflutete meinen Körper. Mir war klar dass das ganze ziemlich schnell ging, aber es fühlte sich so gut und richtig an. Es fühlte sich so an als würden wir uns ein Leben lang kennen. Und ich hatte es satt mich immer zu verkriechen weil ich Angst davor hatte verletzt zu werden. Bei Hunter fühlte ich mich sicher.

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New Family
Fiksi RemajaKiara zieht ständig um. Kiara wechselt ständig die Schule. Und sie wechselt ständig ihre Familie. Sie ist im Heim aufgewachsen und ist mit vierzehn Jahren zu ihrer ersten Pflegefamilie gezogen. Nun ist sie bald siebzehn und wechselt zum sechsten mal...