KIARA
Kaden behielt Recht. Keine fünf Stunden später sassen betraten wir die nächste Gala. Alejandro und Ivana wurden von allen herzlich begrüsst.
"Sucht doch schonmal einen Tisch" flüsterte Ivana uns zu.
"Werden wir" brummte Kaden und lief zielstrebig auf einen leeren Tisch ganz hinten zu. Kaum hatten wir uns hingesetzt standen zwei Kellner neben uns.
"Bringen sie uns drei Drinks" Der Kellner nickte und verschwand eilig.
"Wir haben auch noch leckere Vorspeisen" der andere Kellner lächelte freundlich.
"Wir haben keinen Hunger." Ich warf Kaden einen bösen Blick zu.
"Trotzdem danke" fügte er hinzu.
Der Kellner nickte und eilte zum
nächsten Tisch.
"Der hat dich mit seinen Blicken ja schon fast ausgezogen" brummte Kaden. Reece fing an zu grinsen.
"Ganz locker Brüderchen. Sie ist alt genug" Auch ich verkniff mir ein Grinsen.
"Keine Angst ich habe null Interesse an einer Beziehung." Kaden nickte und warf dem Kellner von vorhin einen bösen Blick zu ,als er die Drinks vor uns abstellte.
Er hatte seine schwarzen Haare glatt nach hinten gebürstet. Er trug ein weisses Hemd mit einer schwarzen Fliege, dazu eine schwarze Anzugshose.
Als er meinen Blick bemerkte grinste er und stellte den Drink mit einer Serviette vor mir ab.
Bevor ich die Serviette auseinander faltete schaute ich ob Kaden zu mir schaute. Er war damit beschäftigt den Kellner zu beobachten und Reece spielte mit dem Schirmchen seines Drinks. Unauffällig faltete ich die Serviette auf.
Normalerweise mache ich sowas nicht, aber ich konnte nicht anders.Darunter hatte er seine Nummer notiert. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Schnell steckte ich die Serviette in meine Clutch. Als ich aufschaute bemerkte ich dass Reece mich beobachtete.
"Pass einfach auf dich auf." flüsterte er.
"Wieso soll sie auf sich aufpassen?" fragte Kaden und lehnte sich vor.
"Ach nur so" Reece lehnte sich grinsend nach hinten. Kaden brummte wieder was vor sich hin bevor er sich ebenfalls zurück lehnte.Ivana und Alejandro hatten sich inzwischen zu uns gesetzt, zusammen mit vier anderen Gästen. Einer Frau und drei Männer.
"Und was macht ihr diese Ferien?" fragte die blonde Frau Ivana.
"Ach wir wollten eigentlich verreisen, es kam aber leider was dazwischen." Ivana winkte ab und schielte zu Reece rüber.
"Ich hatte einen Autounfall und das passt ihnen so gar nicht in den Kram" erklärte Reece. Die Blondine riss die Augen auf und schaute Reece geschockt an.
"Ihnen geht es aber gut?" Reece schaute auffordernd zu Ivana.
"Also bitte Reece" Ivana lachte nervös.
"Was Reece?" zischte er.
"Reiss dich zusammen. Meine Güte" zischte Ivana zurück. Reece verdrehte die Augen.
"Ihm geht es soweit gut" beantwortete ich die Frage der Blondine.
"War bestimmt ein Schock für euch" Kaden lachte leise.
"Naja für unsere Eltern nicht wirklich" Nun schien auch Alejandro bemerkt zu haben über was wir uns gerade unterhielten.
"Kaden!" Warnend schaute er Kaden an.
"Was denn? Ihr seit ja erst nach knapp vier Tagen zurück gekommen" Kaden wurde immer lauter und Ivana schaute sich hektisch um. War ja klar. Niemand sollte das hier mitbekommen.
"Das stimmt doch gar nicht!" herrschte Alejandro ihn an.
„Ach ja?" zischte Kaden.
„Ihr interessiert euch einen Scheiss für uns. Das einzige was euch wichtig ist, ist die Arbeit!" mischte sich nun auch Reece wieder ein. Alejandro haute wütend auf den Tisch.
„Das reicht! Wenn ihr euch nicht zusammenreissen könnt bleibt ihr das nächste mal Zuhause!" Kaden sprang auf und warf die Arme in de Luft.
„Meinetwegen mir doch egal. Lieber verbringe ich den Abend Zuhause auf der Couch als hier bei diesen Geldgeilen Heuchlern!" schrie Kaden. Im ganzen Saal wurde es mucksmäuschenstill. Niemand redete. Niemand ass. Alle schauten an unseren Tisch.
Alejandro erhob sich ebenfalls und ging um den Tisch herum zu Kaden.
„Kommt wir klären das draussen" Kaden entriss ihm seinen Arm und ging einige Schritt von ihm weg.
„Damit niemand mitbekommt was für scheiss Eltern ihr seid?" Bemerkte Reece und stand ebenfalls auf.
„Ihr seid so undankbar" zischte Alejandro. Er drehte sich zu mir um.
„Sie ist wenigstens dankbar dafür was wir ihr alles geben" ich schluckte und schaute zwischen den dreien hin und her.
„Das ist was komplett anderes." bemerkte Kaden.
„Ach ja wieso? Weil sie adoptiert ist?" Alejandro verschränkte die Arme vor der Brust. Entsetzt schnappte ich nach Luft. Ist das sein Ernst? Er lässt Kaden und Reece so da stehen als würden sie mich schlecht behandeln weil sie mich adoptiert haben.
„Was für eine Scheisse natürlich nicht" brüllte Kaden. Er stand nun direkt vor Alejandro.
„Wieso ist es denn was anderes?" fragte er herablassend.
Reece schaute zu mir.
„Weil ich es muss"
Alle schauten überrascht an.
„Ich meine so bin ich nunmal" erklärte ich.
„Genauso geldgeil wie wir hier alle sind?" lachte die Blondine spöttisch. Ich zog eine Augenbraue hoch und schaute zu ihr runter.
„Nein weil ich sowas wie Anstand habe" antwortete ich kühl.
Als ein lautes Scheppern ertönte schauten alle zur Bar. Der süsse Kellner von vorhin bückte sich eilig nach seinem Tablet.
„Entschuldigung" rief er und legte das Tablet auf dem Tresen ab.
Reece und Kaden nutzen die Ablenkung und verschwanden. Unsicher schaute ich auf den Stuhl und dann zum Ausgang.
„Ich gehe kurz an die frische Luft" Niemand reagierte darauf. Alejandro hatte sich wieder gesetzt und diskutierte weiter mit den Männern über sein Geschäft.Mit geschlossenen Augen sass ich auf der Bank vor dem grossen Gebäude und versuchte das alles zu verdauen.
„Störe ich?" Überrascht drehte ich mich um. Der süsse Kellner stand hinter mir und schaute mich fragend an.
„Nein setzt dich nur" Ich rutschte ein wenig zur Seite. Er setzte sich neben mich und wir schwiegen eine Weile.
„Passiert das öfter?" durchbrach er die Stille.
„Nicht das ich wüsste" antwortete ich ihm.
„Ich hoffe ich habe die Situation nicht falsch verstanden" verlegen kratze er sich im Nacken. „Nein" ich lachte leise. „Deine Tablet Aktion hat mir den Arsch gerettet" Er fing an zu grinsen. „Dann hat sich die Blamage ja gelohnt" bemerkte er.
„Danke dafür" Er winkte ab. „Ich helfe gerne hübschen Mädchen aus der Patsche" Ich spürte wie meine Wangen eine rötliche Farbe annahmen.
„Dann war die Serviette von dir?" Ich wusste die Antwort zwar bereits, aber ich wollte nur wissen ob es kein Witz war.
Er grinste verlegen. "Ja die ist von mir" Er kratzte sich am Kinn.
"Dann melde ich mich bei dir" Er nickte grinsend.
"Jederzeit"
Lächelnd stand ich auf und lief zu Kaden und Reece, die schon vor dem Auto standen und auf mich warteten. Bevor ich einstieg drehte ich mich nochmal um und winkte ihm zu. Er winkte zurück und joggte wieder zurück ins Gebäude.
Als ich im Auto sass holte ich mein Handy und die Serviette aus meiner Clutch. Ich tippte die Nummern in mein Handy und speicherte den neuen Kontakt. Da ich seinen Namen nicht kannte speicherte ich ihn unter süsser Kellner ein.
Kiara:
Verrätst du mir noch deinen Namen?Süsser Kellner:
Hunter. Jetzt bist du dran!Kiara:
KiaraLächelnd schaltete ich mein Handy aus und liess es in der silbernen Clutch verschwinden. Den fragenden Blick von Reece ignorierte ich und schaute aus dem Fenster.

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New Family
Novela JuvenilKiara zieht ständig um. Kiara wechselt ständig die Schule. Und sie wechselt ständig ihre Familie. Sie ist im Heim aufgewachsen und ist mit vierzehn Jahren zu ihrer ersten Pflegefamilie gezogen. Nun ist sie bald siebzehn und wechselt zum sechsten mal...