• Fly - Odysseu feat. Amara Abonta •
„Mom?", fragte ich zögerlich und begab mich auf den Weg in die Küche.
„Wir sind in der Küche, Schätzchen."
Wir? Also hatte ich doch recht gehabt! Mom war nicht alleine. Ich ging in die Küche und entdeckte meine Mutter, die mich anstrahlte. Neben ihr stand ein Mann in ihrem Alter, mit dunkelbraunen Haaren, die an manchen Stellen leicht ergrauten und, soweit ich das beurteilen konnte, braunen Augen.
„Ist sie das?", wollte der Mann wissen und musterte mich.
„Ja. Delia, darf ich vorstellen, das ist Mariano.", lächelte meine Mutter und winkte mich zu sich. Zögerlich trat ich zu ihr und ließ mir von ihr über die Haare streichen.
„Krieg ich jetzt also endlich einen Hund?", grinste ich und meine Mutter erwiderte es. Sie wusste genau, wovon ich sprach.
Vor sieben Jahren, ich war etwa zwölf Jahre alt, saß meine Mutter auf der Couch und war traurig, den Grund wusste ich damals nicht. Ich wollte immer einen Hund haben, auch jetzt noch.
„Ach, Delia. Wenn ich jemals wieder einen Mann finde, dann bekommst du einen Hund.", hatte sie gesagt, weil sie es offenbar für unmöglich gehalten hatte.
„Mal sehen. Vielleicht kommen wir durch Zufall in den nächsten Tagen am Tierheim vorbei.", meinte meine Mom und ich umarmte sie. Hoffentlich klappte es.
Wir setzten uns an den Tisch und aßen zu Abend. Dabei unterhielt ich mich mit diesem Mariano und fragte ihn aus.
„Und Sie meinen es ernst mit meiner Mutter?", forschte ich nach und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen, während ich den Mann mir gegenüber kritisch beobachtete.
„Natürlich. Sie ist eine wunderbare Frau."
Zufrieden nickte ich und überlegte mir die nächste Frage.
„Als was arbeiten Sie?"
„Immobilienmakler."
Okay, damit verdiente man relativ gut, er würde meine Mutter also nicht ausnutzen, um ein Dach über dem Kopf und Essen zu haben.
„Also, wie haben Sie-"
„Delia, jetzt ist es aber mal genug. Das ist doch kein Verhör."
„Also soll ich ihm lieber peinliche Geschichten erzählen, wie du Ashton? Okay. Wissen Sie, meine Mom hat öfter so seltsame Ticks, erst vor kurzem-"
„Delia! Das ich Ashton die Geschichten erzählt habe, tut mir ja leid, aber er ist nunmal so sympathisch und wenn du endlich einen Freund hast, dann muss ich das ausnutzen."
„Mom! Er ist nicht mein Freund, wie oft noch!", wies ich sie mit vor Scham brennenden Wagen zurecht zurecht und nahm aus dem Augenwinkel wahr, wie sich der Lover meiner Mutter zurücklehnte und uns amüsiert zuhörte.
„Und wieso wart ihr dann auf einem Date? Ihr habt sehr vertraut gewirkt, unter der Laterne."
„Stalkst du mich?! Woher weißt du das?", empörte ich mich und meine Wangen färbten sich rötlich. Es war mir gerade wirklich peinlich.
„Ich weiß alles.", grinste meine Mutter und ich blinzelte verstört. Das war seltsam. Aber dafür liebte ich sie.
Ich gab Bescheid, dass ich in mein Zimmer gehen würde und ließ mich dort angekommen auf mein Bett fallen, bevor ich mir mein Tablet schnappte und endlich Zeit fand, das e-Book weiterzulesen.
Das Klingeln meines Handy riss mich einige Zeit später aus meinem gemütlichen Lese-Abend. Es war May. Ich nahm ihren Videoanruf an und sah keine Sekunde später ihr grinsendes Gesicht.
DU LIEST GERADE
Ashton| ✓ #TeaAward2018
Teen Fiction• Mein Leben ist wie ein gefährliches Spiel. Mit dem Unterschied, dass ich nicht einfach aufhören kann. Eine falsche Entscheidung würde meinen Tod bedeuten. Und ich kann nichts dagegen tun, außer klug zu spielen und richtig zu entscheiden • Ashton u...