• Unforgettable- French Montana •
Langsam schloss ich die Wohnungstüre auf und sofort eilte meine Mutter zu mir. Sie riss mir den Schulrucksack von den Schultern und schnappte sich die Autoschlüssel.
"Komm mit! Wir müssen zum Bahnhof!", rief sie überdreht und zog mich aus der Wohnung. Überrumpelt folgte ich ihr nach draußen und stieg in das Auto. Eigentlich musste ich aufs Klo. Aber jetzt schwieg ich lieber.
"Wieso?", fragte ich endlich, als ich mich angeschnallt hatte.
"Weil der Zug in zehn Minuten ankommt.", wich sie mir aus und ich beschloss, nicht weiter nachzufragen, da dies sowieso nichts bringen würde. Wir hielten einige Minuten später auf dem Parkplatz vor dem Gebäude des Hauptbahnhofes und stiegen aus. Normalerweise brauchte man von unserem Wohnblock bis zum Bahnhof mindestens eine Viertelstunde, wegen der vielen Ampeln. Diese waren auch heute noch da und nicht grün gewesen, aber da sich meine Mutter verhalten hatte, wie ein Verkehrsrowdy, schafften wir die Strecke wohl in Rekordzeit.
Ich hastete meiner Mutter hinterher, die bereits mit schnellen Schritten und ohne jegliche Rücksicht auf mich unsportliche Couchpotato auf das Gebäude zu lief. Sie warf einen Blick auf einen Plan und schließlich betraten wir Gleis acht, wo sich meine Mutter wartend hinstellte. Ich keuchte und hielt mir unauffällig die Seiten. Ich wusste, irgendwann würde sich mein übermäßiger Pizzakonsum bemerkbar machen. Eigentlich war ich immer damit klar gekommen, nicht so spindeldürr zu sein, wie manche Mädchen auf unserer Schule, aber bei einem kurzfristigen Sprint machten sich die paar Kilo mehr natürlich bemerkbar.
"Auf wen oder was warten wir eigentlich?", wollte ich nach ein paar Minuten wissen, als sich mein Herzschlag wieder einigermaßen normalisiert hatte, und ich mir absolut keinen Reim auf das Verhalten von Mom machen konnte. Normalerweise nahm sie Rücksicht auf mich und hetzte nicht so durch die Gegend.
"Warte noch kurz, der Zug müsste jede Sekunde kommen.", erwiderte sie nur darauf und ich zuckte mit den Schultern.
Tatsächlich hielt bald darauf ein Zug quietschend vor uns und Menschen strömten heraus. Meine Mutter blickte sich suchend nach jemandem um und ich stand neben ihr. Meine Augen weiteten sich, als ich ein mir nur zu bekanntes Gesicht in der Menschenmenge entdeckte.
"May!", kreischte ich, sodass sich einige Menschen zu mir umdrehten. Sie entdeckte mich ebenfalls und bahnte sich mit dem Koffer eilig einen Weg durch die Menschenmenge. Wir fielen uns in die Arme und drückten uns kurz, aber sehr fest.
"Ich kann es nicht glauben, dass du tatsächlich hier bist!", strahlte ich, als wir uns voneinander lösten.
"Ich muss doch schauen, was meine beste Freundin ohne mich so treibt!", lachte diese.
Meine Mom begrüßte May ebenfalls freudig und drehte sich dann grinsend zu mir um: "Na, ist mir die Überraschung gelungen?"
"Ja, definitiv!", rief ich und blickte zu May.
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"Was machst du eigentlich hier? Hast du nicht Schule?", wollte ich von May wissen, als wir gemeinsam ihren Koffer auspackten und in den Schrank räumten, in dem ich hastig ein wenig Platz für Mays Sachen geschaffen hatte."Ich hab doch Herbstferien, Schätzchen! Zwei Wochen lang!"
Ich verdrehte die Augen.
"Das ist unfair! Wieso habt ihr Herbstferien, und wir nicht?", beschwerte ich mich.
"Weil ihr dafür viel länger Sommerferien habt!" Stimmt, das hatte ich vergessen. May verfrachtete das letzte Shirt und ein paar Socken in meinen Schrank und schloss dessen Tür.
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Ashton| ✓ #TeaAward2018
Novela Juvenil• Mein Leben ist wie ein gefährliches Spiel. Mit dem Unterschied, dass ich nicht einfach aufhören kann. Eine falsche Entscheidung würde meinen Tod bedeuten. Und ich kann nichts dagegen tun, außer klug zu spielen und richtig zu entscheiden • Ashton u...