• Shape Of You - Ed Sheeran •
Ich stieg langsam die Treppe nach oben, während ich mir mit dem Handrücken noch einmal über die Augen fuhr. Es würde nicht viel bringen, aber wenigstens konnte ich so die Tränenspuren wegwischen.
Ich wollte gerade den Schlüssel in das Schloss stecken, als ich Geschrei von innen vernahm. Ich lauschte.
"-nicht gesagt, dass ich ihr Vater bin?!", schrie die Stimme des Mannes.
Mariano war mein Vater? Ich ließ mich aber nicht weiter ablenken, obwohl in mir ein totales Gefühlschaos herrschte und lauschte weiter.
"Wo warst du die neunzehn Jahre? Als sie mich täglich gefragt hat, wo ihr Vater ist? Glaubst du wirklich, sie wird dich noch akzeptieren?", brüllte meine Mutter nun und ich gab ihr Recht.
Zitternd drehte ich den Schlüssel im Schloss und betrat die Wohnung. Laut knallte ich die Türe hinter mir zu und hatte sogleich die Aufmerksamkeit meiner Mutter und meines Vaters.
"Mom hat Recht! Wo warst du die neunzehn Jahre? In denen ich mir nichts mehr gewünscht habe, als einen Vater? Ich habe geglaubt, du hasst mich. Ich hätte dich gebraucht, aber du warst nicht da! Du bist nicht mein Vater!" Meine Stimme wurde leiser, bis sie schließlich ganz versagte. Ich schluchzte auf und stürmte in mein Zimmer, während ich die Tür verschloss.
Wieso enttäuschte mich jeder? Wieso konnte mein Leben nicht so toll sein, wie in den Filmen? Wieso war alles so kompliziert?
Ich weinte, bis keine Tränen mehr kamen und ich erschöpft einschlief, während mein Inneres schmerzte und ich mich verraten fühlte.
"Delia? Bitte mach auf!", wurde ich von der Stimme geweckt, die ich gerade am zweitwenigsten hören wollte und die trotzdem die Schmetterlinge in meinem Bauch erweckte. Ashton.
"Lass mich!", zischte ich und vergrub mich tiefer in das Kissen. Ich wollte ihn nicht sehen.
"Bitte! Lass es mich dir erklären." Täuschte ich mich oder klang seine Stimme verzweifelt? Pah. Wahrscheinlich nur, weil er Angst hatte, dass ich ihn an die Polizei verpfiff.
"Keine Angst, ich sage der Polizei nichts.", rief ich trocken und merkte, dass ich schon wieder weinte. Wann war ich eigentlich so eine Heulsuse geworden?
"Darum geht es mir doch gar nicht. Bitte, Delia." Ein Kribbeln durchzuckte meinen Körper. Es ging ihm um mich? Bestimmt nicht. Was sollte er auch an mir finden.
"Warte, ich mache dir auf.", hörte ich die gedämpfte Stimme meiner Mutter. Wie konnte sie- Scheiße, der Zweitschlüssel!
"Delia, ich weiß nicht, was vorgefallen ist, aber klärt das!"
Als Ashton das Zimmer betrat, verkroch ich mich unter der Decke und hielt diese fest. Ich wusste, das ich mich kindisch benahm, aber ich wollte nicht, das er sah, dass ich weinte.
Ashton jedoch zog mit einem kurzen Ruck die Decke weg und musterte mich.
"Lass mich in Ruhe!", schluchzte ich und wischte mir grob über das Gesicht, doch die Tränen strömten sofort nach.
"Es tut mir so leid. Du solltest nicht dort sein."
"Und was hat der Mann bei dir gemacht? Was war mit der Waffe? Hast du Menschen umgebracht?", fragte ich mit zittriger Stimme.
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Ashton| ✓ #TeaAward2018
Teen Fiction• Mein Leben ist wie ein gefährliches Spiel. Mit dem Unterschied, dass ich nicht einfach aufhören kann. Eine falsche Entscheidung würde meinen Tod bedeuten. Und ich kann nichts dagegen tun, außer klug zu spielen und richtig zu entscheiden • Ashton u...