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Ich kann es kaum erwarten, endlich bei meinem Vater auszuziehen und endlich Gina und Olivia und vor allem meinen Vater los zu sein. Ich glaub das wird der beste Tag meines Lebens. Das letzte Mal als ich zu Hause war, bin ich so liebend gerne gegangen, dass es einem schon fast leid tun müsste. Sowas kann ich doch nicht mehr Zu Hause nennen, wenn ich am liebsten nicht mehr dort hin gehen würde.

Ich würde die Wohnung glaube ich sogar nehmen, wenn sie scheiße wäre. Einfach, weil ich es zu hause nicht mehr aushalte.

Wir gehen durch die einzelnen Zimmer und am Ende erklärt der Makler uns alles ganz genau. Kosten hier, Kosten da, aber nichts wirklich weltbewegendes. Das bekommen Colton und ich schon mit unserem Geld gestämmt. Es ist sowieso nicht wirklich teuer. Selbst wenn einer von uns seinen Zweitjob verlieren würde, würden wir noch gut um die Runden kommen.

Der Makler zieht sich also in die Küche zurück, während Hillary, Colton und ich in einem der Schlafzimmer stehen und uns beratschlagen.

"Ich würd sagen, ja.", sagt Colton.

"Ich auch.", stimme ich ihm zu und klatsche bei ihm ab.

Dann sehen wir beide Hillary an, die nur verwirrt drein blickt.

"Was denn?"

"Was sagst du?", frage ich und lege meinen Arm um ihre Schulter.

"Die Wohnung ist toll, nur ein wenig teuer, oder nicht?", fragt sie und ich schüttele nur den Kopf.

"Ne, Colton und ich kriegen das gut hin. Wir teilen uns ja die Miete, deswegen ist es halt nicht so schlimm."

Hillary nickt nur verstehend und sieht uns dann lächelnd an.

"Herzlichen Glückwunsch, meine Herren, zu Ihrer ersten eigenen Wohnung.", sagt sie und wir müssen lachen.

Ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange und mache mich mit Colton auf den Weg zu Mr. Francis, der noch immer in der Küche ist.

"Also, wie sieht es aus?", fragt dieser, als wir den Raum betreten.

"Wir nehmen die Wohnung.", sagt Colton und ich nicke zustimmend.

In mir fällt ein riesiger Stein. Ich glaube, man sieht mir meine Freude an, denn der Makler lächelt mir zu.

Ich bin gerade in dem Moment, so unglaublich glücklich. Da ist ein Mädchen im Nebenraum, zu dem ich mich wirklich hingezogen fühle, da ist ein bester Freund neben mir, der immer da war, mit mir durch alle Probleme meines Lebens gegangen ist und dann ist da diese Wohnung, die mich endlich vor meinem Vater rettet.

Ich habe eh nie in das Bonzenhaus meines Vaters gepasst. Früher, als meine Mutter noch lebte, haben Penny, Nathan und ich bei ihr gewohnt. Aber als Penny 2 war, ist sie gestorben. Da war ich 8.

Wir mussten zu meinem Vater und Olivia ziehen, die mich damals schon nicht leiden konnte. Dabei war ich damals noch ganz anders, vor allem; ich war ein Kind.

Dieses Bonzenhaus meines Vaters und auch der Ruf meines Vaters haben mir geholfen so zu werden, wie ich unbedingt sein wollte. Ein Bad Boy, wie aus dem Buch entsprungen. Und ich habe es geschafft, aber ich weiß, dass es falsch war. Ich hätte mich nicht verstellen sollen, mich nicht ändern sollen. Aber so bin ich geworden, wie ich heute bin. Und ich weiß nicht, aber wie gesagt, gerade läuft es mal gut.

"Gut, dann unterschreiben Sie hier."

Der Makler reicht mir und Colton den Mietvertrag, den wir kurz durchblättern und die wichtigsten Kreterien nochmal durchlesen.

Danach setze ich mein Chest drunter und Colton sein Jones.

"Herzlichen Glückwusch. Sie wohnen jetzt hier."

Show me your darknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt