Ich habe in meinem Leben schon eine Menge falsch gemacht. Wirklich eine Menge. Einer meiner Fehler besteht darin, dass ich drei Jahre hinter einem Mädchen hinter her getrauert habe. Von der Fünften, bis zur Achten. Sie hieß Dahlia. Sie war hübsch, lustig und noch viel wichtiger; sie hatte was im Hirn. In der Achten war es dann soweit, dass die anderen es mitbekommen haben und Dahlia hat sich geekelt vor mir. Das war damals wirklich ein herber Rückschlag. Aber auch ich bin hier. Ich bin immer noch hier. Und ich lebe noch. Und das obowhl ich schon eine Menge Fehler gemacht habe.
Ein zweiter Fehler war, dass ich Colton alleine gelassen habe. Wir waren siebzehn und auf der Party von irgendwem.
Damals war ich, als Streber, schon leicht in die Drogenszene reingereutscht. Colton war auch da. Ich war besoffen und bin einfach nach Hause und habe meinen kleinen Colton alleine gelassen. Das klingt vielleicht jetzt nicht so schlimm, aber Colton ist so leicht reizbar, wenn er trinkt. Und somit hat er Ryder, einem Bonzensohn, eine reingehauen.
Dann kann ich nur noch sagen, dass er mit einer gebrochenen Nase und ausgrenkten Schulter ins Krankenhaus kam. Außerdem hatte er so viele Wunde, fast so viele wie ich, als ich jetzt den Unfall hatte.
Über den Unfall kann ich gar nicht drüber nachdenken. Mein Körper tut zwar nicht mehr weh, aber meine Psyche tut noch weh. Der Aufprall von dem Auto sitzt mir noch immer in den Knochen. Und nachts träume ich davon, fahre dann hoch und muss erst einmal was trinken.
Ich schüttele meinen Kopf, hole mich selbst aus meinen Gedanken und sehe wieder hinüber zu Hillary.
"Du kannst mit mir reden.", sage ich und lege meine Hand auf ihr Knie.
"Ach? So, wie du mit mir redest?"
1:0 für sie.
"Das ist doch-"
"Was ganz anderes?", fragt sie genervt und ihre Stimme erhöht sich schon.
"Es ist immer was anderes! Ich habe keinen Bock darüber zu reden. Versteh das doch einfach."
"Warum sollte ich dabei zusehen, wie du leidest?", frage ich sie und sie zuckt zusammen.
Sie knurrt und erobert sich den Schlüssel zurück. Dann startet sie den Motor, saust nach Hause.
Ich sage nichts mehr und versuche auch gar nicht erst, noch irgendwas zu retten. Ich verstehe, wenn man nicht mit mir reden will. Ich verstehe das. Ich habe das 12 Jahre am eigenen Leib erfahren.
Man hat 12 Jahre nicht mit mir geredet und dann, als ich anfing zu trainieren für Football und nach und nach jeder wusste, dass ich der Sohn von Benedikt Chest war, kamen sie alle an.
"Rhydian! Ich wusste gar nicht, dass du so einen erfolgreichen Daddy hast!"
"Hey, ich sehe dich hier zum ersten Mal.", obwohl sie mich schon tausend Mal nach einem Stift gefragt hat.
Und mit dem College wurde meine Art anders, mein Aussehen. Die Tattoos wurden mehr. Meine Muskeln wurden mehr.
"Rhys, es tut mir leid.", reißt mich eine zarte Stimme aus den Gedanken.
Ich schüttele nur den Kopf.
"Passt schon."
Sie sieht mich an, aber ich steige nur aus dem Auto aus und knalle die Tür hinter mir zu.
Dann packe ich die Tüten von der Rücksitzbank und mache mich auf den Weg zu ihrer Wohnung. Den Schlüssel habe ich ihr geklaut, als sie gefahren ist.
Ich weiß nicht, wieso ich jetzt sauer bin. Und mich fuckt es ab, dass ich mich anhöre wie ein Mädchen. Schon seit ich Hillary kennen gelernt habe. Ich höre mich einfach an, wie ein fucking Mädchen. Und ich habe keinen Bock mehr darauf.
DU LIEST GERADE
Show me your darkness
Teen Fiction>> Light is easy to love. Show me your Darkness. << R. Queen Zwei Tage. Unendlich viele Küsse. Zwei Seelen, die sich gefunden haben und sich seit der ersten Sekunde nicht mehr loslassen wollten. Liebe auf den ersten Blick? Schwachsinn. Oder?