Während ich durch den Schulflur schleiche, lasse ich meine Gedanken zu gestern wandern.
Dieser junge Mann treibt mich in den Wahnsinn. Seit einem Jahr muss ich mich dazu zwingen, ihn im Unterricht nicht die ganze Zeit anzustarren. Leicht muss ich lachen, als mich meine innere Stimme auf die Ironie hinweist. Ich starre ihn an. Und wie ich ihn anstarre.
Viel zu schnell habe ich die Gänge durchquert und blicke auf die demotivierten Gesichter meiner Schüler. Grinsend erkämpfe ich mir den Weg zur Tür und schliesse diese gekonnt auf.
Nachdem sich alle auf ihren Plätzen niedergelassen haben, blicke ich wie automatisch zu John's Platz.
Doch nichts, er ist leer. Kein John.
Schnell wende ich meinen Blick ab. Ich darf mich keine Sorgen machen. Nicht solche.
Ermutigend blicke ich in meine Klasse, doch innerlich dreht sich alles um.
Zitternd ziehe ich die Luft in meine Lunge & starte mit dem Unterricht.Am Abend
Angespannt lasse ich meinen Finger zur Klingel wandern.
John & Anna White.
Sanft drücke ich den Knopf und höre bald darauf den Klingelton auf der anderen Seite der Tür.
Es dauert nicht lange bis ich Schritte höre, sich die Tür öffnet und eine baunhaarige Frau vor mir steht.
"Oh guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?" Ihr Gesicht wirkt freundlich, sehr sogar. Meine rechte Hand, welche ich in meiner Hosentasche vergraben habe, strecke ich ihr sanft entgegen und spreche lächelnd; "Guten Abend, Miss White. Ich bin Mister Adams, der Nachhilfelehrer von John." Bei meinen Worten erhellt sich ihr Gesicht und sie ergreifft meine Hand. "Mister Adams, natürlich. Mein Name ist Anna White aber nennen Sie mich bitte Anna. Dann fühle ich mich nicht so alt." Leise lacht Anna auf, bevor sie weiterspricht. "Kommen Sie doch rein, kommen Sie. John duscht sich gerade, aber wenn Sie möchten bringe ich Sie in sein Zimmer." Bevor ich irgendetwas erwiedern kann, zieht sie mich ins Haus. Gerade noch kann ich meine Schuhe abstreifen, bevor sie mich in sein Zimmer zerrt. An der Küche vorbei, die Treppe hoch und in irgendein Zimmer. Glücklich lächelt sie mir zu, verlässt das Zimmer und schliesst die Tür.
Verdutzt sehe ich zur Tür, bevor ich mich wieder fange und sehe mich um. Bücher, Videospiele und Kleider überall verteilt. Leise muss ich schmunzeln, doch werde unterbrochen. Die Tür wird schwungvoll aufgeschlagen und vor mir steht ein Oberkörperfreier John. Sein Blick ist nach unten gesenkt, er hat mich noch nicht bemerkt, stelle ich nüchtern fest.
Aus seinen Haaren treten einzelne Wasserperlen, welche sich sanft und leise auf den Boden fallen lassen. Auch die restlichen Wassertropfen bahnen sich den Weg richtung Boden, doch ihr Weg führt über die perfekt gebräunte Haut seiner Brust, seines Bauches und wird durch das Handtuch um seine Hüfte gestoppt.
Jeder einzelne Wassertropf braucht eine halbe Ewigkeit, bis er sich über die unfassbar ausgeprägten Muskeln gekämpft hat.
Mir wird heiss. Schnell wende ich meine Augen von dieser unfassbaren Statur vor mir. Meinen Blick lasse ich nach oben schnellen und sehe in sein Gesicht. Direkt in seine Augen. Schwarz. Sein Blick ist so intensiv, dass mir die Luft weg bleibt. Die Luft wird aus meinen Lungen gedrückt und in diesem Moment fühle ich mich nicht, als wäre dieser Junge vor mir der jüngere von uns.
"Mister Adams."
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Verbotene Leidenschaft (boyxman)
Romance„Du starrst, John." „Und Sie, Mister Adams, lassen sich aus der Ruhe bringen." Mister Adams und John White. Blicke, Sprüche, Taten oder die alleinige Anwesenheit des Anderen reicht aus, um sich gegenseitig aus der Bahn zu werfen. Sich von einer Pers...