Kapitel 5 - Talk

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Yoongi's P.O.V:


"Beruhige dich! Das war bestimmt niemand, der dich ersetzten sollte! Ich meine, sie kann doch auch männliche Freunde haben." Versuchte Namjoon verzweifelt mich zu beruhigen, während ich völlig damit beschäftigt war alles durch die Gegend zu schmeißen, was mir vor die Augen kam. "Beruhige dich jetzt!" Er hielt meinen Arm fest. Sofort erstarrte ich. Das hatte sie damals auch getan... WARUM ERINNERTE MICH ALLES AN SIE? Mir kam ihre weiche, zarte Berührung in den Sinn. Der Klang ihrer beruhigenden Stimme, ihre Silhouette die in der Ferne verschwand, um mir ein Glas Wasser aus der Küche zu holen, ehe ich ihr folgte und...

"Lass mich sofort los." Knurrte ich bedrohlich und funkelte meinen Freund tödlich an. Er ließ seufzend von mir ab und beobachtete mich weiterhin. Wie ich alles zertrümmerte und aus meinem Zimmer ein Schlachtfeld machte. "Lass den Scheiß endlich!" Schrie er wütend. "Geh einfach Joon! Geh!" Schrie ich zurück. "Nein! Denkst du es wird besser, wenn du alles kaputt machst, wofür du hart gearbeitet hast? Ich meine nicht nur dein Zimmer. Ich meine alles. Schau dich doch an Yoongi!" Rief er vorwurfsvoll. Er beschuldigte mich nicht, das wusste ich. Er hatte Angst. Angst, dass es wieder wurde wie früher. Dass ich meine Gefühle nicht kontrollieren konnte und wieder Scheiße baute. Wie damals.

Ich ignorierte ihn weiterhin und holte zu einem erneuten Wurf aus, als er mich schroff nach hinten schubste und mir den Gegenstand aus der Hand riss, den ich im Begriff war zu zerstören. "Schau! Schau was du gemacht hättest!" Schrie er mich an. Er hielt mir das Bild von meiner Halmeoni und mir vor die Nase und schüttelte enttäuscht den Kopf, worauf ich meinen Kopf zur Seite drehte. "Ich weiß, sie war dir wichtig..." Begann er. Ich lachte ironisch. Wichtig... Wichtig ist kein Ausdruck.

"Ich vermisse sie auch. Ich weiß, dass es schwer für dich ist und dass sie das einzige Mädchen ist, das du wirklich an dich rangelassen hast, aber ich kann nicht mehr sehen, wie du dich so fertig machst und gehen lässt!" Er kam mir näher und sah mich mahnend an. "Das werde ich nicht zulassen, verstanden? Du hast schon genug durchgemacht und Scheiße deswegen gebaut und das wird nicht nochmal passieren!" Ich wischte die Schweißperlen von meiner Stirn, die sich durch meine körperliche Verausgabung, sowie durch meinen emotionalen Zustand gebildeten hatten. Ich hatte mir gewünscht, ich könnte es ihm versprechen, aber ich konnte es nicht. Ich war wütend. Allein der Gedanke, dass ein anderer Mann in ihrer Nähe war, dass ein anderer sie ansah, dass andere Hände ihre Haut berührten, machte mich verrückt.

"Namjoon. Ich werde kurz wegfahren, ich komme später wieder." Informierte ich meinen Freund, der noch immer etwas bekommen zu mir sah und widerwillig nickte. "Wenn ich herausfinde, dass du Scheiß machst, dann bringe ich dich um. Ich meine es ernst." Ich nickte augenrollend und ließ ihn im nächsten Moment allein.

"Hyung! Wo fährst du hin?" Fragte Jungkook mich verwundert und zog eine gespielte Schnute, als ich dabei war meine Jeansjacke anzuziehen. "Ich bin nicht lange weg." Antwortete ich stumpf. "Ich fahr übermorgen weg! Du wirst mich noch vermissen Hyung." Er grinste schelmisch. "Klappe Maknae." Erwiderte ich und schmunzelte leicht, ehe ich mich auf den Weg machte.

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Ich stand vor der Tür. Erinnerte mich, wie ich spät in der Nacht das letzte mal hier war, sie mich einließ und ich bei ihr schlief. Wie sie sich neben mich gelegt hatte und mir erzählt hatte, wie viel ich ihr bedeutete. War es nur in diesem Moment? War es nicht echt? War es gespielt? Nachdem ich mich gesammelt hatte klopfte ich und wartete mit meinen Händen in den Hosentaschen, um sie vor der Kälte zu schützen.

"Oppa!" Ich lächelte augenblicklich, als Minou mir in die Arme fiel. "Wer ist da, mein Blümchen?" Fragte eine tiefe, rauchige Stimme. "Yoongi-Oppa ist gekommen!" Antwortete sie überglücklich. "Yoongi Oppa?" Er lachte und näherte sich der Tür. Als er mich sah, lächelte er. Ich ließ von Minou ab und verbeugte mich. "Annyeonghaseo. Ich hoffe, ich störe nicht." Er schüttelte den Kopf und wies mit seinen Augen ins Haus, um mir zu verdeutlichen, ich solle eintreten. Wir setzten uns gemeinsam ins Wohnzimmer, nachdem er Tee gekocht hatte. Er war nicht überrascht und schein bereits zu wissen, dass ich ein langes Gespräch mit ihm führen wollte.

"Würdest du uns alleine lassen, Blümchen?" Herr Yoon lächelte seine Tochter bittend an, worauf sie sich nickend entfernte. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, wurde sein Gesicht ernster.

"Du willst wissen, was mit ihr ist. Sie hat sich entfernt von dir, habe ich recht?" Fragte er zielgerichtet. Mein ausgelaugter Gesichtsausdruck war genug Antwort. Er nickte verstehend. "Weißt du... Ich dachte, dass sie niemanden an sich herangelassen hat und... dass sie allein war, als ich nicht bei ihr sein konnte, aber sie hat mir von dir erzählt. Sie hat gesagt, dass du ihr sehr geholfen und ihr Kraft gegeben hast. Dafür möchte ich dir in erster Linie danken." Begann er und trank einen Schluck aus der alten, vergoldeten Tasse, dessen bewundernswerte Bemalungen bereits ein wenig verblasst waren, ehe er fortfuhr. "Jedenfalls... Als ich sie zum Flughafen gefahren habe, hat sie die ganze Zeit nichts gesagt. Sie hat nur geweint und ich war besorgt. Ich dachte zuerst es wäre, weil sie Angst hatte ihre Heimat zu verlassen, aber das war es nicht. Sie hat es mir nicht gesagt, auch als ich sie gefragt habe. Sie hat gesagt, dass alles in Ordnung wäre und sie bloß Angst vor dem Fliegen hatte, aber das war es auch nicht. Wie auch immer, ich habe es mir selbst erschließen können." Ich schluckte schwer, als ich hörte, wie sie gelitten hatte. "Es war wegen dir." Er sah mich mit müden Augen an. Er machte sich Sorgen. Ich erwiderte seinen Blick, aber ich konnte nicht einschätzen, ob er mich dafür hasste, dass ich in ihr Leben getreten war, oder einfach nur versuchte aus mir schlau zu werden. "Immer wenn ich sie anrufe, erzählt sie mir, wie schön alles in Busan ist und wie toll ihre leibliche Mutter ist und dass sie froh ist, dort zu sein, aber ich bin ihr Vater und auch, wenn ich zwei Jahre ihres Lebens verpasst habe, ist sie mein kleines Mädchen und ich kenne mein kleines Mädchen. Ihr geht es nicht gut. Sie vermisst ihre Heimat und sie braucht jemanden, der für sie da ist. Sie hat sich von dir abgewendet, weil sie es nicht anders kann. Sie ist so sie ist durch so vieles verletzt worden, dass sie Angst davor hat wieder verletzt zu werden." Er seufzte und sah mich erwartungsvoll an. "Ich weiß... Ich habe nur das Gefühl, dass sie es nur schwerer macht. Einer meiner Freunde hat vor kurzem mit ihr telefoniert, seit dem verhält er sich komisch. Irgendetwas stimmt nicht und er will es mir nicht erzählen. Deswegen bin ich hergekommen. Ich habe gehofft, sie wüssten vielleicht etwas." Ich sah ihn bittend an, obwohl so etwas nicht meine Art war. Garnicht. Ich ließ mir nicht gerne helfen und bitten tat ich schon garnicht, aber ich war ratlos. Komplett.

Er zog die Augenbrauen in Verwunderung zusammen. "Ich hoffe sehr, dass du dich täuschst. Ich weiß nicht mehr, als was ich dir bereits gesagt habe." Antwortete er mit scharfer Stimme. Sein Blick lag ernst auf mir. Ich nickte. Sie hatte es also nicht einmal ihrem Vater gesagt, damit er sich keine Sorgen machte... "Wenn du irgendetwas erfahren solltest, was ich nicht weiß, bitte ich dich, es mir zu sagen. Ich mache mir große Sorgen um sie. Manchmal überschätzt sie sich und denkt, sie kann mit allem fertig werden. Ich habe Angst, dass sie sich dadurch kaputt macht." Seine Stimme war ruhig und traurig und besorgt und sein Blick verriet mir, dass er im Begriff war mich um etwas zu bitten.

"Ich muss etwas wissen." Ich setzte mich auf und sah ihn erwartungsvoll an. "Liegt dir noch etwas an meiner Tochter?" Ich lachte auf. "Wäre ich sonst hier?" - "Wie sehr?" Ich atmete tief durch und versuchte die Schmerzen in meinem inneren zu unterdrücken. Dass ich so etwas gefragt wurde, erschein mir beinahe respektlos. Für mich war es klar. Mehr als das. Es war so offensichtlich, dass ich es dumm fand, wenn jemand es wagte, das in Frage zu stellen. "Ich könnte es ihnen nicht erklären. Ich finde keine Worte dafür." Antwortete ich bestimmt. Er nickte. Er wusste, was ich meinte. "Wenn das so ist, auch wenn sie versucht alles von sich abzuschotten... Es sieht so aus, als hättest du ihr gut getan, also... lasse sie nicht einfach fallen." Bat er mich aufrichtig. "Niemals." Hauchte ich unwillkürlich und senkte meinen Kopf.






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I. Am. Crying. Ich muss wirklich damit aufhören bei meinen eigenen FF's so emotional zu werden 😂😂😩😩 Ich weiß, es kommt spät, das Kapitel, aber ich habe echt soooooo viel Stress mit Schule! Deswegen ist es ein bisschen schwierig! I'm sorriiiii. Es kommt bald auf jeden Fall noch eine Überraschung. Im nächsten und übernächsten Kapitel, aber ich bin mir sicher, die meisten können es sich schon denken😂😊 Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen! Danke für eure Votes und Reads! Wir sind bei fast 70! Das macht mich stolz😂😍

PS: HABT IHR DEN FUCKING DNA TEASER GESEHEN??? ICH LIEBE DIESES LIED JETZT SCHON! WHAT THE FUDGE AM I DOING HELPEU ME!

No more Dreams (No more scars 2) BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt