No more Dreams (No more scars 2) BEENDET

Kapitel 30

"Sie haben ein Date mit Joo Hyuk?" erschrocken blickte ich um mich, bis ich Hyuna am Türrahmen angelehnt entdeckte und erleichtert aufatmete.

"Niemand hat gesagt, dass es ein Date ist."

"Ich bitte sie!" sie lachte auf und verschränkte ihre Arme. "Ich habe nicht vergessen, in was für einer Situation sie beide im Wohnzimmer waren." erinnerte sie mich und grinste. Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.

"Ich freue mich für sie. Joo Hyuk ist ein guter Mann und sie scheinen ihm gut zu tun."

"Tue ich das?" fragte ich ungläubig, während ich mir eine silberne Halskette umband und anschließend meine Haare zu einem Zopf zusammenband.

"Er lächelt mehr. Er ist öfters gut gelaunt und er wird warm mit ihnen. Das letzte Mal, dass ich das miterleben durfte, ist Jahre her." Ich wurde immer neugieriger. Ich hatte geahnt, dass er irgendetwas verheimlichen musste. Niemand konnte so wortgewandt und perfekt sein, wenn er nicht viel Zeit damit verbracht hatte mit sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Dieses intensive auseinandersetzen resultiert meistens aus einem Trauma, oder einer schmerzhaften Erinnerung. Etwas, dass man nicht vergessen konnte. Etwas, dass einen zwang täglich an sich zuarbeiten, um zu verhindern, dass man noch einmal verletzt wurde. Ich wusste wie das war und deshalb konnte ich es ihm ansehen und deshalb hate ich nicht nachgefragt, aber nun... ich konnte meine Neugier nicht mehr leugnen.

"Er mag sie, Kaija." das Blut gefror in meinen Adern und ich wagte es nicht sie anzuschauen. Ich wusste, dass dieses 'Mögen' nicht freundschaftlich war. Wie hätte es das sein können? Wir waren uns zu nah. Unser Alltag war nicht freundschaftlich. Eher romantisch auf eine unschuldige, schüchterne, herantastende Art. Und ich konnte nicht sagen, dass ich rein gar nichts für ihn empfand. Es war unvergleichbar mit... ihm... aber wir konnten nie wieder sein. Das war klar. Ich musste über ihn hinwegkommen und Joo Hyuk war ein wundervoller Mann.

"Sie sehen hübsch aus." ich betrachtete mich im Spiegel, ehe ich mich zu ihr umdrehte und dankend lächelte. Ich trug nichts besonderes. Lediglich einen Pullover mit einer engen Jeans und hohen Schuhen. Perfekt für das, was ich mit ihm vorhatte. Ein 24 Stunden Diner. In diesen hatte ich als kleines Kind immer mit meinem Vater gesessen, wenn ich Albträume hatte und nicht schlafen konnte. Einen Vanille-Milchshake hatte ich mir bestellt. Mit extra viel Sahne.

Die Türklingel riss mich aus meiner süßen Erinnerung.

"Ich wünsche ihnen viel Spaß." - "Danke!" rief ich Hyuna zu, während ich die Treppe herunter eilte, um aufzumachen.

Joo Hyuk sah so gut aus wie eh und je. Schwarze Hose, weißes T-Shirt und Schuhe, die ein wenig zu edel aussahen. "Entspricht meine Aufmachung deinen Vorstellungen?" fragte er und zog mit einem Grinsen auf den Lippen eine Augenbraue hoch. "Es könnte schlimmer sein." antwortete ich neckend und sah ihn herausfordernd an. Er lachte, so wie er es immer tat, wenn ich versuchte ihn aus der Reserve zu locken. "Wollen wir?" er hielt mir seinen Arm hin und ich hakte mich kichernd bei ihm ein. Altmodisch. Typisch.

Die Autofahrt verlief weitgehend still. Viele verstohlene Blicke, schnulzige Lieder im Hintergrund und das Geräusch der Scheibenwischer, als es stark zu regnen anfing. Als wir angekommen waren, hielt er mir die Tür auf und nahm anschließend meine Hand. Mein Herz begann schneller zu schlagen und meine Haut kribbelte angenehm. Ohne weiter zu überlegen, verschränkte ich unsere Finger miteinander und legte seinen Arm um meine Schulter, worauf sein Kopf sich zu mir drehte und er mit einem positiv überraschten Lächeln zu mir hinunter sah. Ich zuckte bloß als Antwort mit den Schultern und öffnete die große Glastür mit meinem Fuß. "Guten Abend. Einen Tisch für zwei?" Eine breit lächelnde junge Frau stand vor uns und streifte sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. "Ja, bitte." antwortete ich und zog Joo Hyuk wie ein aufgeregtes Kind an der Hand hinter mir her, as die Kellnerin uns zu einem Platz am Fenster führte.