Kapitel 1

138K 4.3K 390
                                    

 Kapitel 1

Es war ein wunderschöner Montagmorgen. Die Sonne schien und die Vögel zwitscherten um die Wette. Ich lag auf meinem Bett und spielte mit meinen dunklen langen Locken. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht sah ich langsam auf meinen Wecker, der halb fünf anzeigte

Lustig, denn ich musste jeden Morgen um 4 Uhr aufwachen, damit ich die Hausarbeit verrichten konnte. Fluchend stand ich auf und war kurz vorm hyperventilieren. Wenn mein Vater herrausfand dass ich noch nicht gekocht, das Haus gekehrt und seine Arbeitskleidung gebügelt hatte, würde er mich umbringen. Im wahrsten Sinne des Wortes, mein Dad hatte wirklich kein Händchen für Kinder, geschweige von Frauen überhaupt. Doch es machte mir nichts aus verletzt zu werden. Irgendwann würde er mich schon lieb gewinnen.Meine Mutter hatte stets gesagt: „Egal was passiert, du musst immer lächeln und niemals aufgeben.“

Ich ballte meine Fäuste und wollte gerade mein Zimmer verlassen, als jemand stürmisch an meiner Tür klopfte. Verdammt! Es war Dad ich hoffte dass er nicht allzu wütend auf mich war.

Doch als ich sein Gesichtausdruck sah, blieb mir fast das Herz stehen. „Was fällt dir ein, du elendes Misstück“, brüllte er während er mich aus dem Zimmer zerrte. „Tut mir leid Papa. Ich habe verschlafen. Es ist das erste und das letzte Mal versprochen.“ Doch er ignorierte meine Entschuldigung und zerrte mich an den Haaren die Treppe runter. Mein Körper knallte immer wieder gegen eine Treppenstufe und ich biss mir auf die Zunge um nicht vor Schmerz aufzustöhnen. Doch dann konnte ich einfach nicht anders, weil ich mir den Arm verrenkt hatte. Als wir unten angekommen waren, sah er mich herablassend an und schlug meinen Kopf gegen das Geländer.

„Anscheinend reicht es dir nicht dass ich dich die Treppe runtergezogen habe“,brüllte er. Ich sagte nichts, denn ich wusste das wenn ich etwas sagte, er mir sofort eine verpassen würde. Schweigend saß ich da und sah auf den Boden, damit unsere Blicke sich nicht begegneten.Nach einer Weile stand ich auf und machte die ganze Hausarbeit, was nicht leicht war mein rechter Arm wehtat, doch ich ignorierte den Schmerz einfach und machte weiter.

Dann machte ich das Frühstück und ging in die Dusche. Ich sah meinen Körper an und er war von Kopf bis Fuß übersäht von blauen Flecken und Zigarettenabdrücken. Nur mein Gesicht und mein Hals waren verschont geblieben.Wenn meine Mutter mich nur so sehen konnte, sie würde sich die Augen ausheulen. Ich wollte meinen Stiefdad so gerne hassen, doch meine Mutter hatte mir versprochen, dass er mich lieb hatte auch wenn es nicht so wirkte.Meine Mam war die netteste und schönste Person, die ich je gekannt hatte und ich fing an zu weinen als ich wieder an sie dachte

Als ich dann später fertig war, weckte ich meine Brüder auf. Ich fing bei dem älterem an, Peter. Er war seinem Vater kein Bisschen ähnlich und wurde mir gegenüber nie handgreiflich. Ich war sehr gut mit ihm befreundet, man könnte sogar sagen, dass er mein bester Freund war. Aber das Problem mit ihm war, dass er sich bei seinem Vater nicht durchsetzen konnte. So oft hatte er mir versprochen das er mit seinem Vater reden würde, doch er hatte es nie geschafft. Naja, sein Vater war ja auch wie eine tickende Zeitbombe.Ich nahm es ihm nicht übel, denn die einzige Persone die etwas dagegen tun konnte, war mein Stiefvater.Ich klopfte an seiner Tür und drückte dann die Türklinke herunter. Dann ging ich lächelnd auf ihn zu und warf mich auf ihn drauf.

Er lachte: „Wow, da muss jemand aber dringend abnehmen.“ Lachend schlug ich ihm auf die Brust bereute es dann wieder, da seine Brust sehr hart war und ich fürchterliche Schmerzen hatte. Stattdessen biss ich ihn in die Wange. Dann drehte er mich so dass er auf mir lag. Ich sah ihm in die Augen und sah etwas was ich noch nie zuvor gesehen habe. Leidenschaft, Verlangen und dieses Lächeln, dass mir einen Schauer über den Rücken jagte. Ich drehte mich weg und versuchte mich zu befreien, doch ich hatte keine Kraft mehr in den Armen. Kraftlos ließ ich die Arme wieder sinken und flehte: „Könntest du mich bitte gehen lassen ich muss noch Christian aufwecken.“ Er flüsterte bedrohlich: „Bald..“ Dann ließ er mich gehen und ich verließ das Zimmer so schnell ich konnte und sank langsam auf den Boden.

Meine Hände zitterte und ich hatte einen Kloß im Hals. Was zum Teufel war mit den Leuten hier los? Ich dachte dass wenigstens Peter normal war, doch anscheinend hatte ich mich getäuscht. Ich beschloss mich in Zukunft von ihm fernzuhalten.

Dann ging ich in Christians Zimmer und sah dass er nicht in seinem Bett lag. Ich zuckte mit den Schultern, denn mir war es nur recht dass er nicht da war.

Um 7 Uhr packte ich dann meine Schulsachen ein und zog mir ein langärmliges Oberteil an damit man die Blauen Flecken an meinen Armen nicht sehen konnte. Shit! Wir hatten heute in der ersten Stunde Sport. Ich zog mich nochmal aus zog meine Sportsachen an und dann meine Alltagsklamotten drüber. Als ich fertig war bürstete ich mir die Haare und putzte mir die Zähne. Essen musste ich in der Schule.

Mein Vater verbot es mir mit ihm und seinen Kindern an einem Tisch zu essen.Ich besah mich noch einmal im Spiegel und ich sah fürchterlich aus. Aber nur ich bemerkte wie schrecklich ich aussah. In der Schule fanden sie mich attraktiv, was ich ganz ehrlich nicht verstand. Was war denn bitteschön an dunklenbraunen Locken, gebräunter Haut und hellblauen Augen so besonders. Es war mir ein Rätsel und ich hatte keine Lust das Rätsel zu lösen.Ich lief zur Schule, da ich kein Auto hatte, besser gesagt keins haben durfte.

Doch es war mir egal, denn ich liebte es zu Laufen. Das war immer der Einzige Moment an dem ich frei war und ich nutzte sie auch.Ich kam dann in der Schule an und freute mich auf den Sportunterrricht. Das Einzige Doofe war, dass es so heiß war und ich stark schwitzte. Doch es war mir egal. Ich machte so gut mit wie ich konnte und meine Sportlehrerin warf mir annerkennende Blicke zu.

Wir bekamen Hitzefrei und ich seufzte erleichtert auf, da ich dann nach Hause gehen und mich abkühlen konnte.Daheim angekommen sah ich das alles abgedunkelt war. Die Vorhänge waren zugezogen und ich hatte ein schreckliches Gefühl bei der Sache. Das Gefühl sollte sich auch bestätigen..

So das ist das heutige Kapitel. Danke für die 117 Reads und die netten Kommentare♥♥ Bis zum nächsten mal ^^ Auf Votes und Kommis würde ich mich freuen.

My Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt