Kapitel 36 Teil 1

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Kapitel 36

Teil 1

Das war echt ein toller erster Tag.

Ich warf Lauren einen entschuldigenden Blick zu, doch sie grinste mich nur an und machte eine wegwerfende Handbewegung.

Plötzlich formte sie ihre Finger zuerst zu einem K dann zu einem F und zuletzt zu einem C. Ich grinste, sie wollte, dass ich sie als Dank zu KFC einlud.

Meine beste Freundin war ja so verfressen, doch ich war auch nicht besser.

Der Rest des Tages verlief eigentlich friedlich, bis zur Englischstunde, die wir dann auch mit Jesse und Britney hatten. Wir hatten eine kleine Lehrerin die Ms. Leopold hieß und sich leider nicht durchsetzen konnte.

Und welche Deppen nutzten das aus? Lauren und Damon natürlich, sie machten den ganzen Unterricht lang nur Schmarren.

„Leute, das muss echt nicht sein", flüsterte ich.

Sie grinsten sich nur an und ignorierten meine Worte,

„Lauren?", flüsterte Damon.

„Was los?"

„Du weißt doch als ich dir erzählt habe, dass ich etwa für dich habe."

„Ah, dass das keine Schokolade war", meinte sie.

Er lächelte: „Du bist ja so schlecht drauf, weil du zum Direktor musstest und ich hab hier etwas was dich aufmuntern wird."

Mir war gar nicht aufgefallen, dass sie schlecht drauf gewesen war. Aber ich hätte es mir denken sollen, die Eltern wurden ja dann immer sofort kontaktiert und ich hatte Mitleid mit ihr, da sie ihren Eltern erklären muss, warum sie einen Klassenkameraden mit einem Radiergummi beworfen hat.

„Dürfte ich bitte um eure Aufmerksamkeit bitten!", rief Damon.

Ich schlug nur die Hand vors Gesicht, weil ich wusste, dass er sich wieder Mal Mist ausgedacht hatte.

Doch dann holte er plötzlich eine schwarze Schatulle aus seiner Hosentasche, sah Lauren mit großen Augen an und kniete sich vor ihr hin.

Jeder war in dem Moment geschockt und hielt den Atem an. Lauren dagegen sah etwas irritiert aus und sah Damon verwirrt.

„Ich weiß wir kennen uns nicht so lange. Und Gott sei Dank haben wir uns durch Luna kennengelernt. Ich wüsste nämlich nicht wie mein Leben ohne dich gewesen wäre."

Ich hörte Aww-Geräusche und ich fand die Situation schon etwas seltsam und ich fragte mich was sich in der Schatulle befand.

Plötzlich richtete er sich wieder auf und öffnete die Schatulle und statt einem glänzendem Schmuckstück, lag dort eine geschälte Zwiebel.

Es wurde ganz still doch als er dann sagte: „Komisch, dass sollte dich eigentlich zu Tränen rühren", fingen alle an zu lachen. Und Lauren lachte am lautesten.

Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter und als ich mich umwandte sah ich Jesse, der endlich mal wieder in meiner Nähe war ohne diese Biritney.

„Damon ist ein echter Idiot nicht wahr?", meinte ich.

Er lachte: „Allerdings. Doch ich denke die Sachen, die er am Anfang gesagt hat waren wahr."

„Ja bestimmt." Und dann fügte ich noch leise zu: „Jeder der Augen im Kopf hat kann sehen, dass Damon in Lauren verknallt ist."

Ja jeder außer Lauren.

Die Klasse lachte immer noch und das Schlimmste war einfach, dass die Lehrerin auch mitlachte, statt ihren Unterricht anzufangen.

Zuletzt endete die Stunde einfach damit, dass wir nichts gemacht hatten. Der einzige Highlight der letzten Stunde war die Umarmung von Lauren und Damon gewesen.

Die Beiden waren echt süß zusammen auch wenn sie nicht, besser gesagt noch nicht, zusammen waren.

Jesse, Lauren und ich verabschiedeten uns von Damon und Britney und fuhren dann wieder nach Hause.

Als wir dann losfuhren fragte ich sie: „Woher hatte Damon diese Zwiebel?"

Sie zuckte mit den Achseln: „Keine Ahnung. Vielleicht eine Kantinenfrau bestochen."

Der Gedanke kam mir gar nicht so abwegig vor doch dann lachte sie: „Damon ist bei den Kantinenfrauen anscheinend sehr beliebt und er bekommt alles in den Arsch geschoben was er will."

Auch Zwiebeln?

Als ob sie meine Gedanken gelesen hätte antwortete sie: „Ja, auch Zwiebeln."

Ein paar Minuten später kamen wir daheim an und Mrs. Lawrence wartete bereits vor der Haustür.

Lauren schluckte: „Wie man sehen kann, hat ihr der Anruf von der Schule nicht wirklich gefallen."

Ich sah Lauren mitleidig an: „Lass mich doch mit deiner Mutter sprechen, schließlich war es meine Schuld.."

Jesse unterbrach mich: „Es ist nicht deine Schuld und es ist natürlich auch nicht Laurens Schuld. Sie hat genau richtig gehandelt."

Lauren sah ihn lächelnd an: „Findest du?"

„Ich hätte genauso reagiert, wahrscheinlich so schlimm, dass ich suspendiert werden müsste."

Lauren warf mir ein freches Grinsen zu und fing aus irgendeinem Grund an mit den Augenbrauen zu wackeln: „Und für eine bloße Freundin würdest du so weit gehen."

„Lauren Lawrence, steig sofort aus dem Auto und erklär mir was der Anruf aus der Schule sollte!", rief Mrs. Lawrence aufgebracht.

Zum Glück war Jesse abgelenkt, weshalb er mein inzwischen knallrotes Gesicht nicht bemerken konnte.

Wenn Lauren, die etwas laute Standpauke von ihrer Mutter überlebte, würde ich sie eigenhändig erwürgen.

Sie und ich hatten einen Pakt geschlossen, dass sie solche Kommentare vor Jesse nicht machen sollte. Ich wollte nicht, dass er wusste was ich für ihn empfand.

Was wenn er nicht dasselbe empfand, dann wäre alles so seltsam und ich wollte ihn nicht verlieren. Schließlich war er ja nicht nur mein bester Freund und erster Schwarm, sondern auch ein Teil meiner Familie. Wir waren zwar nicht blutsverwandt, doch ich fühlte mich bei ihnen wohl und das war das Einzige was zählte.

Plötzlich spürte ich wie jemand meine Hand nahm und ich brach sofort alle Gedanken ab, nur um zu sehen wie Jesses Hand meine umklammerte.

„Du hast nicht mehr reagiert als ich die ganze Zeit deinen Namen gerufen hab. Am besten gehen wir zu Mrs. Lawrence und erklären ihr die Sache mit dem Anruf und dem Radiergummi."

My Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt