Kapitel 12

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Warm lächelnd schaut er mich an.
Nun sind alle Blicke auf mich und Luke gerichtet.

"Alter, wieso hast du dir jetzt auch dein Schuljahr verdorben?! Bist du komplett gestört?!", zische ich leise.
"Glaubst du, dass ich meine Freunde im Stich lasse?"

"Wir kennen uns seit genau..." Ich werfe einen Blick auf meine Uhr. "Seit zwanzig Minuten, und du nennst mich Freund?!"
"Tja... Du bist in meiner Gruppe... Alle die drinnen sind, sind meine Freunde", gibt er sich nervös geschlagen.
"Wow..."

"Habt ihr nichts anderes zu tun?!", brüllt Luke genervt durch die Gänge, ehe er mein Handgelenk packt und mich mit sich zieht.

"Äh... Luke? Ich habe jetzt Unterricht", bringe ich hervor.
Vorwurfsvoll schaut er mich an.
"Wilslt du jetzt ernsthaft mit diesen Spasten Unterricht haben? Achja, wir holen Elliot noch", beschließt er grinsend.

Nachdem auch Elliot abgeholt ist, gehen wir gemeinsam in die Stadt.
"Was willst du denn jetzt machen?!", frage ich neugierig, aber auch leicht gereizt.
Meine Mutter reißt mir den Kopf ab, wenn sie das erfährt.
"Wir gehen zu meinen Kumpels", bestimmt Luke und läuft weiter zum Park.

Angekommen, kann ich schon zwei weitere Jungs sehen, die auf einer Bank sitzen und eine Zigarette rauchen.
"Hey Luke! Wer ist das?", grinst der blonde Typ.
"Das ist Noah. Noah, das sind Chris und Daniel. Elliot kennst du ja schon", lächelt mich der Braunhaarige warmherzig an.

"Äh..."
"Ist er dein Mate?", fragt Chris Luke.
"Ja, ist er."
"Was ist denn bitteschön ein Mate?!"
Verwirrt schaue ich die Jungs an.
"Oh! Er weiß es nicht? Luke, willst du es ihm nicht sagen?"
Daniel wackelt mit den Augenbrauen.

"Ich weiß nicht so recht..."
"Luke?"
"Noah, ich habe keine Ahnung, ob du schon bereit bist, das zu wissen..."
Zögernd schaut er mich an.
"Bin ich! Sag schon!"

"Komm erstmal mit mir... Ich will es dir alleine erklären", beschließt Luke. "Ok?"

Sanft greift er nach meiner Hand und zieht mich mit sich.
Nach einer Weile bleibt er stehen.
"Weißt du... Es ist so: Ich bin nicht wie du, wenn du weißt wie ich das meine...", beginnt er zu reden.
"Ich bin ein Werwolf, und mein Mate bist du. Ein Mate ist derjenige, der ausgewählt wurde, mit dir ein Leben lang zusammen zu sein...", beendet er.

Plötzlich kann ich mich nicht mehr halten und beginne laut loszulachen.
Traurig schaut er mich an.
Sofort stoppe ich.
"Es tut mir leid... Ich dachte, dass du einen Spaß machst..."
"Ist schon okay... Es ist nur so schwer, weil ich dich anfassen möchte, ich möchte dich küssen, bei dir sein, aber all das kann ich nicht."

"Aber du kennst mich doch gar nicht!"
"Ich weiß. Es ist so, dass du merkst, wer dein Mate ist. Dein Herz beginnt zu rasen, wenn du ihn oder sie siehst musst dich zurückhalten, damit du ihn nicht gleich anspringst. Es ist so schwer, Noah", flüstert er.
"Kann ich das auch?", frage ich unsicher.

"Du müsstest dich von einem Werwolf beißen lassen. Und das sind Schmerzen, Schmerzen, die du noch nie in deinem Leben gefühlt hast. Ich will dir das nicht antun! Ich liebe dich doch!"
"Tu es!"
"W-was?!"
"Mach es! Jetzt! Bitte!"
"Noah, bitte ni-"
"Ich will es!"

Langsam nähert er sich meinem Hals, legt seine Zähne an ihn und beißt erst sanft, aber dann fest hinein.
Vor Schmerz stöhne ich auf und kralle mich in seinem Hemd fest.
Nach ein paar Momenten spüre ich einen Schlag, der durch meinen Körper schießt, ehe ich in mich zusammensacke.

Noah.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt