Kapitel 19

286 9 0
                                    

"Lass mich! Ich hasse dich!", schreit Jamie mich an.
"Bitte! Sag mir, wieso du mich plötzlich so sehr verabscheust!", schluchze ich.
"Du! Du hast mich verlassen! Nur weil ich fremdgegangen bin! Es tat mir doch so leid!", wirft er mir entgegen.
"Und jetzt will ich nichts mehr von dir! Such dir einen neuen Gefährten! Wenn die Mondgöttin die überhaupt wieder einen schenkt!", zischt Jamie.
"J-Jamie..."
"Du hast mich verlassen, ich akzeptiere dich nicht mehr!"

Erschöpft und geschockt setze ich mich auf.
Hastig greife ich neben mich.
Seine warme Hand zuckt plötzlich, ehe er aufwacht.
"Was ist los?", fragt er verschlafen. "Albtraum."
"Willst du darüber reden?"
"Nein. Ich mache mich jetzt fertig für den Tag", murmle ich, setze mich auf und gehe ins Badezimmer.

Murrend greife ich nach der Zahnbürste, mache etwas Paste drauf und putze mir meine Zähne.
Danach will ich nach meiner Hose greifen, doch diese liegt nicht mehr neben mir.
Verwirrt schaue ich mich um, doch muss sogleich in das grinsende Gesicht von Jamie schauen.

"Du siehst so süß aus, wenn du müde und schlecht gelaunt bist!", stellt der Kleine fest.
"Was?!"
"I-Ich..."
Plötzlich muss ich laut loslachen.
"Hast du gerade ernsthaft gedacht, dass ich wütend werde?", frage ich neckend nach.

Überrascht schaut er auf.
"Nein!", gibt Jamie empört von sich.
"Lügst du mich jetzt auch noch an?"
"Ähm..."
Ich ziehe ihn zu mir, lege meine Hände auf seine Wangen und küsse ihn.
"Ich liebe dich."
"Ich dich auch", gibt er zögernd von sich.

Seufzend lasse ich von ihm ab.
"Gib mir meine Hose, damit ich mich fertig machen kann."
"Nein."
Mit einer hochgezogenen Augenbraue blicke ich hoch.
"Wie bitte?", frage ich ernst nach.
"I-ich..."
"Ich würde an deiner Stelle laufen, Jamie."

Sein Mund formt sich zu einem 'O', ehe er auch schon wegläuft.

Noah.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt