Kapitel 17

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Ich versuche, meine Augen zu öffnen, doch ehe ich es schaffe, kneife ich sie wieder zusammen.
Nach einer Weile aber öffne ich sie, da ich wissen will, wo ich bin.
Stöhnend setze ich mich auf, alle meine Knochen schmerzen.

"Ausgeschlafen?", fragt dieselbe Stimme wie vorher.

Augenblicklich reiße ich meine Augen auf, ehe ich einem großen Kerl in die Augen schaue.
"Da hat doch jemand mal Angst!", spottet er.
"Wer bist du?!", frage ich leise, aber dennoch entschlossen.
"Der Vater deines Mates! Du hast meinen Sohn schwul gemacht! Du bist der Grund, wieso er jetzt genauso ekelhaft ist wie du!", rastet er aus.

"Ich habe keinen Mate!"
"Doch! Jamie!"

Verdutzt schaue ich ihn an, überlege, aber kann mich nicht erinnern, einen Mate zu haben.
"Nein."
Plötzlich packt er mich am Kragen und zieht mich ganz nah an sein Gesicht.
"Jamie hat mir von dir erzählt! Er sagte, er fühlt seit zwei Tagen, dass sein Mate in seiner Nähe ist! Jamie spürt es!"

Angst macht sich jetzt in mir breit, sein Gesicht hat eine ziemliche aggressive Miene eingenommen.
"Lass mich gehen! Bitte! Ich will das alles nicht!", schreie ich nun verzweifelt.
"Du wirst nirgendwo hingehen! Du bleibst hier, mein Sohn braucht dich. Aber möge Gott dich töten, wenn du ihn in irgendeiner Art und Weise verletzt! Ich schwöre dir, dass ich dich noch mehr misshandle, wenn du ihm weh tust!"

Eingeschüchtert nicke ich.
Ruckvoll zieht er mich auf die Beine, ehe ich schmerzerfüllt aufschreie.
Spottend lacht er, zieht mich fest am Arm hinter sich und hinaus aus dem Raum.
Jeder Schritt schmerzt, meine Augen sind gefüllt mit Tränen.

Irgendwann bleibt er stehen, schubst mich in einen Raum, wo ich hinfalle und die Tür schließt.
Schluchzend liege ich am Boden, versuche, meine Tränen zu stoppen, doch umso mehr ich es versuche, umso mehr verlassen meine Augen.

"Wie heißt du?", fragt eine sanfte Stimme.
Verwirrt schaue ich auf und schaue in die wahrscheinlich schönsten Augen, die ich je gesehen habe.
"Noah", schniefe ich.
"Oh! Hör auf zu weinen! Bitte!", sagt er hilflos und kommt auf mich zu, doch ich rutsche weiter weg von ihm.

Verzweifelt schaut er mich an, doch kommt immer näher.
"Lass mich! Tu mir bitte nicht weh!", schluchze ich.
"Ich werde dir doch nicht weh tun!", sagt er empört.

Misstrauisch blicke ich hoch.
An mir angekommen, setzt er sich zu mir auf den Boden und mustert mich. "Du bist also mein Mate?", flüstert der Dunkelhaarige und lächelt mich schief an.
Er legt einen Arm um mich und drückt mich an sich.

"Ich glaube, dass du mal schlafen solltest! Du siehst ziemlich müde aus", stellt er fest.
Plötzlich hebt er mich hoch und trägt mich zum Bett.
"Ich- Äh... Ich habe Beine!", protestiere ich empört.
Kurz lacht er auf.
Er legt mich aufs Bett und deckt mich zu.
Dann nimmt er ein Taschentuch und wischt meine Tränen weg.

"Schlaf ein bisschen, okay?", flüstert der Junge fürsorglich.
"Wie heißt du?"
Kurz huscht ein Lächeln über seine Lippen, ehe er sich neben mir niederlässt und mich eindringlich ansieht.
"Jamie."

Sofort setze ich mich auf.
"H- Habe ich etwas Falsches gesagt?", fragt er besorgt.
"Nein..."
"Wieso reagierst du dann so?"
"Egal."
"Noah, es ist nicht egal! Magst du mich denn nicht? Ich meine, wenn du mich nicht magst..."
"Ich mag dich!", schießt schneller als gewollt aus meinem Mund.
Sofort schlage ich mir meine Hand vor den Mund.

"Du bist so süß!", lacht Jamie los und zieht mich an sich.
"Süß?!"
"Ja!", lächelt er mich breit an, ehe er mich los lässt und zum Liegen bringt.

"Und jetzt schläfst du!"
"Gute Nacht, Jamie."
"Gute Nacht."

Noah.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt