Kapitel 18

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Müde wache ich auf.
Lustlos drehe ich mich zur Seite, doch muss ziemlich schnell feststellen, dass dort das Bett endet.
Mit einem etwas unmännlichen Aufschrei falle ich zu Boden und reibe mir über meinen linken Arm.

Plötzlich geht die Tür auf und Jamies besorgte Stimme ist zu hören.
"Noah? Man scheiße!", zischt er aufgelöst.
Er kann mich nicht sehen, da ich auf der anderen Seite auf dem Boden liege.
Augenblicklich vernehme ich ein Schluchzen.
"Wieso? Warum nimmt mir jeder die Personen, die ich so sehr liebe?! Wieso genau er?"

Jamie weint wie verrückt, ehe ich mich aufsetze und ihn verdutzt ansehe.
Er sitzt mit dem Rücken zu mir, ich stehe auf, setze mich aufs Bett und umarme ihn von hinten.
"Warum weinst du?", frage ich vorsichtig.
"Noah?"
"Ja?"

Und nun weint er nur noch mehr, dreht sich zu mir und legt seine Arme stürmisch um mich.
"Ich dachte, dass du weg bist... Weg von mir", gesteht Jamie mir.

"Wieso?"
"Weil... Weil mein letzter Mate das getan hat... Er hat mich verlassen!", schluchzt er.
"Und du dachtest, dass ich dich auch verlasse?"
"Naja..."

"Ich würde dich doch nicht verlassen! Jetzt, genau als ich erfahren habe, dass du mein Mate bist! Jamie!"
Ich wische seine Tränen weg und umarme ihn wieder.
"Seit wann bist du ein Werwolf?"

Sofort lasse ich ihn los und rutsche weg von ihm.
"Ich... Seit... Glaube ich... Drei Wochen?"
"Wie kam es dazu?", fragt Jamie neugierig.
"Mein Mate..."
"Er hat dich auch verlassen?!"
"Nein... Ich ihn..."

"Wirst du mich auch verlassen?"
Ein leichter Angstschimmer ist in seinen Augen zu erkennen.
"Nur, wenn du mich betrügst. Ich... Mein letzter Mate, ich glaube er heißt... Luke? Er hat mich betrogen und es mir ins Gesicht gesagt."

"Ich würde dich nie betrügen! Sowas Süßes wie dich könnte ich doch nicht betrügen!", sagt er empört und schüttelt fassungslos den Kopf.
Ein leichtes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, ehe ich aufstehe, und zu seinem Bücherregal gehe.

"Was tust du da, Noah?"
"Du liest?"
"Naja...", flüstert er und kratzt sich verlegen am Nacken.
"Ich auch!", strahle ich und werfe mich auf ihn.

"Noah! Geh runter!", lacht Jamie und versucht, sich von mir zu befreien, doch ich lasse nicht locker.
Meine Hände wandern zu seinem Bauch, und ehe er etwas sagen kann, fange ich an, ihn zu kitzeln.
Laut lacht er los und windet sich unter mir.
"Hör auf!", lacht er.
Augenblicklich stoppe ich.
"Was bekomme ich, wenn ich aufhöre?", frage ich grinsend.
"Alles was du willst!", antwortet er.

"Wirklich alles?"
"Ja!"
Zögernd schaue ich ihn an.
Mein Herz droht zu explodieren und ich fühle Zögern.

Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen, lege meine rechte Hand auf seine Wange und presse meine Lippen auf seine.
Doch als ich merke, dass er nicht erwiedert, will ich mich enttäuscht von ihm abwenden, doch er zieht mich zurück und vereint unsere Lippen erneut.

Keuchend löst er sich von mir und schaut mich mit verwuschelten Haaren und geschwollenen Lippen an.
"Ich liebe dich", flüstert er und schaut auf seine Hände.
Sanft lege ich meine Hand auf seine Wange und schaue ihn leicht lächelnd an.
"Ich liebe dich auch."

Überrascht blickt er von seinen Händen auf und umarmt mich stürmisch.
"Du bist echt unmöglich!", lache ich.
"Entschuldigung", seufzt er und lässt von mir ab.
"Das war nicht böse gemeint!"

"Es passt schon."
Sofort ziehe ich ihn an mich und lege meine Lippen auf seine.
"Ich meinte, dass ich dich unglaublich süß finde!", flüstere ich.

"Ich bin nicht süß! Du bist süß, aber nicht ich!", protestiert Jamie.
"Okay. Du bist zuckersüß!"

Noah.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt